Meschede. Wir haben uns in den Drogerien umgeschaut und mit einem Apotheker gesprochen: Die Zeit der Selbsttests zu Dumping-Preisen scheint vorbei zu sein.

Preise steigen, die heimischen Drogerien begrenzen die Abgabemengen oder verfügen ohnehin nur noch über eine Handvoll Exemplare: Die Rede ist von Corona-Selbsttests. Die erleben gerade vor den Feiertagen ihre Renaissance nach kurzer Flaute. Das bestätigen sowohl der Besuch in den Drogerien der Mescheder Innenstadt, als auch Apotheker Rudolf Wilmers von der Gartenstadt-Apotheke.

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Während die Nachfrage im Sommer und Frühherbst so gering war, dass die Selbsttests zu unter einem Euro an Discounterkassen angeboten wurden, stürzen sich die Deutschen nun wieder auf die Corona-Tests für den Hausgebrauch. „Seit November/Dezember merken wir den Anstieg der Nachfrage enorm“, sagt Apotheker Rudolf Wilmers. Das hat auf der einen Seite zur Folge, dass nicht überall immer Tests zur Verfügung stehen, auf der anderen Seite treibt die Nachfrage aber auch den Preis in die Höhe.

In der Drogerie

In den Drogerien in der Mescheder Innenstadt sind die Selbsttests derzeit noch zu verhältnismäßig moderaten Preisen erhältlich. Bei Müller steht für 2,95 Euro ein Nasen-Test der Firma „All Test“ im Regal, für 5,75 Euro erhält man eine Verpackungseinheit mit zwei Speichel-Tests der Marke „Diagnos“. Doch um Verfügbarkeiten scheint es hier nicht allzu gut zu stehen: Eine Verkäuferin erklärt auf Nachfrage, dass entweder noch Tests im Regal bei der Seife und den Hygiene-Masken zu finden seien, oder eben gar keine mehr da sind.

Diesen Eindruck gewinnt man auch wenige Meter weiter bei Dm. Hier gibt es im Erdgeschoss einen Aufsteller zwischen Sonnenmilch und Reise-Produkten, an dem ein Schild gleich darauf verweist, dass man nicht mehr als fünf Selbsttests auf einmal kaufen darf. Sowohl der „Hotgen“-Nasen-Test als auch der „NanoRepro“-Nasen-Test kosten zur Zeit 1,75 Euro. Letzterer wirbt mit dem Slogan „Einfach wie Nasebohren“. Und auch hier: Nur noch wenige Tests der beide Marken liegen im Regal, ob und in welchem Rahmen vor Weihnachten noch aufgefüllt wird, können wir nicht herausfinden.

Beim Apotheker

Hingegen kann Apotheker Rudolf Wilmers versichern, dass es in der Gartenstadt-Apotheke so schnell nicht zu Lieferengpässen der Selbsttests kommen würde. Das liege daran, dass er seit Einführung der Selbsttests mit dem gleichen Lieferanten zusammenarbeitet, und als eine Art Stammkunde stets bedacht wird. „Aber auch für uns hat sich der Preis enorm verändert. Allein zwischen August und heute hat der Einkaufspreis sich nahe zu verdreifacht“, berichtet der Apotheker. Das lege er selbstverständlich nicht eins zu eins gleich auf seine Kundinnen und Kunden um, „adäquat anpassen“ hätte er den Preis natürlich trotzdem müssen. In Zahlen bedeute das etwa fünf Euro pro Test für den Kunden. „Die Kosten für die Tests variieren aktuell tatsächlich wöchentlich und da ich natürlich keine riesigen Mengen abnehme, ergibt sich dieser Preis“, erklärt Rudolf Wilmers.

Ihm sei zudem besonders wichtig, dass der Test qualitativ zuverlässig und gut zu handhaben ist, sagt er: „Ich biete den so genannten Lepu-Nasocheck-Test an. Dieser muss nur im vorderen Nasenbereich angewendet werden und die Auswertung ist sehr unkompliziert.“ Anstatt des typisches Röhrchens kommt hier eine Testkarte zum Einsatz, in die man das Stäbchen legt, eine Lösung hinzugibt und die Karte zusammenklappt. Daraufhin erscheint auf der Rückseite das Ergebnis des Corona-Selbsttests.