Schmallenberg. Am Donnerstag steht der Impfbus des HSK auf dem Schützenplatz in Schmallenberg. Was Impfwillige beachten müssen und wie lang die Wartezeit ist.

Impfmüdigkeit? In Schmallenberg offenbar ein Fremdwort. Am Donnerstagmorgen hielt der Impfbus des Hochsauerlandkreises auf dem Schützenplatz. Der Termin wurde extra gewählt, denn am Donnerstag ist auch Wochenmarkt in Schmallenberg. Dadurch erhoffe man sich eine erhöhte Frequenz, so Martin Reuther, Pressesprecher des Hochsauerlandkreises. Das sei mit der Stadt extra so abgesprochen.

Michél Wappler und Sohn Nevin standen ebenfalls zur Impfung auf dem Schützenplatz an.
Michél Wappler und Sohn Nevin standen ebenfalls zur Impfung auf dem Schützenplatz an. © Alexander Lange

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Und der Hoffnung wurde Rechnung getragen. Schon in den frühen Morgenstunden bildete sich eine lange Schlange an der Ostseite des Schützenplatzes. Der Impfbus geparkt in der Nordspitze des Platzes, daneben ein Rettungswagen für mögliche medizinische Not- beziehungsweise Zwischenfälle. Davor ein Zelt, in dem die Impfwilligen die notwendigen Unterlagen vorzeigen und Impffragebögen ausfüllen konnten. Hinter dem Bus ein Zelt zur kurzen Beobachtung nach der Impfung. Alles unterstützt durch Mitarbeiter des Impfzentrums, die den Ablauf begleiteten und Fragen beantworteten.

Um 11 Uhr schon über 50 Dosen verimpft

„Der Ansturm ist wirklich enorm“, erklärte Hendrik Hammer vom Impfzentrum, der die Aktion in Schmallenberg mitorganisierte: „Wir haben heute Morgen um 8.15 Uhr mit dem Aufbau begonnen, da saßen hier schon die ersten Leute und warteten, wann es losgeht.“ Um 9 Uhr sei die erste Impfdosis verspritzt worden - „und die Nachfrage hat auch im weiteren Tagesverlauf nicht nachgelassen.“ Um 11 Uhr waren bereits über 50 Dosen verimpft. Geimpft wurde im hinteren Abteil des Busses, mit Vorhängen vor neugierigen Blicken geschützt.

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Zwischenzeitlich mussten die Impfwilligen eine Wartezeit von 60 bis 90 Minuten mitbringen, weil die Nachfrage so enorm war. Hammer: „Organisatorisch läuft auch alles problemlos, abgesehen von der Wartezeit. Aber das nehmen die Leute in Kauf, da haben die Verständnis für.“

Der Impfbus steht noch bis mindestens 15 Uhr in Schmallenberg.
Der Impfbus steht noch bis mindestens 15 Uhr in Schmallenberg. © Alexander Lange

So auch Michél Wappler mit Sohn Nevin. Er war extra aus Lennestadt-Saalhausen nach Schmallenberg gekommen, um sich gegen das Corona-Virus impfen zu lassen. Sohn Nevin war allerdings nur Begleitung, er durfte noch nicht. Mit einem Lächeln sagte er: „Ich bin erst elf Jahre alt, ich muss mich noch gedulden.“

Die Impfbus-Aktion des Hochsauerlandkreises sei eine klasse Idee, so Wappler: „Ich habe die erste Welle der Impfungen abgewartet. Das war mir zu stressig, das wollte ich vorübergehen lassen.“ Sein Hausarzt selber habe keine Corona-Impfungen durchgeführt, der Weg ins Impfzentrum sei ihm zu weit gewesen: „Vondaher kommt der Impfbus gerade richtig.“

Genügend Impfstoff vorhanden

Auch eine gewisse Skepsis habe in die Entscheidung hineingespielt: „Ich wollte nicht der erste sein, sondern abwarten und mich dann entscheiden.“ Jetzt ist er aber froh, geschützt zu sein: „Wir haben uns vorher jede Woche testen lassen. Das geht und da gewöhnt man sich dran“, aber eine solche Impfung bedeute eben langfristigen Schutz, so Wappler.

Ob ein solcher Ansturm normal sei? Hendrik Hammer: „Hier in Schmallenberg ist es schon viel, das war nicht überall so. Aber beispielsweise in Meschede am Busbahnhof hatten wir am Mittwoch auch 175 Impfungen.“ Geplant war die Impfaktion in Schmallenberg im Zeitraum von 9 bis 15 Uhr: „Aber wenn die Nachfrage da ist, verlängern wir auch wie in Meschede. Es ist genügend Impfstoff vorhanden, zur Not wird nachgeordert.“

Was Impfwillige wissen müssen

Mitzubringen zum Impfbus ist ein Ausweisdokument, im Idealfall der Personalausweis, und – sofern vorhanden – der Impfausweis und die Krankenkassenkarten. Alle weiteren Unterlagen können vor Ort ausgefüllt werden.

Personen zwischen 16 und 18 Jahren müssen zudem eine Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigten (Vordruck) mitbringen. Auch Zweitimpfungen sind möglich, dann müssen Interessierte auch den Nachweis der ersten Impfung mitbringen. Die Zweitimpfung für Biontech kann frühestens drei Wochen nach der Erstimpfung stattfinden, bei Moderna und Astrazeneca frühestens nach vier Wochen.

Zweitimpfungen können auch im Impfzentrum Olsberg durchgeführt werden.

Weitere Termine des Impfbusses sind: Samstag, 14. August, 9 bis 15 Uhr, Neheim Marktplatz, Mittwoch, 18. August, 9 - 15 Uhr, Hallenberg Heinrich-Hugo-Platz, Donnerstag, 19. August, 9 - 15 Uhr, Neheim Marktplatz, Freitag, 20. August, 12 - 18 Uhr, Winterberg Parkplatz Zentrum (vor dem E-Center), Samstag, 21. August, 9 - 15 Uhr, Eslohe Esselmarkt.