Schmallenberg. Das Projekt „MutMacher“ wird ausgezeichnet. Was dahinter steckt und was die Jury und Teilnehmer bei der Wahl überzeugte.

Ein Junge, acht Jahre alt, liegt im Krankenhaus. Schon ein paar Monate lang, sein ganzes junges Leben immer wieder. Er ist chronisch krank, es geht mal bergauf, mal bergab mit seinem Körper und dementsprechend auch mit seiner Seele. Dieser schwere Weg belastet nicht nur ihn, sondern auch seine Eltern. Sie sind müde vom Kämpfen, müde vom Krankenhaus. Was sie dringend benötigen: eine Auszeit. Irgendwo, wo es schön ist. Am Strand oder in den Bergen.

Genau hier setzt das Projekt „MutMacher“ des Lächelwerk e. V. aus Schmallenberg an: Das Team bringt Kinder und Eltern für ein paar Stunden, für einen Tag oder ein Wochenende an Orte, an denen nicht die Krankheit im Fokus steht, sondern die Kinder und ihre Eltern selbst. Hier können sie offen sein, ganz anders als zuhause, einfach Mensch sein, Mut und Kraft schöpfen für den Alltag zuhause.

Erster Platz in der Kategorie „Jugend“

Für dieses Projekt ist das Lächelwerk jetzt mit dem NRW-Ehrenamtspreis ausgezeichnet worden, mit dem ersten Platz in der Kategorie „Jugend“. Der Initiator des Preises, der Verband engagierte Zivilgesellschaft in NRW e.V., möchte diejenigen unterstützen und ehren, die sich ehrenamtlich für ein besseres Miteinander einsetzen. In diesem Rahmen hat das Lächelwerk-Projekt „MutMacher“ gleich zweimal überzeugt. Im offenen Online-Voting sowie in der Abstimmung der Jury.

„Wir freuen uns riesig über den Zuspruch für unser Projekt MutMacher“, so das Lächelwerk-Team. „Der Preis zeigt uns, dass viele andere Menschen unser Projekt ebenso berührt wie uns und sie seine Wichtig- und Dringlichkeit erkannt haben. Zu wissen, dass so viele Personen hinter uns stehen, stärkt uns immer wieder weiterzumachen.“ Mit der Erstplatzierung beim NRW-Ehrenamtspreis ist das Projekt „MutMacher“ zudem für den Deutschen Engagementpreis nominiert.

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Viele schwer und chronisch erkrankte Kinder und ihre Eltern sind in einem geschlossenen System oftmals „gefangen“ - das haben Alex und Manja Göbel, Gründer des Lächelwerk e. V., durch ihre jahrelange Erfahrung gelernt. Das ganze Leben ist ausgerichtet auf die Krankheit des Kindes, die meisten Tage laufen gleich ab, oftmals schauen Kinder und Eltern nicht nach links und rechts – das schöne Leben abseits der Krankheit wird oft vernachlässigt. Doch Kinder brauchen auch schöne Erlebnisse, aus denen sie Kraft und Mut ziehen, um zu gesunden. Im Rahmen des Projekts „MutMacher“ holt der Lächelwerk e. V. Kinder und Eltern aus ebendiesem geschlossenen System – sei es die Klinik oder das eigene Zuhause – heraus und fährt mit ihnen an schöne Orte, an denen der Fokus nicht auf die Krankheit gerichtet ist.

Glückshormone werden ausgeschüttet

Mithilfe dieser Orte und der Erlebnisse dort öffnen sich zum einen die Kinder vollkommen anders als in ihrem gewohnten Umfeld. Sie schütten Glückshormone aus, überwinden vermeintliche Grenzen, ihr Selbstwertgefühl steigt, sie kommen aus ihrem Schneckenhaus heraus, schöpfen neuen Lebensmut und reden offen über ihre Gefühle und Bedürfnisse.

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Zum anderen werden auch die Eltern einzeln zu Ausflügen mitgenommen. Dort können sie, wenn sie möchten, reden, weinen, Gedanken aussprechen, die sie sonst nicht einmal zulassen würden. Es wird nicht gewertet und beurteilt, sondern nur gestützt. So bringt das Lächelwerk auch die Eltern in eine stärkere Position und gemeinsam mit ihren Kindern können sie den Mut und die Kraft schöpfen, in eine neue Richtung zu blicken und den schweren Weg, den sie noch gehen müssen und viele von ihnen schon lange gehen, mit einer anderen Sichtweise und mehr Verständnis gemeinsam zu gehen.

Weitere Informationen

Alle Infos gibt‘s unter www.lächelwerk.de

Um dieses und die anderen Projekte zu unterstützen, freut sich das Lächelwerk jederzeit über Spenden:

Postbank

IBAN: DE 81 3701 0050 0987 9165 01

BIC: PBNKDEFF