Meschede. Eine neue Schulmail des Ministeriums gibt Aufschluss über Regeln nach den Ferien. Wie es ab Montag in Mescheder Schulen weitergeht.

Angesichts der steigenden Fälle der Omikron-Variante in ganz Deutschland sowie konkret im HSK, steht die Wiederaufnahme des Schulunterrichts am Montag, 10. Januar, seit Tagen im Fokus der politischen Entscheidungsträger.

Schulmail vom 6. Januar

Informationen darüber, wie Lehrkräfte und Schülerschaft nun tatsächlich wieder starten, wurden am Donnerstag, 6. Januar, in einer Schulmail des Ministeriums bekannt gegeben. Dabei bleibt zunächst vieles beim Alten, lediglich die Testung von Schülerinnen und Schülern wird explizit erwähnt und zum Schulstart nach den Winterferien ausgeweitet. Eine Änderung der Quarantäne-Zeiten ist erst am Freitagabend, 7. Januar, nach der Ministerpräsidenten-Konferenz zu erwarten.

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„Vor allem durch ein Zusammenwirken von Impfungen, Testungen und dem Tragen von Masken und der damit möglichen Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichtes kann es uns gelingen, negative Folgen der Pandemie gerade für die Schülerinnen und Schüler abzumildern“, heißt es im Anschreiben an alle Schulen in Nordrhein-Westfalen, das von Schulleitern wie Mitarbeitenden bereits sehnlichst erwartet wurde. Nachdem die offiziellen Bekanntmachungen und Regel-Anpassungen für Schulen in der Vergangenheit oft erst am Freitagnachmittag vor Unterrichts-Wiederaufnahme am Montag bekannt gegeben wurden, bleibt den Verantwortlichen in den Schulen in Meschede und Umgebung dieses Mal ein Tag mehr, um sich auf die Veränderungen einzustellen.

Massen-Testung ohnehin geplant

Joachim Deckers, Schulleiter am Gymnasium der Benediktiner, hatte bereits am Donnerstagmorgen - vor Erhalt der Schulmail - im Gespräch mit dieser Zeitung erklärt, dass am Montag alle Schülerinnen und Schüler sowie alle Lehrkräfte unabhängig vom Geimpften- oder Genesenen-Status an seiner Schule einen Corona-Schnelltest durchführen werden. „Die Tests sind bislang für Immunisierte nicht verpflichtend, wobei ich erfreulicherweise sagen muss, dass einige Schülerinnen und Schüler sich sogar freiwillig zu Schnelltests bereit erklärt haben“, so Joachim Deckers. Nun tritt offiziell für alle ein, was er schon vermutet hatte.

Herausfordernde Zeiten für alle

Ebenso hat sich Christiana Kuhnert, Sozialpädagogin an der Mescheder Marien-Grundschule und Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hochsauerlandkreis auf die kommende Zeit eingestellt. „Wir werden uns mit den Regeln auch weiterhin arrangieren und alles dafür geben, um Schule, wie wir sie kennen, aufrecht zu erhalten. Obwohl ich sonst durchaus als Kritikerin bekannt bin, muss ich jetzt einmal festhalten, dass wirklich alle Kolleginnen und Kollegen im HSK, vom Schulleiter bis zum Sozialpädagogen und Hausmeister, in diesen herausfordernden Zeiten über sich hinauswachsen“, sagt sie und erklärt, dass es nach zwei Jahren Pandemie durchaus zu Erschöpfungszuständen bei Lehrkräften wie Schülerschaft komme.

Um die Belastung in den kommenden Monaten so gering wie möglich zu halten, soll laut Ministerin Gebauer durch das ausgeweitete Testverfahren zusätzliche Sicherheit an Schulen gewährleistet werden. Denn eine Rückkehr zum Distanzunterricht solle so lange wie nur eben möglich vermieden werden: „Um den für unsere Schülerinnen und Schüler so wichtigen Präsenzunterricht auch in diesem Jahr bestmöglich abzusichern, haben wir schon vor und in den Ferien die erforderlichen Maßnahmen getroffen. Zum Schulstart verfügen alle Schulen über eine ausreichende Anzahl sensitiver Tests und qualitativ hochwertiger Testmaterialien, um die erweiterte Testpflicht umzusetzen“, heißt es weiter.

Regelmäßige Tests für alle

Die erweiterte Testpflicht bezieht sich aber nicht nur auf die Testungen am Montag, 10. Januar, sondern auf alle regelmäßigen Selbsttests an weiterführenden Schulen sowie die PCR-Pool-Lollitests an Grund- sowie Förderschulen. Weiterhin ist es möglich, an den Test-Tagen auch ein negatives Ergebnis eines offiziellen Bürgertests vorzulegen.

Auch bei den Benediktinern sei man bestmöglich auf den Start am Montag vorbereitet und hofft darauf, auch in den kommenden Wochen um eine Rückkehr zum Distanzunterricht herumzukommen. „Wenn die Coronazahlen weiterhin so stark ansteigen, könnte ich mir schon vorstellen, dass es noch einmal Regel-Anpassungen geben wird. Dahingehend hoffe ich, dass es nicht wieder zu Wechselunterricht kommt. Für unsere Schulform hat sich dieses System als ineffizienter als Distanzunterricht herausgestellt“, erklärt Joachim Deckers.

Quarantäne-Entscheidung steht noch aus

Zur noch ausstehenden Entscheidung der Quarantäne-Verkürzung bei Infektion mit der Omikron-Variante, haben sowohl Deckers als Schulleiter als auch Sozialpädagogin Christiana Kuhnert eine geteilte Meinung. Einerseits sorge man sich darum, dass durch lange Quarantäne-Zeiten die Personalsituation brenzlich werden könnte und Unterrichtsausfall drohe. „Fehlendes Lehrpersonal macht den Schulalltag ohnehin nicht grad leichter und wenn jetzt krankheitsbedingt oder durch Quarantänen noch mehr Personal ausfallen sollte, wird es garantiert kritisch“, so Kuhnert.

Mögliche Personalengpässe beschäftigen auch Joachim Deckers, eine Quarantäne-Zeit von nur wenigen Tagen erscheine ihm aber ebenso gefährlich: „Es ist schön, dass wir als kritische Infrastruktur eingestuft werden, aber ich finde es schwierig, wenn jemand nach fünf Tagen wieder im Lehrerzimmer oder in der Klasse sitzt und ggf. doch noch ansteckend sein könnte. Da wünsche ich mir dann klare Regelungen durch Tests“.

Wie sich die Quarantäne-Zeiten in den Schulen in Meschede und Umgebung konkret ab nächster Woche gestalten, wird am Freitag, 7. Januar, in der Ministerpräsidenten-Konferenz besprochen.