Velmede. Endlich wieder eine Veranstaltung von Kultur Pur in Bestwig. Auch Herbert Knebel gesteht ein: Zwischendurch habe er den Glauben verloren.
Feuchte Augen, Bauchmuskelkater und Lachsalven prägten Samstagabend die Schützenhalle in Velmede. Herbert Knebel war wieder mit seinem Affentheater unterwegs und führte sein Programm „Außer Rand und Band“ auf.
Auch Künstler sagen: „Jetzt haben wir wieder richtig Bock!“
Ob als Zündapp-Herbi, als Tina Turner-Double oder als Teilnehmer der ABGO (Anonyme Bußgeldopfer), die sich regelmäßig treffen und sich gegenseitig Beistand leisten – er erzählte gemeinsam mit seinen Kollegen Ozzy Ostermann, Ernst Pichl und dem Trainer Geschichten aus seinem Leben, die er teilweise mit Musik und/oder diversen Tanzeinlagen untermalte.
Tiefgründige Diskussionen wie z. B. über das Altern und wie alles im Körper nachlasse, wurden auch gehalten und dazu passende Songs gesungen: Alles ist steif (zu „Stayin Alive“).
Von 20 bis 22.30 Uhr stand der Künstler aus dem Ruhrgebiet auf der Bühne, mit einer 30-minütigen Pause. Der letzte Auftritt in Velmede von ihm war vor über drei Jahren: Zuletzt waren Knebel und Kollegen am 4. Mai 2018 in der St.-Andreas-Schützenhalle zu Gast.
Im Interview verrät Uwe Lyko, wie Knebel mit bürgerlichem Namen heißt, dass er in der Coronazeit zwischendurch den Glauben daran verloren hatte, dass es mit solchen Auftritten wieder weitergehe. Als das Ganze wieder anlief, hatte der Künstler Schwierigkeiten damit, sich selbst dazu zu begeistern und zu motivieren. Nach den ersten Auftritten sei die Begeisterung aber wieder da und „Jetzt haben wir wieder richtig Bock!“, erzählt er weiter.
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In seiner 33-jährigen Bühnenkarriere hätte er noch nie so eine lange Pause eingelegt. Seit September steht er wieder auf der Bühne.
Erste Veranstaltung seit Ende Januar 2020 für Kultur Pur
Ebenfalls lange pausiert hat der Bestwiger Kulturverein Kultur Pur als Gastgeber. Die Veranstaltung am Samstag war die erste seit dem Auftritt der Gustav Peter Wöhler-Band am 31. Januar 2020, die der Verein wieder auf die Beine gestellt hat.
Überschaubar war der Mehraufwand bei den Vorbereitungen: Um die geltenden Hygienestandards einzuhalten, wurden für den Abend Desinfektionsspender bereitgestellt, am Eingang die 3G- Nachweise kontrolliert und Schilder zur Einhaltung der Abstands- und Maskenregeln aufgehängt. Damit alles reibungslos ablaufen konnte, hatten die Veranstalter auf ihren Handys eine App installiert, mit der die digitalen Nachweise der Gäste kontrolliert werden konnten.
„Die Vorbereitungen waren für uns nicht viel mehr Arbeit als sonst auch“ berichtet Ulrich Bock von Kultur Pur. „Neben der Bestuhlung und dem Aufbau der Licht- und Musikanlage haben wir zusätzlich nur Hinweisschilder ausgedruckt, beim Betreten der Halle die Nachweise kontrolliert und einen Desinfektionsspender aufgestellt“, sagte er. „Nach unserer Jahreshauptversammlung haben wir uns als Team auch zum ersten Mal wieder hinter der Bühne getroffen. Wir haben auch dem Publikum angemerkt: Es ist froh, dass so etwas wieder stattfindet“, so Bock.
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Das Publikum war auch froh darüber: Zwischendurch war die Erleichterung der Zuschauer zu vernehmen, wie schön es doch ist einer solchen Veranstaltung wieder beizuwohnen. Aufgrund der geltenden Hygienevorschriften konnte die Halle mit etwa 300 Besuchern nicht voll ausgelastet werden. Dies verursacht dementsprechend ein Defizit beim Veranstalter, das durch das Programm des Landes NRW „Neustart Miteinander“ ausgeglichen wurde. „Wir sind froh darüber, dass unserem Antrag zügig und unkompliziert statt gegeben wurde“, so Kultur Pur.
>>>Hintergrund<<<
Die nächste Veranstaltung von Kultur Pur findet am 26. November in der Schützenhalle in Velmede statt. Dann tritt Frieda Braun um 20 Uhr auf.