Meschede. Wieso eine zusätzliche Krankenversicherung für Lkw-Faher Stefan Arnhold nach einem folgenschweren Unfall ein Segen ist.

Stefan Arnhold arbeitet bei der Firma Mönig, er hat nach einem unglücklichen Unfall in den eigenen vier Wänden einen langen Genesungsweg hinter sich. 
Stefan Arnhold arbeitet bei der Firma Mönig, er hat nach einem unglücklichen Unfall in den eigenen vier Wänden einen langen Genesungsweg hinter sich.  © Privat | Privat

In der Dienstleistungsbranche einen Arbeitgeber zu finden, der im Krankheitsfall neben der gesetzlichen Versicherung zusätzliche Kosten übernimmt und sich um seine Mitarbeiter kümmert, ist nicht selbstverständlich. Das weiß Stefan Arnhold aus Meschede ganz genau. Umso glücklicher schätzt sich der Lkw-Fahrer, dass er nach einem schweren Unfall vor ziemlich genau einem Jahr von seinem Arbeitgeber, der Spedition Mönig, bis heute unterstützt wird. In wenigen Wochen will wieder auf dem Lkw sitzen.

Gebrochene Halswirbel

An einem ganz normalen Tag im Mai 2020 wird Stefan Arnhold in der eigenen Wohnung plötzlich bewusstlos, nachdem er einen Hustenreiz verspürt hatte. Er knallt so unglücklich mit dem Kopf auf einen Schreibtisch, dass mehrere Wirbel der Halswirbelsäule gebrochen sind. Es folgen Operationen und eine lange Zeit, in der der 59-Jährige auf fremde Unterstützung angewiesen ist. „Dass mir Mönig da so lange die Stange hält, ist wirklich etwas besonderes“, sagt er und spricht die Zusatzkranversicherung an, die bei der Speditionsfirma jeder Mitarbeiter in Anspruch nehmen kann, der länger als ein Jahr dort arbeitet.

Stefan Arnhold ist seit fünf Jahren dabei, hat die Versicherung zwar schon immer zu schätzen gewusst, durch seinen Unfall ist ihm aber erst so richtig bewusst geworden, was sie im Ernstfall bewirken kann. „Ich habe neulich noch einmal bei der Geschäftsführung angerufen und ihnen gesagt, wie sehr sie mir hilft. Nach einem Jahr Krankengeld sieht es finanziell natürlich nicht ganz so rosig aus und wenn dann mal eben ein paar hundert Euro für eine Nackenstütze oder andere orthopädische Hilfsmittel übernommen werden, ist das unfassbar viel wert“, erklärt er.

Thema Mitarbeiter-Gesundheit

Die Mönig-Geschäftsführung hat vor etwa zwei Jahren verschärft damit begonnen, das Thema Mitarbeiter-Gesundheit in den Fokus zu setzen. Versuche, Lkw-Fahrer und Logistiker, die schwere Gewichte heben müssen, für kostenlose Sportangebote zu begeistern, waren weniger erfolgreich und so ist die Idee aufgekommen, eine Zusatzversicherung anzubieten. „Wir haben nach etwas gesucht, wo wirklich jeder Mitarbeiter einmal Gebrauch von machen kann. Das fängt bei Präventionsmaßnahmen beim Physiotherapeuten an und geht bis zur Termin-Garantie beim Facharzt innerhalb weniger Tage“, weiß Stefan Schöttler, der die Logistik bei Mönig leitet. Zeitnahe Facharzttermine zu bekommen, war auch für Stefan Arnhold während seiner Genesungsphase ein Segen, wie er berichtet: „Sonst muss man ja häufig Wochen oder Monate auf einen Termin warten. Das haben andere Kollegen auch schon in Anspruch genommen und ich weiß auch von vielen, die sich ihre Zähne haben machen lassen, weil auch eine Zahnzusatzversicherung dabei ist.“

Keinerlei Netto-Verlust

Aber auch Zuschüsse zur Brille, Schuheinlagen oder sogar Heilpraktiker-Kosten sind inkludiert. Etwa jeder dritte Mitarbeiter habe die Versicherung schon einmal in Anspruch genommen, was Speditions-Geschäftsführer Alexander Schulz besonders freut: „Wir haben viel Aufklärungsarbeit betrieben und unseren Mitarbeitern erklärt, welche Leistungen übernommen werden. Es ist ja doch nicht üblich, dass ein Unternehmen eine Zusatzversicherung in diesem Umfang kostenlos anbietet und nicht jeder hat sofort den Mehrwert verstehen können.“

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Damit die Versicherung die Angestellten tatsächlich gar nichts kostet, stockt die Firma Mönig die durch die Kosten der Versicherung entstehende Steuerlast wieder auf. „Niemand hat einen Netto-Verlust, das ist uns sehr wichtig“, so Schulz, der die Zusatzleistung als Geschäftsführer natürlich auch aus Unternehmenssicht betrachtet: „Wir unterstützen unsere Mitarbeiter in Sachen Gesundheit wirklich gerne und für uns ist es natürlich auch von Vorteil, wenn sich dadurch weniger Personalausfall durch Krankheit ergeben sollte.“

Für Stefan Arnhold, der sich durch seinen Unfall selbst als Extremfall in Sachen Krankheit bezeichnet, kann die Genesung und damit einhergehende Rückkehr an den Arbeitsplatz jedenfalls nicht schnell genug gehen. „Ich hatte jetzt noch eine OP, in der mir die Schrauben aus der Wirbelsäule entfernt wurden und nun steht die Reha an“, erzählt er und ist festentschlossen, in ein paar Wochen wieder am Arbeitsplatz zu sein und seinem Arbeitgeber wieder etwas von der Unterstützung zurückzugeben, die er erhalten hat.