Meschede. Betrüger nutzen die Corona-Pandemie für neue fiese kriminelle Maschen. Zum Teil werden sogar vermeintliche Impfstoffe angeboten.
Der Enkeltrick ist inzwischen den meisten bekannt: Ein Täter ruft bevorzugt bei Senioren an, gibt sich als Verwandter aus, täuscht eine Notlage vor und schickt einen Kumpel zum Geldabholen vorbei. Darauf fallen immer noch Opfer herein, doch zunehmend wird der Schwindel am Telefon bemerkt. Jetzt gibt es eine neue Variante: Täter nutzen die Corona-Pandemie.
"Oma, ich habe Corona", haucht der Anrufer in den Hörer. "Ich liege im Krankenhaus." Geschickt befindet sich besagte angebliche Klinik natürlich im Ausland. Und deshalb zahlt die Krankenkasse nach dieser Legende die Behandlung nicht. Oma soll zahlen - an einen Freund, der bei ihr vorbeikommt und das Geld abholt.
Erste Fälle seit Jahresbeginn
Im Hochsauerlandkreis hat es die ersten Fälle dieser Art seit Beginn des Jahres gegeben. "Der Schwindel ist bisher immer aufgefallen", berichtet Holger Glaremin von der Pressestelle der Polizei im Hochsauerlandkreis. Seit Jahren warnt die heimische Behörde vor dem so genannten Enkeltrick. Die Corona-Variante ist allerdings neu.
Das gilt auch für eine weitere Betrugs-Masche, die bisher noch nicht im Hochsauerlandkreis vorgekommen ist. Allerdings rechnen die Behörden grundsätzlich damit, dass solche Taten auch hier möglich sind: Betrüger bieten vermeintliche Impfstoffe gegen das Coronavirus an.
Im benachbarten Kreis Siegen-Wittgenstein hat es mehrere solcher Fälle gegeben, auch bundesweit wurden sie registriert. Der Betrug funktioniert so: Täter bieten am Telefon eine Impfung gegen Corona an. Sie soll zu Hause stattfinden. Die Anrufer vereinbaren Termine, bei denen sie allerdings nicht mit einem Impfstoff erscheinen. Stattdessen kommen sie entweder mit einem unwirksamen Placebo, das teuer erkauft werden soll, oder sie versuchen mit mehreren Personen in die Wohnung zu gelangen, um die Opfer abzulenken und zu bestehlen.
Tipps der Polizei
Die Polizei gibt folgende Tipps, um sich gegen solche Täter zu wehren:
- Lassen Sie sich bei versuchten Geschäftsanbahnungen (Impfstoffverkauf) auf keinen Fall auf ein längeres Gespräch ein, sondern legen Sie sofort auf.
- Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
- Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucherinnen und Besucher: Sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe.
Weitere Hinweise gibt es auch hier auf der Seite der Polizei Nordrhein-Westfalen.