Meschede/Olsberg. Auch das Corona-Impfzentrum des Hochsauerlandkreises hat die Verwendung von AstraZeneca gestoppt. Die Auswirkungen sind gravierend.

Der bundesweite Stopp der Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff von AstraZeneca hat erheblichen Auswirkungen auch auf den Hochsauerlandkreis. Dadurch können in der nächsten Zeit nicht einmal halb so viele Menschen immunisiert werden wie bisher. Betroffen sind vor allem Berufsgruppen aus dem medizinischen und erzieherischen Bereich.

Lehrer, Pflegekräfte, Polizisten

Lehrerinnen und Lehrer, Kita-Mitarbeiter, Pflegekräfte, Mitarbeiter im Rettungsdienst, Polizisten, Physiotherapeuten - sie alle und noch viele weitere wären jetzt an der Reihe gewesen, um eine Impfung gegen das Coronavirus zu bekommen. Im Gegensatz zu Menschen über 80 Jahren wird bei ihnen nicht das Mittel von Biontech verwendet, das zudem weiterhin knapp ist. AstraZeneca ist für diese zweite Gruppe vorgesehen.

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Den vorübergehenden Stopp verkündete das Bundesgesundheitsministerium am Montagnachmittag und sorgte damit für ein zwischenzeitliches Chaos in den Impfzentren. Vorübergehend war unklar: Ab wann gilt diese Regelung? Ab sofort? Dürfen vorhandene Dosen noch an dem Tag verimpft werden oder nicht mehr? Erst eine E-Mail des Landes NRW an die Impfzentren brachte Klarheit. Der Impfstoff darf ab sofort nicht mehr verwendet werden. Auch der Hochsauerlandkreis stoppte die Verwendung.

Ohne Piks nach Hause

Die Folge: Impfwillige, die einen Termin hatten, mussten ohne Piks wieder nach Hause fahren. Offen ist auch, ob es gelingt, diejenigen über eine Absage zu informieren, die für die nächsten Tage einen Termin im Impfzentrum des Hochsauerlandkreises in Olsberg bekommen hatten und für AstraZeneca vorgesehen waren. Die Impf-Hotline im Kreishaus in Meschede registrierte darüber hinaus unmittelbar zahlreiche Anrufe von verunsicherten Menschen.

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Die Entscheidung des Bundesgesundheitsministeriums, den Impfstoff auf eine mögliche gefährliche Nebenwirkungen hin zu untersuchen und die Verwendung bis dahin auszusetzen, wird auch erhebliche Folgen auf den Impf-Fortschritt im Hochsauerlandkreis haben: Ab sofort können deutlich weniger Menschen geimpft werden.

Mehr AstraZeneca als Biontech

Dazu die Zahlen: Für diese Woche war der HSK 1700 mal mit Biontech und 2500 mal mit AstraZeneca beliefert worden, für nächste Woche stand 1700 mal Biontech und fast 3000 mal AstraZeneca an. Tausende geplante Impfungen werden dadurch nicht stattfinden.

Offen ist auch, welche logistischen Folgen für das Impfzentrum bestehen, wenn weniger Impfstoff verwendet werden kann: Zuletzt waren vier von fünf Impfstraßen in Betrieb, die Öffnungszeiten waren von morgens um 8 Uhr bis abends um 20 Uhr.

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