Meschede. Wir haben Menschen gefragt, was sie sich fürs neue Jahr wünschen. Marina Sternberg ist Krankenschwester und Praxisanleiterin.
„Mit den Augen zu lächeln, ist schwierig“, sagt Marina Sternberg. Ein Grund, warum sich die Gesundheits- und Krankenpflegerin fürs nächste Jahr wünscht, dass der Mundschutz verschwindet. „Gerade für demente Patienten ist die ganze Situation im Krankenhaus schwierig. Der Mundschutz macht ihnen Angst.“ Aber auch wer schwerhörig ist, „kann so nicht von den Lippen ablesen, wenn wir unsere Aufgaben erklären.“
Marina Sternberg ist 28 Jahre alt, sieben Jahre arbeitete die Meschederin im St.-Walburga-Kankenhaus als Gesundheits- und Krankenpflegerin auf Station 3, bevor sie im August in den Dienst als freigestellte Praxisanleiterin wechselte. Dort ist sie für die Ausbildung ihrer jungen Kollegen zuständig. „Es wäre schön, wenn sich die ganze Situation im Pflegebereich mehr entspannen würde“, wünscht sie sich für 2021.
Kollegen am Limit
„Viele Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen sind durch den ständigen Personalmangel am Limit“, weiß sie. „Das hält man nicht lange durch.“ Dabei sei Krankenpflege ein erfüllender und schöner Beruf, in dem man verantwortungsvoll und eigenständig arbeiten könne. „Aber wir brauchen mehr Zeit, also mehr Pfleger und Pflegerinnen.“
Ein wenig optimistisch stimmt sie, dass die Auszubildendenzahlen steigen. Und wenn sie ihre Auszubildenden auf den Stationen begleitet, dann hat sie Zeit. „Oft kommt dann auch ein Dankeschön von den Patienten zurück. Das tut dann einfach gut.“ So einen Dank, den wünscht sie sich häufiger für ihre Kolleginnen und Kollegen. Ja, und dass der Impfstoff, der mit als erstes den Pflegekräften zur Verfügung stehen soll, „auch die in ihn gesteckten Erwartungen erfüllt.“
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