Eslohe. Diesmal werden die Weihnachtskonzerte des Jungen Chores Eslohe etwas ganz Besonderes - nicht nur, weil sie nicht in der Halle stattfinden.

Linda Mütherich vom Vorstand des Jungen Chores gerät ins Schwärmen, wenn sie an das vergangene Probenwochenende im Hengsbecker Dorfgemeinschaftshaus zurückdenkt. Es sei wirklich etwas ganz Besonderes, sich endlich wieder auf die Weihnachtskonzerte vorbereiten zu dürfen. Und das gehe nicht nur ihr so, sondern auch allen anderen.

Denn: Nicht nur bei den Konzerten selbst, sondern bereits bei den Vorbereitungen darauf gibt es immer wieder ganz besondere Momente. Gänsehautmomente! Und nach einem Jahr Corona-Zwangspause gibt es die in diesem Jahr öfter als jemals zuvor. Nach einem Probenwochenende fährt man montags ganz beseelt und mit einem Lied auf den Lippen zur Arbeit, sagt Linda Mütherich und lacht.

Erstmals in zwei Kirchen

Erstmals wird der Junge Chor seine Weihnachtskonzerte nicht in der Esloher Schützenhalle geben, sondern in zwei Kirchen: eins in der St.-Peter-und-Paul-Kirche zu Eslohe und zwei weitere in der Reister St.-Pankratius-Kirche. Die Entscheidung hängt – wie so vieles andere im Moment – mit der Corona-Krise zusammen. Während der Kartenvorverkauf in all den Jahren zuvor ein Selbstläufer war, lasse sich im Moment nicht abschätzen, ob die Halle auch in diesem Jahr an zwei Abenden ausverkauft sein werde, sagt Klaus Winkelmeyer vom Vorstandsteam. „Wir wissen nicht, wie groß die Zurückhaltung beim Kartenkauf in der aktuellen Situation wohl sein wird“, erklärt er.

Angst vor finanziellem Desaster

Und eine Halle, die nicht ausverkauft sei, könne man sich angesichts der damit verbundenen Kosten nicht leisten, ergänzt Winkelmeyer und verweist auf eine deutlich fünfstellige Summe, die für den Chor mit der Nutzung der Halle verbunden ist. Der Großteil davon gehe für Heizkosten sowie Licht- und Tontechnik drauf. Geld, das durch den Ticketverkauf wieder eingespielt werden muss. Und das Risiko, dass die Konzerte diesmal für den Chor in einem finanziellen Desaster enden, wolle man nicht eingehen.

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Dieses Risiko gibt es bei den Konzerten in den beiden Kirchen nicht. „Es ist wirklich toll, wie unkompliziert und schnell die Kirchengemeinden in Eslohe und Reiste grünes Licht für die Konzerte in ihren Kirchen gegeben haben“, freut sich Linda Mütherich. Eine aufwändige Lichttechnik und eine liebevolle Bühnendekoration wie bei den Konzerten in der Schützenhalle wird es diesmal zwar nicht geben. Das aber sei überhaupt nicht schlimm. „Schließlich sprechen die Kirchenräume für sich“, sagt Mütherich. Die Besucher dürften sich diesmal auf eine ganz besondere Atmosphäre freuen. In beiden Kirchen werden während des Konzertes auch die Orgeln zum Einsatz kommen. Einmal wird Chorleiter Michael Nathen darauf das Stück „Kommt herbei, O Ihr Gläubigen“ begleiten, ein weiteres Stück wird er improvisieren.

Knapp 40 Sängerinnen und Sänger werden auch diesmal wieder auf der Bühne stehen. Mit dabei ist bei allen drei Konzerten ebenfalls wieder ein Streichquartett aus Mitgliedern der Philharmonie Südwestfalen. Und auch ans Herz gehende Solisten-Auftritte aus den eigenen Reihen wird es wieder geben. Die Moderation übernimmt in bewährter Manier einmal mehr Rochus Franzen. Es ist also fast wieder alles beim Alten.

Absage so gut wie ausgeschlossen

Eine pandemiebedingte kurzfristige Absage der Konzerte schließen Klaus Winkelmeyer und Linda Mütherich aktuell aus. Eine Absage, so betonen beide ausdrücklich, komme nur in Frage, wenn es aufgrund gesetzlicher Vorgaben beim besten Willen keine andere Wahl gebe. Nicht aber in vorauseilendem Gehorsam.

„Wir sind fest gewillt, unseren Zuhörerinnen und Zuhörern anderthalb schöne Stunden und schöne Momente zu schenken“, sagt Linda Mütherich. Gerade jetzt sei schließlich eine besinnliche Auszeit für viele Menschen wichtig, ergänzt Klaus Winkelmeyer. Dass dabei die Gesundheit der Gäste wie auch die der Sängerinnen und Sänger an oberster Stelle steht, sei selbstverständlich, betonen die beiden ebenso ausdrücklich. Daher wird bei allen drei Konzerten die 2G-Plus-Regel gelten. Besucher müssen also genesen oder geimpft sein und zusätzlich einen negativen Testnachweis vorlegen. Das gleiche gilt für die Aktiven – und das nicht nur an den Tagen der Konzerte, sondern bereits für sämtliche Proben im Vorfeld. Auch hier wolle man schließlich kein Risiko eingehen.

Emotionale Momente

Die Konzertbesucher erwartet eine Mischung aus traditionellen und modernen Liedern. Nach langer Zeit wird der Junge Chor mit Kärlekens Tid erstmals wieder ein schwedisches Stück zum Besten geben. Ein sehr emotionales Stück, wie auch einige andere des Konzertes. Aber auch beschwingte Lieder wird es in den 90 Minuten geben. Eine Mischung, die ein wenig auch die Corona-Situation widerspiegeln soll: Auf der einen Seite die ruhigen Momente, die die Lockdowns mit sich gebracht haben, auf der anderen Seite die Freude darüber, dass es endlich wieder weitergeht.

Und auf einen Moment der Konzerte freut sich der Junge Chor schon jetzt ganz Besonders: Wenn wieder ein Seufzen durch die Besucherreihen geht, nachdem Chorleiter Michael Nathen die ersten Töne von „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ angestimmt hat. So müssen Konzerte mit besonderen Momenten sein!

Vorverkauf startet am Samstag

Das Konzert in der St.-Peter-und-Paul-Kirche in Eslohe beginnt am Samstag, 18. Dezember, um 19.30 Uhr. Die beiden Konzerte in der St.-Pankratius-Kirche in Reiste finden am Sonntag, 19. Dezember, statt - das erste um 15.30 Uhr und das zweite um 19 Uhr. Einlass
ist jeweils eine halbe Stunde vorher.

Der Kartenvorverkauf für die drei Konzerte startet am morgigen Samstag, 27. November. Tickets gibt es für 15 Euro bei „Select Interieur & Lifestyle“ an der Hauptstraße 66 in Eslohe. Unter 02973/4979534 können dort Tickets auch zur Abholung an der Abendkasse telefonisch reserviert werden. Geöffnet ist der Shop montags bis freitags von 9.30 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 16 Uhr.

Diesmal wird es keine Platzkarten geben. Sollte aufgrund gesetzlicher Vorgaben eine Absage des Konzertes erforderlich werden, wird der Junge Chor den Kaufpreis erstatten.

Die CD Night of Sounds gibt es für 15 Euro weiterhin in der Schwanen-Apotheke, im Tintenfass sowie in der Volksbank.