Altenilpe/Schmallenberg. Unter anderem die Kapelle in Altenilpe wurde schwer getroffen. Was die Stadt nun für Vorkehrungen trifft, um kommende Schäden zu verhindern.

Es liegt nun schon fast zwei Monate zurück. Doch die Nachwirkungen des Hochwassers in Schmallenberg sind nach wie vor spürbar. Auch in Altenilpe und im Heizungskeller der frischrenovierten Kapelle. Dort stand das Wasser zeitweise über einen Meter hoch.

Hermann-Josef Linnhoff vom Kirchenvorstand erinnert sich: „Ich hatte an den Tagen glücklicherweise Urlaub, hatte von dem Ausmaß aber nichts geahnt. Aber es regnete und regnete den ganzen Tag.“ Als der Pegel der Ilpe immer weiter stieg, über die Ufer ging und den Spielplatz an der St. Luzia-Kirche flutete, ahnte Linnhoff schon Böses. Wenig später liefen Wasser, Schlamm und Unrat in den Keller der Kirche, die in diesem Jahr 100-jähriges Jubiläum feiert: „Solche Wassermassen hat es in den 100 Jahren der Kirchengeschichte hier noch nie gegeben.“

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Linnhoff verständigt die Stadt, Kollegen aus dem Kirchenvorstand, wenig später ist auch die Feuerwehr vor Ort. Auch Nachbarn und Dorfbewohner helfen alle tatkräftig mit, das Schlimmste zu verhindern: „Das muss ich wirklich sagen, die Hilfe war beeindruckend. Ohne sie wäre es vermutlich weitaus schlimmer ausgegangen.“

Öl-Heizung ist komplett hinüber

Doch die Überflutung des Kellers können sie nicht verhindern. Weil der Wasserdruck zwischenzeitlich so groß ist, lässt sich die Tür zum Heizungskeller gar nicht öffnen, erst am Abend ist ein Zutritt wieder möglich. Vor Linnhoff und seinen Kollegen offenbart sich eine Schneise der Verwüstung. Drei Pumpen sind in den folgenden Stunden und Tagen im Dauereinsatz, um die Wassermassen aus dem Keller zu schaffen: „Wir haben stündlich, auch in der Nacht kontrolliert, ob alles klappt.“

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Die Öl-Heizung ist hinüber, der Keller voller Schlamm und Dreck. Alles muss gereinigt und neu gestrichen werden, die Heizung entfernt, stattdessen kommt nun bald eine neue Gas-Heizung: „Ich hoffe, dass dauert nicht solange, wir müssen die Kirche schließlich beheizen in den kalten Monaten.“ Auch die Außenanlage ist fast wieder hergerichtet, aktuell plane die Stadt, das Bett der Ilpe zu erweitern, um nächste Hochwasser und Überschwemmungen so zu verhindern, sagt Linnhoff.

300.000 Euro für Reparaturen

Im vergangenen Technischen Ausschuss ging es ebenso um das Hochwasserereignis. Da wurde nicht nur der Bereitstellung von überplanmäßigen Haushaltsmitteln in Höhe von 300.000 stattgegeben, sondern auch im Detail auf die Ereignisse eingegangen. Klar sei auch, dass man als Stadt für mögliche nächste Ereignisse besser vorbereitet sein will bzw. jetzt Vorkehrungen treffen will, um die Schäden möglichst gering zu halten. Unter anderem werden Kanäle und Brücken überprüft sowie Bewüchse an Gewässern zurückgeschnitten. Die Maßnahmen dauern Wochen und Monate, zudem wird damit gerechnet, dass in der kommenden Zeit noch bisher unbekannte Schäden zu Tage treten.

Das Pfarrfest in Altenilpe wird aller Voraussicht nach von diesem Jahr ins kommende verschoben, teilt Linnhof mit. Genaueres werde aber noch bekannt gegeben.

Hier gibt es Bilder vom Hochwasser in Schmallenberg, hier gibt es Bilder der Aufräumarbeiten.