Meschede. Keine Kurse, keine Treffen: Die Villa Künstlerbunt ist wie ausgestorben in der Corona-Krise. So sind die Hoffnungen für die Zeit danach.

Seit 20 Jahren bietet die Villa Künstlerbunt in Eversberg bei Meschede allen Kunstschaffenden die Möglichkeit, sich zu treffen und zusammen zu arbeiten. Auch hier ist das kulturelle Leben in der Pandemie nahezu vollständig unmöglich geworden. Peter Gercken ist 1. Vorsitzender des Vereins und erzählt, inwiefern die Villa Künstlerbunt von Corona betroffen ist.

Was war die erste Veranstaltung, die Sie ausfallen lassen mussten? Wie schlimm war das? Konnten Sie sie inzwischen nachholen?

Das ging im vergangenen Jahr mit einem Gitarrenkurs los. Eigentlich sollte er achtmal laufen, nach dem dritten Mal war aber dann schon Schluss. Es ist schon schwierig mit den Kursen. Früher haben wir ein richtiges Programmheft rausgegeben, aber das wurde mit der Zeit immer weniger. Jetzt liegt alles komplett brach, was für uns alle natürlich traurig ist. Es war bisher immer so schön, wenn man sich in der Villa getroffen hat, um zusammen zu malen oder zu werken. Auch die Kurse mit Frank Siegert aus der Klosterschreinerei waren immer toll, finden aber jetzt auch nicht statt.

Wie haben Sie Kontakt zu Ihren Mitgliedern gehalten? Welche Ängste und Sorgen haben Sie da gehört?

Die meisten unserer Mitglieder sind Fördermitglieder. Da hat man sich dann eigentlich nur bei der Jahreshauptversammlung gesehen. Die findet aber auch schon seit zwei Jahren nicht mehr statt. Jetzt habe ich neuerdings sehr intensiven Telefonkontakt mit vielen Leuten. Da nach dem COVID19-Änderungsgesetz Beschlüsse, die eigentlich in der Versammlung gefasst werden, jetzt per Umlaufverfahren gemacht werden können, habe ich jede Menge Stimmzettel verschickt, wodurch dann auch Kontakte entstanden sind. So wurde jetzt unsere neue Kassiererin Astrid Küper in den Vorstand gewählt. Ansonsten haben wir natürlich alle die Hoffnung, dass demnächst auch wieder Leute kommen, was ja nicht sicher ist.

Was hat trotz allem stattgefunden?

Eigentlich fast gar nichts. Als es im vergangenen Sommer erlaubt war, sind schon ein paar Leute gekommen, um sich mit Abstand und Maske zu treffen, aber seit einem halben Jahr ist schon gar nichts mehr los.

Haben Sie finanzielle Einbußen?

Im Prinzip haben wir ja jetzt gar keine Einnahmen mehr. Die Miete und die Nebenkosten für die Villa können wir im Moment noch aus einem kleinen Polster bezahlen, aber ewig geht das natürlich nicht so weiter. Daher sind unsere Mitglieder auch so wichtig. Wir wissen derzeit überhaupt nicht, wie das in den nächsten Jahren alles wird. Ich hoffe, dann kommen wieder Leute, um vielleicht zu lernen, wie man ein Aquarell mal oder ähnliches.

Was hat Ihnen trotzdem Mut und Kraft gegeben, sich weiterhin für Ihren Verein einzusetzen?

Tja, wenn man so zuhause sitzt merkt man erstmal, wie wichtig soziale Kontakte sind. Ich denke, das geht anderen Leuten genauso. Deshalb hoffe ich, dass wir alle wieder motiviert weitermachen, wenn man wieder die Möglichkeit hat, sich künstlerisch zu betätigen. Ich hoffe, es gibt dann wieder Veranstaltungen und Leute, die das alles einerseits organisieren und andererseits auch teilnehmen.