Schmallenberg. Auch in Schmallenberg bieten sich zum Teil chaotische Verhältnisse. Wo und wie die Stadt eingreift und warum sie auf mehr Schnee hofft.
Das Winterwetter lockt auch zahlreiche Touristen ins Schmallenberger Sauerland. Doch anders als in Winterberg sollen hier noch keine Pisten und Hänge gesperrt werden. „Die Sachlage ist in Winterberg deutlich schwieriger“, weiß Bürgermeister Burkhard König. „Bei uns konzentriert sich nicht alles auf einen zentralen Punkt.“
Doch auch seine Stadt - die flächengrößte kreisangehörige in NRW - hat eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, um den Ansturm zu bewältigen. Dabei geht es bis jetzt aber vor allem darum, den fließenden und ruhenden Verkehr zu ordnen, weniger um komplette Verbote. König hofft, dass, wenn der Schnee in den nächsten Tagen bis in den Tallagen liegenbleibt, sich die Situation ein wenig entspannt, weil sich der Schnee-Tourismus besser verteilt.
Doch am Wochenende gab es auch in Schmallenberg einige schwierige Stellen. „Ich habe mir selbst ein Bild gemacht“, erklärt der Bürgermeister. Schanze, Rimberg, Hunau und am Schmallenberger Höhenlift – das waren die Hotspots. Dabei kamen die wenigsten Fahrzeuge aus dem HSK, die meisten Kennzeichen gab es aus Köln, Leverkusen, Dortmund und anderen Ruhrgebietsstädten.
Die Maßnahmen in Schmallenberg
Die Zufahrt nach Schanze hatte die Stadt schon am Samstag für Auswärtige sperren müssen, weil die Gefahr bestand, dass Rettungsdienst und Feuerwehr den Ort wegen der am Straßenrand parkenden Pkw nicht mehr erreichen konnten. „Diese Sperrung bleibt auch in den kommenden Tagen bestehen.“
Am Schmallenberger Höhenlift hat die Stadt dagegen eine Einbahnstraßenregelung eingerichtet, um den Verkehr zu entzerren.
Auch am Rimberg parkten am Wochenende Pkw links und rechts der Straße. „Da waren viele Familien mit Kindern unterwegs, die die Landstraße zu Fuß kreuzten.“ Eine gefährliche Situation. „Deshalb haben wir hier jetzt Tempo 30 eingerichtet.“
An der Hunau stauten sich die parkenden Pkw zurück bis nach Osterwald. „Da mussten wir allerdings nicht eingreifen.“ Die Stadt entscheide über alle Maßnahmen in enger Abstimmung mit der Polizei. Nur diese ist berechtigt, in den fließenden Verkehr einzugreifen, die Stadt kümmert sich um den ruhenden Verkehr.
König hat Verständnis für die Menschen, die in diesen Tagen ihren möglicherweisen engen Wohnungen entfliehen, um die Winterlandschaft in Schmallenberg zu genießen. „Aber wir müssen sie angesichts des Lockdowns bitten, besser noch ein bis zwei Wochen zu Hause zu bleiben.“ Eine Gratwanderung, denn normalerweise wirbt die Stadt um Touristen.