Meschede. In Großstädten wird über Rekordeinnahmen durch die Hundesteuer berichtet. Wir haben nachgefragt: So viele Hunde zahlen hier ihre Steuern.
Seit Pandemiebeginn ist der Hunde-Boom Thema, jetzt berichten Städte und Kommunen über Rekorde durch die daraus resultierenden Hundesteuereinnahmen. In Meschede und Umgebung kann davon aber kaum die Rede sein.
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Gerade einmal 30 Hunde mehr als vor der Pandemie sind Mitte September 2021 bei der Stadt steuerpflichtig angemeldet und auch in Bestwig und Eslohe hat sich der Wert kaum verändert. Etwas deutlicher fällt der Trend in Schmallenberg aus.
1882 gemeldete Hunde in Meschede
„Mitte September 2019 waren es in Meschede 1852 Hunde, Mitte September 2020 waren 1888 Hunde gemeldet, und am 14.09.2021 1882 Hunde“, erklärt Angelika Beuter-Sielemann, Pressesprecherin der Stadt Meschede und der Gemeinde Bestwig. Damit lag die Zahl der angemeldeten Vierbeiner nach dem ersten Lockdown zwar höher als vor Corona und ist auch jetzt noch auf einem höheren Niveau, „von einem Hunde-Boom bzw. einer erheblichen Veränderung sind wir damit aber noch weit entfernt“, so die Stadtsprecherin. Noch weniger neu angeschaffte Hunde verbucht sogar die Gemeinde Bestwig, dort gibt es lediglich zehn Hunde mehr als vor Pandemiebeginn. Aktuell gemeldet sind dort 757 Fellnasen. Damit liegt Bestwig mit Eslohe beinahe gleich auf, dort sind mit Stichtag 30. August 2021 743 Hunde steuerpflichtig. Ende 2019 waren es hier 721, was einen Anstieg von 24 Hunden ausmacht.
Größter Zuwachs in Meschede
Wie die Verwaltung erklärt, handelt es sich hierbei ausschließlich um Haushalte, die einen Hund halten. Einen Trend zum Zweithund habe die Pandemie in Eslohe statistisch gesehen nicht ausgelöst. Den mit Abstand größten Zuwachs in dieser Kategorie hat die Stadt Schmallenberg zu verbuchen. Zwar keine 101 Dalmatiner, aber auf den Punkt 101 Hunde mehr als vor Pandemiebeginn sind dort gemeldet. Einen echten Corona-Hundeboom möchte man diesen Anstieg in der Verwaltung aber nicht nennen. Es sei in den vergangenen Jahren stetig mehr geworden und man habe einen Trend zum Hund beobachten können, auch vor der Pandemie. Insgesamt 1789 angemeldete Hunde markieren daher den Hunde-Höchstwert der letzten Jahre in Schmallenberg.
Vorsicht vor illegalen Welpen-Händlern
Doch auch wenn der Hunde-Boom rein statistisch in Meschede und Umgebung nicht stark wahrnehmbar ist, sollten sich Personen, die sich für Hunde, aber ebenso für Katzen oder Kleintiere interessieren, darüber im Klaren sein, dass die deutschlandweite Nachfrage seit Pandemiebeginn extrem gestiegen ist und illegale Welpen- und Tierhändler auf den Plan ruft. Das Tierheim in Meschede hat schon im Frühsommer vermehrt ausgesetzte Kleintiere wahrgenommen, die aufgrund ihrer Zusammenstellung auf gewerbliche Züchtungen und nicht auf Privatpersonen zurückzuführen waren.
Hundesteuer ist konstant
Ebenso wenig wie die Anzahl der Hunde ist die dazugehörige Steuer in der jüngeren Vergangenheit in Meschede gestiegen. „Seit dem 01.05.2011 beträgt die Hundesteuer 85 Euro für den ersten gehaltenen Hund, 110,00 Euro ab dem zweiten Hund und 600 Euro für sogenannte gefährliche Hunde bzw. Hunde bestimmter Rassen“, erklärt die Stadtsprecherin, dass sei über zehn Jahren keine Erhöhung mit stattgefunden habe. Bis einschließlich April 2011 betrug die Hundesteuer 80 Euro für den Ersthund und 100 Euro für jeden weiteren gehaltenen Hund. Die Hundesteuer für gefährliche Hunde bzw. Hunde bestimmter Rassen ist erst im Mai 2011 eingeführt worden und seither stabil.
>>> Hundesteuern in der Umgebung:
Eslohe: Ein Hund 59 Euro pro Jahr. Zwei Hunde 79 Euro pro Hund pro Jahr und bei drei Hunden oder mehr 99 Euro pro Hund pro Jahr.
Bestwig: Ein Hund 75 Euro pro Jahr. Zwei Hunde 90 Euro pro Hund pro Jahr und bei drei Hunden oder mehr 105 Euro pro Hund pro Jahr.
Schmallenberg: Ein Hund 72 Euro pro Jahr. Zwei Hunde 90 Euro pro Hund pro Jahr und bei drei Hunden mehr 120 Euro pro Hund pro Jahr.