Meschede. In Meschede werden die Ampeln an der B 55 erneuert: Das wird künftig Auswirkungen für alle Autofahrer haben - und auf eine besondere Kreuzung.

Die Grüne Welle in Meschede wird optimiert. Dafür werden entlang der gesamten B 55 in der Kernstadt die Ampeln erneuert. Hinzukommen wird jetzt aber auch noch die Ampelanlage an einer besonderen Problemkreuzung, die viele Mescheder täglich ärgert.

Wie berichtet, werden alle Ampeln ausgetauscht, die den Durchgangsverkehr auf der Bundesstraße betreffen – beginnend, aus Fahrtrichtung Warstein kommend, an der Kreuzung Dünnefeldweg/Lanfertsweg durch die ganze Stadt bis zur letzten Ampel an der Kreuzung zwischen Kreishaus und Amtsgericht in Richtung Hennesee, und in Gegenrichtung. Die bisherigen Ampeln sind über 20 Jahre alt und müssen ersetzt werden.

Arbeiten sollen zügiger laufen

Die ersten Umbauten hatten allerdings zuletzt für lange Staus im Berufsverkehr gesorgt. Hintergrund dafür war: Dabei waren an der Hauptkreuzung Steinstraße/Wieme am Modehaus Heide auch die Fundamente der Ampeln erneuert worden – die alten erwiesen sich aber als so massiv, dass die Arbeiten länger als geplant dauerten.

Lange Wartezeiten vor den Ampeln sollen in Meschede bal der Vergangenheit angehören. Die Grüne Welle wird optimiert.
Lange Wartezeiten vor den Ampeln sollen in Meschede bal der Vergangenheit angehören. Die Grüne Welle wird optimiert. © Jürgen Kortmann

Allein zwei Tage waren für den Abbruch erforderlich. Der für das Projekt zuständige Landesbetrieb Straßenbau reagiert deshalb, kündigt Sprecher Oscar Santos an: Bei den noch ausstehenden Ampel-Baustellen sollen die Fundamente jetzt, wenn möglich, im Boden bleiben – der Landesbetrieb lässt sich stattdessen nun Prüfberichte vorlegen, die die ausreichende Standfestigkeit für die neuen Ampeln bescheinigen. Das wird den Ablauf der Baustellen beschleunigen.

Der Zeitplan sieht vor, bis zum Jahresende die Ampeln bis zur Antoniusbrücke zu erneuern. Anschließend kommen dann 2022 die noch fehlenden Anlagen jenseits der Antoniusbrücke in Richtung Warstein sowie am Abzweig nach Remblinghausen an die Reihe. An jeder Baustelle regeln provisorische Ampeln in der Zwischenzeit den Verkehr.

>>> Lesen Sie hier: Parken in Meschede: Neuer Supermarkt schafft neue Probleme <<<

Bei dem Ampel-Projekt werden nicht nur die Masten erneuert und energiesparende LED-Technik verwendet. Auch die Steuerungstechnik wird modernisiert, so dass die Programme aktualisiert werden können. Ziel ist es, die Grüne Welle zu verbessern und die Wartezeiten zu verkürzen: „Die Autos sollen im Pulk durch die Stadt geführt werden.“ Derzeit gibt es zum Beispiel immer noch zum Schulbeginn am Berufskolleg Rückstaus, die bis zur Autobahn-Anschlussstelle reichen. Bislang war von der Grünen Welle zum Beispiel auch die Ampel am Abzweig Remblinghausen ausgenommen.

Kontaktschleifen erkennen Rückstaus

Vorrang bei der künftigen Programmierung wird die B 55 haben. Das wird natürlich zu Lasten der Nebenstraßen gehen, die auf die Bundesstraße einmünden: Etwa an der Jahnstraße oder an der Pulverturmstraße – dort wird man länger warten müssen. Kontaktschleifen in der Fahrbahn erkennen allerdings künftig, wo sich Rückstaus bilden. Dann wird die Grüne Welle unterbrochen, sagt Oscar Santos – etwa, wenn Schulschluss am Klosterberg ist oder der Berufsverkehr aus dem Gewerbegebiet Im Schwarzen Bruch kommt.

>>> Lesen Sie hier: Kreisverkehr soll knifflige Kreuzung in Meschede entschärfen <<<

Ebenfalls 2022, zum Abschluss, wird dann auch die Ampelanlage im Kreuzungsbereich Beringhauser Straße/Oesterweg/Hennestraße ersetzt, obwohl sie außerhalb des B-55-Gebietes liegt: „Die Kreuzung an der Beringhauser Straße hat aber Einfluss auf die B 55“, sagt Oscar Santos: „Diese Kreuzung wird in das neue Signalprogramm eingearbeitet, um den Rückstau zu verringern.“

Froh darüber ist man im Rathaus: „Die Ampel an der Beringhauser Straße ist unser Sorgenkind“, sagt Bürgermeister Christoph Weber. Er hat den Selbsttest gemacht: „Wir haben schon ganz gute Durchlaufzeiten in Meschede“, lobt er. Weber testete das donnerstags, als er in fünf bis sieben Minuten durch die ganze Stadt fahren konnte.

Zu kurze Grünphase bislang

Der Haken aber: Die Beringhauser Straße und das Abbiegen daraus. Gerade einmal zwei Autos schaffen es, in der Grünphase in Richtung Hennestraße abzubiegen – und dass, obwohl sich an die Beringhauser Straße ein autoreiches Gebiet rund um den Schederweg mit dem Krankenhaus, dem Schulzentrum und das riesige Wohngebiet am Krankenhausberg anschließen. Und demnächst kämen, möglicherweise, weitere Wohnhäuser dazu, falls die zusätzliche Bebauung an der Sündelt umgesetzt wird.

>>> Lesen Sie hier: Autofahrer sollen in Meschede nicht mehr im Mittelpunkt stehen <<<

Die jetzige Steuerung der Ampel allerdings erlaubt keine Umprogrammierung: Wer an der Beringhauser Straße steht, der muss an manchen Zeiten lange, sehr lange warten. Das ärgert nicht nur Autofahrer. Bürgermeister Weber kennt aus seinen Sprechstunden auch die Beschwerden von Anwohnern über die Staus: „An manchen Zeiten muss man sich gut überlegen, ob man dort ein Fenster öffnen will.“

Die einzige Anlage, die im Zuge der Ampel-Ertüchtigung in Meschede nicht verändert wird, ist die an der Kreuzung Oesterweg/Martin-Luther-Straße, über die Lkw auch das Unternehmen Martinrea-Honsel anfahren. Hier klappt der Verkehrsfluss ausreichend.

>>>HINTERGRUND<<<

Die Kreuzung im Bereich Beringhauser Straße/Oesterweg kommt auch als letztes im Rahmen des Umbauprogrammes an die Reihe, weil die Stadt Meschede zunächst Klarheit über ihr künftiges Verkehrskonzept in der Innenstadt schaffen will.

Bislang sehen die Pläne der Stadt vor, dass von der Kreuzung aus nicht mehr in die Beringhauser Straße und damit in Richtung Innenstadt eingebogen werden darf. Sie soll als neue Einbahnstraße nur noch stadtauswärts genutzt werden können.