Meschede. Auch wenn Züge und Busse ausfallen, ein Schnee-Chaos bleibt im Sauerland weiter aus. Trotzdem gibt es Probleme bei anhaltenden Minusgraden.
Auch am zweiten Tag nach dem Wintereinbruch mit angekündigtem Chaos durch Eis und Schnee bleibt der Hochsauerlandkreis am Montag davon weitgehend verschont. „Es zeigt sich wieder einmal, dass die Sauerländer mit dem Wetter umgehen können“, bilanziert Holger Glaremin, Pressesprecher der Polizei im Hochsaulandkreis.
Züge fallen im Hochsauerlandkreis weitgehend aus
Trotzdem fielen Züge am Montag weitgehend aus. Deutsche Bahn und RLG stellten den Busverkehr ab 11 Uhr komplett ein. „Unsere Fahrer beenden noch ihre Strecken und dann gehen die Busse ins Depot“, erklärte Marcus Knipschild vom gleichnamigen Busunternehmen am Montagvormittag. Er rechnete aber damit, dass Dienstag alles wieder wie gewohnt läuft. Denn auch wenn Lkw, die für sie gesperrten Autobahnen verlassen mussten und sich Ausweichstrecken auf Bundes- und Landstraßen suchten - der Verkehr im HSK lief trotzdem relativ reibungslos.
„Wir hatten im Berufsverkehr - von fünf bis zehn Uhr - drei Unfälle mit Sachschaden“, berichtete Glaremin, „zwei in Arnsberg und Sundern und einen in Eslohe-Sieperting.“ Dort war ein Autofahrer gegen eine Verkehrsinsel gerutscht.
Kaum liegengebliebene Lkw an den Steigungen
„An den bekannten Steigungen, wie Rimberg, Wenner Stieg oder Stimm-Stamm muss man immer mal wieder mit liegengebliebenen Lkw rechnen“, sagte auch Oscar Santos, Pressesprecher des Landesbetriebs Straßenbau. „Aber wir mussten im Kreis keine Straßen sperren.“ Anders sehe das schon im Soester Raum aus.
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Dafür seien die Räumfahrzeuge des Landesbetriebs quasi seit 18 Uhr am Samstag rund um die Uhr unterwegs gewesen. Keine leichte Aufgabe, denn der Untergrund der Schneedecke ist eisig. „Und wenn die Temperaturen jetzt, wie angekündigt unter sieben Grad minus fallen, können wir auch mit Salz nichts mehr ausrichten.“
Anfahrt zum Impftermin
Homeoffice, Lockdown, Distanzlernen - die Sauerländer bleiben offenbar zu Hause. Wer allerdings am Montag unterwegs sein wollte, wie die Senioren, die ab 14 Uhr zum Impfen nach Olsberg bestellt waren, musste sich auf schwierige Bedingungen einstellen. „Jetzt haben wir extra ein Impfzentrum ausgewählt, das gut mit dem ÖPNV zu erreichen ist und nun liegt dieser am ersten Tag brach“, ärgerte sich auch Jürgen Uhl, Pressesprecher des Hochsauerlandkreises. Er verwies aber darauf, dass alle, die es Montag nicht nach Olsberg schaffen, wie vom Land angekündigt, auch Dienstag kommen können.
Müllabfuhr wird nachgeholt
Aufgrund der aktuellen Wettersituation war auch die kommunale Müllabfuhr im Hochsauerlandkreis in weiten Teilen nur sehr eingeschränkt oder gar nicht möglich. Betroffen waren insbesondere Meschede und Bestwig. Die für Montag und in den nächsten Tagen geplanten Abfuhren würden bis einschließlich Samstag nachgeholt, teilte der Entsorger Lobbe mit. „Nebenstraßen und auch Hanglagen können mit unseren Müllfahrzeugen nur schwer angefahren werden“, erklärt Marcell Wiese vom beauftragten Entsorgungsunternehmen Lobbe.
„Wir bitten deshalb um Nachsicht, wenn die Abfuhr nicht überall wie gewohnt erfolgt. Die Müllwerker geben ihr Bestes, um trotz der widrigen Umstände möglichst alle Behälter zu leeren.“ Die Müllgefäße sollten gut zugänglich und nicht auf oder hinter Schneebergen stehen, sonst seien diese für die Müllwerker oder den Ladearm des Fahrzeugs nur schwer erreichbar.