Meschede/Ebbinghof. In Ebbinghof will ein Hotel trotz Corona-Verbots öffnen. Der CDU-Abgeordnete Liese reagiert - und stellt sein Standpunkt später nochmals klar.
Der CDU-Politiker Peter Liese hat sich in einem offenen Brief zur Öffnung des Familotels in Ebbinghof geäußert. Unternehmerin Daniela Tigges will dort trotz Corona-Schutzverordnung aus Protest ihren Betrieb eröffnen. Liese schrieb dazu wörtlich an die Betreiberin: „Mit großem Erstaunen habe ich Ihre Pressemitteilung zur Kenntnis genommen, die ja auch leider schon in der Öffentlichkeit Widerhall gefunden hat.“
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Der Halbsatz gab zunächst Raum für Interpretation. Mehrere Medien, darunter diese Zeitung, hatten über die geplante Aktion und die Argumente der Unternehmerin im Vorfeld berichtet, ebenso über die kritischen Reaktionen von Politikern und Stadtverwaltung. Auf Nachfrage dieser Zeitung reagierte Liese am Freitagnachmittag.
Er stellte klar, dass er nicht gegen eine Veröffentlichung der Pressemitteilung gewesen sei. Vielmehr sei es ihm darum gegangen, dass er nicht von der Unternehmerin für ihre Zwecke instrumentalisiert werden wolle - ähnlich hatte sich zuvor auch schon Friedrich Merz geäußert.
Nicht gemeint
Liese erklärte: „Ich kritisiere, dass Frau Tigges mich für die Verletzung von Corona-Regeln in Anspruch nimmt. Dies hat sie in ihrer Pressemitteilung getan und ein Medium hatte dies auch veröffentlicht, nicht die Westfalenpost. Um weiteren Missverständnissen vorzubeugen, habe ich mich an Frau Tigges gewandt und bedauert, dass die Pressemitteilung, in der ich in Anspruch genommen wurde, veröffentlich wurde. Da die Westfalenpost dies nicht getan hat, habe ich die Westfalenpost mit dieser Kritik in keinster Weise gemeint.“
Ihm sei wichtig, dass allen klar sei, dass Corona eine schreckliche Krankheit sei. „Ich bin der Meinung, dass wir allen Menschen so schnell wie möglich ein Impfangebot machen müssen und habe mich mit Frau Tigges, die dazu ja eine kritische Haltung hat, auch auseinandergesetzt und ich fürchte leider, dass wir uns noch einige Wochen an strenge Regeln halten müssen, um eine Überlastung der Intensivstationen zu vermeiden“, so Liese.
In Kontakt gestanden
Liese hatte mit dem Hotel in Ebbinghof zuletzt in Kontakt gestanden und telefonisch einen Austausch mit der Betreiberin über die Corona-Maßnahmen geführt. Nach Einschätzung von Liese erweckte die Pressemitteilung aus Ebbinghof jetzt den Eindruck, dass er die Öffnung unterstütze. Das sei mitnichten der Fall.