Schmallenberg. „Wir müssen lernen, mit der Pandemie zu leben“, sagt Christian Koch von der Freizeitwelt Sauerland in Schmallenberg. Er hat Maßnahmen getroffen.

In den vergangenen 15 Monaten war die Freizeitwelt Sauerland zehn Monate geschlossen, doch jetzt geht es in Schmallenberg wieder los und das auch gleich mit voller Kraft.

Seit dem 1. Juli ist die Eventanlage von Thorsten Thimm und Christian Koch wieder geöffnet. Wer jetzt glaubt, dass sich die Menschen erst langsam wieder einfinden, wird eines Besseren belehrt. Direkt am ersten Tag meldet die Abteilung von Thikos Kinderland „ausgebucht.“ Auch in der Kletterhalle mit Hochseilgarten, in der Virtual Riality und in der Jump-Arena ist viel los: Kindergeburtstage, Schulkassen und Familien haben sich auf den Weg gemacht. Allein das Micro Bowling ist gerade verwaist, aber das lässt sich verschmerzen. Dafür sind die acht Wohnmobilstellplätze auch schon an den nächsten Wochenenden ausgebucht.

Corona als größte Herausforderung

Christian Koch ist erleichtert. Das letzte Jahr war die größte Herausforderung in den 16 Jahren, seit Gründung der Freizeitwelt. Seine zwölf Teilzeit-Mitarbeiter musste er in Kurzarbeit schicken, die rund 55 Aushilfen waren ohne Job. Er selbst und sein Mitgesellschafter lebten vom Ersparten. „Und die Kosten liefen ja weiter. Immerhin stecken mehrere Millionen Euro in der Anlage.“ Auch Coronahilfen hat er erhalten, die ersten für den letzten Lockdown kamen aber erst im Mai 2021.

Die 9. Klasse vom Gymnasium der Stadt Lennestadt geht klettern.
Die 9. Klasse vom Gymnasium der Stadt Lennestadt geht klettern. © WP | Ute Tolksdorf

Damit ist in der Zwischenzeit aber einiges passiert. Neben der Renovierung der Bistros und einer modernen Beleuchtung ist vor allem die technische Ausstattung neu. „Vieles, was man gar nicht so sieht, von den Schließfächern bis zu den Servern“, erläutert Thorsten Thimm. Was auf den ersten Blick nur hinter den Kulissen wichtig ist, aber in Coronazeiten noch mal besonders. So hat die Freizeitwelt ein neues Kassensystem angeschafft, das die Terminbuchung online ermöglicht. Thimm: „So verhindern wir, dass sich Besucher stauen, und niemand muss umsonst anreisen.“

Aufenthaltsdauer elektronisch begrenzbar

Gleichzeitig lässt sich so auch die Aufenthaltsdauer begrenzen. „Früher kaufte man in Thikos Kinderland immer ein Tagesticket“, erklärt Koch, „aber trotzdem blieben die meisten nur etwa vier Stunden.“ Heute ist das Ticket dort direkt auf diesen Zeitraum begrenzt und andere haben die Chance, vorher oder später zu kommen. So schafft es die Freizeitwelt, die Auslastung während der Pandemie zu verringern.

In der Virtual Reality haben auch schon die Jüngeren Spaß.
In der Virtual Reality haben auch schon die Jüngeren Spaß. © WP | Ute Tolksdorf

Noch ist nicht alles fertig. In Zukunft sollen Drehkreuze die einzelnen Bereiche voneinander abtrennen - und Bändchen ermöglichen, dass man nur dort Spaß haben kann, wo man auch bezahlt hat. Immerhin 100.000 Besucher sind es aus einem Umkreis von 70 Kilometern, die in normalen Jahren in die Freizeitwelt kommen.

„In Zukunft wollen wir hier auch mehr Partys anbieten“, sagt Koch, wenn die Pandemie es zulässt. Er blickt optimistisch in die Zukunft: „Wir haben ein Angebot, das trägt, aber wir müssen auch lernen mit der Pandemie zu leben.“

>>>HINTERGRUND

Alle Personen, die das siebte Lebensjahr vollendet haben, müssen in der Freizeitwelt Maske tragen:

in den Warteschlangen an den Theken oder vor den Toiletten,

im Begegnungsverkehr,

wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann

und in den Toilettenanlagen sowie Dusch- und Umkleideräumen.