Meschede. Was der Mescheder Veranstalter Dirk Joachimsmeier von einer Impfpflicht für Konzerte und von Künstlern wie Helge Schneider und Nena hält.

An vielen Stellen wird jetzt über eine Impfpflicht diskutiert. Auch bei öffentlichen Veranstaltungen ist das ein Thema. Dirk Joachimsmeier, Eventtechniker, der in der Corona-Zeit mit dem Indian Summer eine eigene Veranstaltungsreihe entwickelt und 2020 mit dem Elspe-Festival zum ersten Mal umgesetzt hat, hat dazu eine eigene Meinung.

Testungen und Kontaktnachverfolgung werden besser

Er selbst hatte schon vor Wochen alles daran gesetzt, einen Impftermin zu bekommen. „Ich würde das aber niemals von Besuchern verlangen“ erklärt der Geschäftsführer der Eventtechnik Südwestfalen. „Das ist mega-brisant, weil es ins Persönlichkeitsrecht eingreift.“

Seine Impfung sehe er als seinen Beitrag, um für alle wieder Normalität zu erreichen. „Aber ich respektiere es, wenn sich jemand nicht impfen lassen will.“ Joachimsmeier ist überzeugt, dass Konzerte mit einem guten Hygienekonzept auch ohne Impfpflicht wieder möglich sein werden. „Auch Testungen und Kontaktnachverfolgung entwickeln sich ja ständig weiter.“ So gebe es in Elspe mittlerweile für jeden Besucher einen elektronischen Sensor, über den alle Kontakte an dem Abend nachverfolgt werden könnten.

Dirk Joachimsmeier beim Milow-Konzert in Elspe 2020.
Dirk Joachimsmeier beim Milow-Konzert in Elspe 2020. © Brigitta Bongard

Kein Verständnis für Helge Schneider und Nena

Wofür er allerdings kein Verständnis hat, ist für Künstler wie Helge Schneider oder Nena, die sich zuletzt klar gegen die Event-Branche gestellt hatten. Helge Schneider hatte ein Strandkorb-Konzert abgebrochen, weil ihn herumlaufende Kellner störten und Nena hatte von der Bühne das Publikum aufgefordert, das Hygienekonzept zu unterlaufen. „Jemand, der ein Konzert abbricht, den würde ich bis zum letzten Cent verklagen.“ Es sei schon so schwer genug, in der Event-Branche im Moment zu bestehen. Da könne es nicht sein, dass die Künstler den Veranstaltern auch noch in den Rücken fallen. Nena gelte eh als schwierig. „Aber alle wissen vor Konzertbeginn genau, was das Hygienekonzept erwartet, wie alles abläuft. Daran müssen wir uns auch halten.“

Gestaunt habe er auch bei der Zusammenstellung des Line-up für den Indian-Summer, welche Mondpreise manche Künstler forderten. „Es ist klar, dass wir 1000 Plätze haben und da werden sechsstellige Gagen verlangt. Manche haben immer noch nicht verstanden, in welchen Zeiten wir leben.“

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Karten

Der Indian Summer in diesem Jahr hat noch Karten für Niedecken liest und singt Bob Dylan, Donnerstag, 9 September; Revolverheld, Freitag, 10. September, Gentleman, Samstag, 11. September; Element of Crime, Donnerstag, 16. September, Orden Organ, special guest Leaves Eyes, Freitag, 17. September, Max Giesinger, Endlich Akustik, Freitag, 24. September und Helge Schneider, Let´s Lach, Sonntag, 26. September. Alle Infos unter www.elspe.de