Schmallenberg. Franziska Löhr eröffnet “Dorfkind“, Magdalena Aufderheide “Think New“ und Anke Gerling übernimmt “West 15“. Was sie anbieten wollen

Es ist für alle drei ein mutiger Schritt. Nicht nur, weil der Corona-Lockdown aktuell die Türen der Einzelhändler geschlossen hält. Sondern auch, weil es für die drei Frauen das erste eigene Geschäft ist. Und trotzdem freuen sie sich. Anke Gerling, Magdalena Aufderheide und Franziska Löhr stehen für die „neue Frauenpower an der Weststraße“. Löhr und Aufderheide eröffnen neue Modegeschäfte, Gerling übernimmt die West 15.

Franziska Löhr eröffnet „Dorfkind“

Die 26-jährige Franziska Löhr ist auf der Weststraße zuhause – zumindest beruflich. Denn die gebürtige Selkentroperin arbeitete zehn Jahre im Schmallenberg Modehaus, welches im vergangenen Sommer schloss. Löhr ist gelernte Einzelhandelskauffrau im Textilbereich und Sauerländerin durch und durch: „Deshalb habe ich mich auch entschieden, mein Modegeschäft auf den Namen Dorfkind zu taufen.“

Nicht aber im Haus Schenk, wo sie bis Sommer 2020 im Modehaus arbeitete, sondern nebenan in der ehemaligen NKD-Filiale, die zum Jahreswechsel ihren Türen schloss, wird Dorfkind Platz und Raum finden. Auf rund 350 Quadratmetern wird Löhr dort Damen- und Herrenmode, Accessoires, Uhren, Schuhe und Dekorationsartikel präsentieren. Die Entscheidung zur Selbstständigkeit sei bereits Anfang 2020 gefallen, sagt sie: „Voller Vorfreude und alles war wunderbar. Und dann kam Corona.“ Da sei dann natürlich auch ein wenig Bauchgrummeln hinzugekommen: „Aber ich will mich verwirklichen, ich will das durchziehen.“

Gerade wenn Gäste und Touristen wiederkommen, werde der Einzelhandel auch wieder anlaufen, sagt sie. Geplant sei die Eröffnung für März, auf einen genauen Tag will sie sich noch nicht festlegen. Zwei Mitarbeiterinnen, die zuvor ebenfalls im Modehaus arbeiteten, werden ihr zu Seite stehen: „Wir renovieren vorher komplett. Alles kommt raus, alles wird neu.“

„Think New“ von Magdalena Aufderheide

Renoviert wird auch nebenan. Da, wo das Modehaus zuhause war, soll im März „Think New“ öffnen. Ein langgehegter Traum von Magdalena Aufderheide. Im oberen Bereich ist vor wenigen Monaten die Werbeagentur Viereinhalb, wo auch Ehemann Fabian Aufderheide arbeitet, eingezogen, im Erdgeschoss soll es bald Damen-, Baby- und Kindermode, Kinderschuhe, Babyspielzeug, Wohn- und Deko-Accessoires geben. „Mir ist Nachhaltigkeit und eine hohe Qualität der verarbeiteten Materialien sehr wichtig“, sagt Magdalena Aufderheide: „Deshalb will ich langfristig immer weiter in Richtung Fair-Fashion gehen.“

Auf den 120 Quadratmetern will die studierte Hebamme und junge Mutter in erster Linie Mode skandinavischer Marken ausstellen. „Uns ist wichtig dass wir uns mit unserem Sortiment nicht in die Quere kommen“ sagen Löhr und Aufderheide: „Wir haben unterschiedliche Zielgruppen. Wir sehen uns in Schmallenberg nicht als Konkurrenten sondern profitieren alle davon, wenn noch mehr Gäste und Touristen zu uns zum Einkaufen kommen.“

Anke Gerling mit „West 15“

Gäste und Touristen seien ungemein wichtig, aber genauso die Schmallenberger Kundschaft selber, sagt Anke Gerling. Sie übernahm bereits Anfang Januar die West 15 von Taru Theiwes und verbrachte die vergangenen Tage und Wochen mit Umbaumaßnahmen und Waren-Bestellungen: „Wir wollten eigentlich jetzt Mitte Januar öffnen, das verschiebt sich nun durch den Lockdown.“

Trotzdem sei die Vorfreude groß. Im bereits neugestalteten Schaufenster wird Gerling Dessous, Bademoden, sowie Tag- und Nachtwäsche präsentieren – für Sie und Ihn. Nun ein eigenes Geschäft zu führen sei das, wovon sie schon immer geträumt habe: „Und durch die tolle Arbeit, die hier in der West 15 in den vergangenen Jahren passiert ist, wird mir der Start auch leichtgemacht.“ Wichtig sei ihr, dass West 15 ein Geschäft für alle Frauen sei, nicht nur für solche mit 90-60-90-Maßen. „Wir sind seit Jahren schon spezialisiert auf große Größen und wollen nun zusätzlich auch die jüngeren Frauen gezielter ansprechen. Speziell hierfür haben wir auch eine neue Marke im Programm.“

Online-Shops

Alle drei wollen ihre Shops auch online präsentieren. Die Webseiten sowie Plattformen auf Instagram und Facebook existieren bereits bzw. sollen in den kommenden Wochen und Monaten für die Öffentlichkeit zugänglich werden.