Meschede. Das Gymnasium Meschede hat seine Schüler gefragt, wie das Homeschooling läuft. Das Ergebnis enthält einige überraschende Nachrichten.

Stress pur oder alles easy? Das Gymnasium der Stadt Meschede hat bei seinen Schülern abgefragt, wie sie mit dem Homeschooling klar kommen: Das Ergebnis wirft ein Schlaglicht auf die immer noch mangelhafte Internetanbindung und die Liebe zum Handy.

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Insgesamt haben 409 Schülerinnen und Schüler (67 Prozent) an der Umfrage auf der Plattform Edkimo teilgenommen. Das Fazit der Auswertung: Videokonferenzen werden ebenso geschätzt wie die freie Zeiteinteilung und die Kommunikation mit den Lehrerinnen und Lehrern. Die Schüler sähen durchaus den enormer Einsatz ihrer Lehrer und bewerteten die Kommunikation als „meist gelingend“, heißt es in der Zusammenfassung.

Lob für die Arbeit

70 Prozent der Schüler in den Klassen 5 bis 9 und immerhin noch 54 Prozent in der Oberstufe beurteilen den Distanzunterricht dabei als „sehr gut“ und „gut“, nur insgesamt 11 Prozent als „schlecht“ oder „sehr schlecht“. Claudia Bertels und ihr Stellvertreter Christoph Heimes sind zufrieden: „Das empfinden wir zunächst einmal als Lob für unsere Arbeit!“

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Die Umfrage zeige aber auch, dass die „Zeit des Distanzunterrichts als anstrengend und stressig“ empfunden wird. Dazu passe, dass etwa ein Drittel der Kinder und Jugendlichen in den Klassen 5 bis 9 und etwa die Hälfte der Oberstufenschüler den Arbeitsaufwand als „zu hoch“ eingeschätzt hätten. Bertels: „Die Lehrerinnen und Lehrer werden daher bei ihren Lerngruppen nachfragen, wie die Aufgabenmenge beurteilt wird.“

Digitale Ausstattung

Die Umfrage wirft auch ein Schlaglicht auf die digitale Ausstattung der Gymnasiasten: 15 bis 20 Prozent verfügen zuhause nur teilweise über eine stabile Internetverbindung. Bertels erinnert daran, dass die Schule als Lernraum - mit sicherer Internetverbindung - genutzt werden kann, um von dort aus am Distanzunterricht teilzunehmen. Sie appelliert an Eltern und Schüler, das Angebot anzunehmen und sich im Sekretariat zu melden.

Auch hätten offenbar noch nicht alle Schüler Zugriff auf einen eigenen Computer, Laptop oder ein Tablet. Bertels: „Viele scheinen immer noch vor allem auf ihr Smartphone zurückzugreifen.“ Das müsse nicht sein, betont die Schulleiterin. Jeder könne einen Laptop der Stadt in der Schule ausleihen. „Bitte lassen Sie, liebe Eltern, eventuelle Nachteile Ihrer Kinder aufgrund einer schlechteren Ausstattung nicht zu und melden Sie sich bei uns. Auch hier genügen ein Anruf im Sekretariat und das anschließende Abholen des Geräts.“

Hintergrund

Weil sie sich auf ihre Lernplattform lo-net2 nicht mehr verlassen konnte, hat das Gymnasium Meschede das System kurzfristig gewechselt. Schüler und Lehrer arbeiten jetzt mit Logineo LMS. Dazu wurde das Kollegium geschult und vorbereitet, einen Tag später erfolgte der Umstieg. Schulleiterin Claudia Bertels ist sicher, dass der Wechsel gelingt, „da auch viele Grundschulen im Umkreis während dieser Distanzphase mit der Plattform begonnen haben und sehr zufrieden sind.“