Altenilpe/Sellinghausen. Jungschützenkönig Julian Hellermann sagt, was er plant und warum Schützenfest in Altenilpe/Sellinghausen mehr als organisiertes Biertrinken ist.
Als eines der letzten Schützenfeste würde in Altenilpe/Sellinghausen an diesem Wochenende das Schützenfest der St. Sebastian Schützengesellschaft stattfinden. Da es aufgrund der aktuellen Corona-Lage wiederholt ausfallen muss, schwelgt der amtierende Jungschützenkönig Julian Hellermann im Interview in Erinnerungen an das Schützenfest 2019, erklärt wieso es für ihn nicht den einen Höhepunkt am Schützenfest gibt und berichtet, was seinen eigenen Verein und das Schützenfest in Altenilpe/Sellinghausen auszeichnet.
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Herr Hellermann, wie haben Sie sich gefühlt, als Sie 2019 den Vogel geschossen haben?
Julian Hellermann: Es war ein atemberaubendes Gefühl, als der Vogel runtergefallen ist und man von allen anschließend hochgehoben und gefeiert wurde. Ich habe es nicht wirklich geplant, aber ich wollte schon immer gern auf den Vogel schießen. Jetzt habe ich erst einmal mit dem Jungschützenkönig angefangen, möchte irgendwann aber auf jeden Fall auch noch Schützenkönig werden (lacht).
Wie haben Sie denn das vergangene Schützenfest, welches leider nicht unter den normalen Umständen stattfinden konnte, verbracht?
Letztes Jahr habe ich, wie die meisten wahrscheinlich auch, im kleinen Kreis mit Familie, Freunden und Nachbarn gefeiert, wo auch ein privates Vogelschießen organisiert wurde. Im Dorf war die Lyra Wenholthausen unterwegs und hat dort an verschiedenen Stellen wie zum Beispiel beim Kaiser- und Königspaar gespielt, das war wirklich toll.
Was ist Ihr persönlicher Höhepunkt beim Schützenfest?
Das kann ich so gar nicht genau sagen, weil für mich alles ein Höhepunkt ist (lacht). Das fängt bereits am Samstagmorgen mit dem Einschießen an, wenn wir uns von den Jungschützen – schon bevor alles anfängt – treffen und mit einer Gaskanone zur Einstimmung schießen. Und dann geht es super weiter zum Beispiel mit dem Festzug sonntags und abschließend dem Vogelschießen am letzten Tag.
Bei all den Höhepunkten – welche Schützenfest-Erinnerung werden Sie so schnell nicht mehr vergessen?
Auf jeden Fall meine Amtszeit als Jungschützenkönig und besonders der Festzug montags, nachdem ich den Vogel geschossen hatte.
Ein Klischee lautet, dass Schützenfest organisiertes Biertrinken sei. Wie bewerten Sie das?
Das sehe ich nicht so. Schützenfest ist Tradition und es geht nicht nur um das Trinken, sondern da steckt ja auch wirklich etwas hinter und hat einen Hintergrund. Zum Beispiel gedenkt man bei der Kranzniederlegung am ersten Schützenfesttag den Gefallenen im Krieg.
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Sie selbst sind bereits seit Ihrem 16. Lebensjahr Mitglied im Schützenverein. Wie würden Sie einen Freund überzeugen, in den eigenen Verein einzutreten?
Ich würde ihm sagen, dass es eine gute Idee ist, Mitglied zu werden, da man auf diese Weise nicht nur Besucher des Schützenfestes ist, sondern auch wirklich mit dabei ist. Man ist Teil des Ganzen, unterstützt den Verein und lernt auch die Arbeit, die ein Schützenfest mit sich bringt, kennen.
Was macht Ihren Verein und Ihr Schützenfest denn besonders aus?
Um es auf den Punkt zu bringen: Klein aber fein. Wir sind kein großer Verein, aber trotzdem kommen auch viele Schützenfestbesucher von außerhalb. Außerdem haben wir eine der schönsten Vogelstangen der Welt (lacht).
Das ist fürs Wochenende geplant:
Julian Hellermann ist 24 Jahre alt und lebt in Altenilpe.
Er arbeitet als Tischler bei Innenausbau Biermann GmbH in Wormbach.
Mit 16 Jahren ist er in den Verein eingetreten und ist dort seit 2014 in der Gewehrsektion.
Am Sonntag, 1. August um 14 Uhr, findet unter Einhaltung der aktuellen Vorgaben eine Kranzniederlegung am Ehrenmal statt.
Wie auch im letzten Jahr spielt die Lyra Wenholthausen und kann sonntags zu einem kurzen Ständchen für zuhause „gebucht“ werden. Geplant ist der Auftritt in Altenilpe von 15 Uhr bis 16.30 Uhr und in Sellinghausen von 17 Uhr bis 18.30 Uhr.
Wunschtermine können an Markus Nagel (0151/12709203) weitergegeben werden.