Meschede/Hochsauerlandkreis. Seit dem 15. März wird im HSK kostenlos auf Corona getestet. Wie das Angebot angenommen wird und wie die Corona-Maßnahmen Einfluss nehmen könnten.
Die ersten Tage, an denen der Hochsauerlandkreis seinen Bürgerinnen und Bürgern kostenlose Corona-Schnelltests anbietet, sind um: Gelobt wurde immer wieder die reibungslose Organisation durch die Kreisverwaltung und die Test-Teams vor Ort. Doch wie wurde das Angebot überhaupt angenommen?
Vor und nach dem Wochenende beliebt
Von Montag, 15. März, bis Donnerstag, 18. März (bei Redaktionsschluss lagen die Zahlen von Freitag noch nicht vor), wurden 3260 Personen im Hochsauerlandkreis per so genanntem Bürgertest auf das Corona-Virus getestet. Die Anlässe dafür sind vielschichtig: Der eine möchte sich vor einem Besuch bei Risikopatienten oder älteren Angehörigen absichern, ein anderer ist in kurzen Kontakt mit einer infizierten Person getreten und will sichergehen, dass er nicht selbst infektiös ist.
„Bei uns war die Schnelltest-Nachfrage auch vor dem kostenlosen Angebot immer vor und nach den Wochenenden am höchsten. Das lässt meiner Meinung nach den Schluss zu, dass viele Sauerländer sich entweder für Begegnungen am Wochenende testen lassen und bzw. oder am Montag auf Nummer sicher gehen wollen, wenn sie am Wochenende Kontakte hatten und ins Büro zurückkehren“, sagt Norbert Vowinkel, Geschäftsführer der DRK Soziale Dienste Meschede GmbH.
Etwa ein Prozent positiv getestet
Er ist verantwortlich für die vier DRK-Testzentren in Meschede, Bestwig, Eslohe und Schmallenberg, wo in der ersten Woche pro Standort durchschnittlich etwa 100 Personen getestet worden sind. Die Zahlen zu den übrigen getesteten Personen ergeben sich durch die Apotheken und Arztpraxen, die ebenfalls in die Bürgertest-Angebot involviert sind. Grob die Hälfte aller Tests in der ersten Woche wurde somit vom Deutschen Roten Kreuz durchgeführt. „Das klingt zwar zunächst so, als würden die Hochsauerländer das kostenlose Angebot stark wahrnehmen, ich finde aber, dass man die Zahlen im Vergleich zu den Einwohnerzahlen relativieren muss“, so Norbert Vowinkel.
Gemessen an den genauen Test-Zahlen der ersten vier Tage haben sich 1,25 Prozent der knapp 260.000 Einwohner des Hochsauerlandkreis freiwillig auf as Corona-Virus testen lassen. Ebenfalls etwa ein Prozent der Sauerländer wurde positiv getestet und musste sich einem PCR-Test unterziehen.
Nachfrage könnte weiter steigen
Noch sind Schnelltests aber auch in nur ganz wenigen Bereichen des öffentlichen Lebens Pflicht und haben jenseits der gesteigerten Sicherheit für sich selbst und die Menschen mit denen man in Kontakt tritt, keinen messbaren Nutzen. Lediglich bei körpernahen Behandlungen, wie zum Beispiel in der Kosmetik, muss ein negativer Schnelltest vorgelegt werden, wenn das Tragen einer Schutzmaske nicht möglich ist. „Ich gehe davon aus, dass die Nachfrage noch einmal deutlich steigen wird, wenn neue Corona-Maßnahmen in Kraft treten, die zum Beispiel die Gastronomie, Kinos oder Fitnessstudios betreffen,“ spricht Vowinkel den Stufenplan der Bundesregierung an, der im Zuge der Lockdown-Lockerungen an gewissen Stellen auch verpflichtende Schnelltests beinhaltet.
Dass seine Vermutung naheliegt, zeigen die steigenden Nachfragen nach PCR-Tests beim DRK, die für Flugreisen benötigt werden. „Seit Mallorca kein Risikogebiet mehr ist, fragen deutlich mehr Menschen nach PCR-Tests“, bestätigt der Geschäftsführer der DRK Sozialen Dienste in Meschede.
Tests mit Rachenabstrich
Für alle, die einen Schnelltest aufgrund von Sorge vor der Probenentnahme aus der Nase haben, hat Norbert Vowinkel besonders gute Nachrichten. An den Stationen des DRK ist es möglich, einen Abstrich im Rachen zu wünschen. „Wir können ab sofort auch Tests anbieten, die für den Rachenabstrich zertifiziert sind. Grundsätzlich ist es aber von Person zu Person unterschiedlich, welchen Test er oder sie als angenehmer empfindet.“ Zum einen spielt die Anatomie von Rachen und Nase eine Rolle, beim DRK habe man aber auch die Erfahrung gemacht, dass Männer und Frauen den Test anders wahrnehmen. Wer sich also mit dem Nasenabstrich nicht anfreunden mag, muss das an den Test-Stationen des DRK auch nicht.
>>> Hier wird getestet:
Das kostenfreie Corona-Schnelltest-Angebot richtet sich an Personen ohne Symptome. Bei positivem Testergebnis muss eine sofortige PCR-Bestätigungstestung erfolgen und bis zur Vorlage des Ergebnisses gilt eine häusliche Quarantäne.
Testzentren in Meschede, Bestwig, Eslohe und Schmallenberg:
Bestwig: DRK Kreisverband Meschede, Bürgertreff Rathaus Rathausplatz 1.
Eslohe: DRK Kreisverband Meschede, Schützenhalle Marktweg 1/ Reiste.
Meschede: Apotheke am Brunnen, Ruhr-Apotheke, Dr. med. Gisbert Breuckmann, HNO Winkelmann/ Wunderle, DRK Kreisverband Meschede Kolpingstraße 11.
Schmallenberg: Dr. Beste, Kersting-Med-Service, DRK Kreisverband Meschede Kurhaus Bad Fredeburg.