Cobbenrode. Für das neue Baugebiet in Cobbenrode wird es wegen großer Nachfrage ein Losverfahren geben. Allerdings wird ein Schritt vorgeschaltet sein.

Weil es für einzelne Grundstücke im neuen Baugebiet „Über dem Sterthof“ mehrere Interessenten gibt, wird die Gemeinde Eslohe nun die Zugriffsrechte verlosen. Diesen Plan, den Bürgermeister Stephan Kersting zuletzt bereits angekündigt hatte, hat der Rat nun einstimmig beschlossen.

Ebenso einstimmig haben die Fraktionen allerdings auch entschieden, dass vor dem Losverfahren ein Einigungsversuch unternommen werden soll. Davon verspricht sich zwar selbst die CDU nicht viel, die diesen Vorschlag selbst gemacht hat. „Aber wir vergeben uns damit nichts, wenn wir einen solchen Versuch unternehmen“, so Fraktionschef Dr. Rochus Franzen.

Früher Nachbarschaftsstreit befürchtet

Er glaube, dass es Interessenten gibt, die dankbar seien, wenn ihnen eine solche Einigungsmöglichkeit angeboten werde. Zumal aus Cobbenrode der Wunsch gekommen sei, ein solches Verfahren vorzuschalten. Geplant ist nun zunächst ein gemeinsames Gespräch aller Grundstücksinteressenten im Sitzungssaal des Rathauses, das Bürgermeister Stephan Kersting moderieren wird - unter Beteiligung der Fraktionsvorsitzenden. Erst danach wird feststehen, ob Ruth Reintke von der SPD mit ihrer Sorge Recht behalten wird, dass ein solches Gespräch bereits zu Nachbarschaftsstreitigkeiten führen kann, bevor überhaupt der erste Stein gesetzt ist. FDP-Fraktionschef Thorsten Beuchel sprach von einem „spannenden Termin“, der auf jeden Fall eine Erfahrung sei.

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Wird bei diesem Termin keine Einigung erzielt, kommt es zum Losverfahren. „Das übrigens nicht unüblich ist“, wie Martin Schubert von der FDP noch einmal ausdrücklich betonte, weil es eben das fairste und transparenteste Vorgehen sei. „Was das Losverfahren angeht, kursieren seit der Ankündigung die wildesten Geschichten“, betonte Dr. Rochus Franzen von der CDU. Das reiche bis hin zu Aussagen, dass die Gemeinde Eslohe eine Tombola veranstalte.

Keine Tombola

„Davon sind wir weit entfernt“, stellte er klar und verwies darauf, dass bei dem Verfahren Zugriffsrechte und keine konkreten Baugrundstücke verlost werden. Die Sorge von SPD-Fraktionschef Tobias Vielhaber, der vorgeschaltete Einigungsversuch verzögere das gesamte Verfahren um Wochen, teilte Franzen nicht. Zumindest glaube er nicht, dass eine solche Verzögerung problematisch sei.

  • Im Baugebiet „Über dem Sterthof“ in Cobbenrode stehen 13 Baugrundstücke zur Verfügung. 11 Interessenten haben die von der Gemeinde angeforderten Finanzierungsbestätigungen fristgerecht vorgelegt.
  • Damit sind zwar ausreichend Grundstücke vorhanden. Allerdings gibt es für zwei der Grundstücke jeweils vier Interessenten.
  • Ziel des Losverfahrens ist es, eine Reihenfolge für das Zugriffsrecht unter den Interessenten festzulegen. Dazu wird jedem Interessenten ein Los zugeordnet.
  • Der Interessent, dessen Los zuerst gezogen wird, hat nach Ziehung seines Loses das erste Zugriffsrecht. Er hat fünf Minuten Zeit, sich aus den zur Verfügung stehenden Grundstücken ein Grundstück durch Nennung des zugehörigen Buchstabens entsprechend des Lageplanes auszuwählen. Anschließend muss der Interessent den Sitzungssaal verlassen. Ein einmal ausgewähltes Grundstück steht für die nachfolgenden Zugriffe nicht mehr zur Verfügung. Wird kein Grundstück in der vorgegebenen Zeit ausgewählt, verfällt der Anspruch auf Auswahl eines Grundstücks.