Eslohe. Phase eins der Ortskernsanierung in Eslohe ist beendet. Für den nächsten Schritt sind bereits alle Vorbereitungen getroffen.

Langsam plätschert die Essel durch ihr renaturiertes Bachbett vorbei am Platz der Deutschen Einheit - und vorbei an der imposanten Steintreppe, die künftig nicht nur zum Verweilen einladen soll, sondern auch einen Zugang zum Gewässer ermöglichen wird. Im Juni hatten die Arbeiten zur Renaturierung der Essel begonnen. Jetzt sind sie abgeschlossen.

Damit ist der erste Teil der Esloher Ortskernsanierung beendet. In den vergangenen Wochen hat der Rat bereits einen wichtigen Schritt in Richtung Phase 2 getan und in nichtöffentlicher Sitzung den Auftrag dafür vergeben. Als nächstes soll der Platz der Deutschen Einheit umgestaltet werden. Baubeginn könnte theoretisch schon in den kommenden Wochen sein. „Das hängt allerdings zum einen vom Terminplan des beauftragten Unternehmens und zum anderen auch wesentlich vom weiteren Winter ab“, sagt Stefan Berg vom Fachbereich Technische Dienstleistungen der Gemeinde Eslohe.

Stefan Berg und Stephan Kersting präsentieren den Plan für den neuen Ortskern.
Stefan Berg und Stephan Kersting präsentieren den Plan für den neuen Ortskern. © Frank Selter

Laut Berg hat es seit Beginn der Bauphase im Sommer wegen Corona zwar rund drei bis vier Monate Verzögerung gegeben. Das aber sei kein Problem. Und auch für Bürgermeister Stephan Kersting ist dieser Zeitraum noch kein Grund nervös zu werden.

Denn: Zeitpuffer seien von vornherein mit eingeplant worden, auch wenn damals von Corona niemand etwas habe ahnen können. Die Krise hatte unter anderem dazu geführt, dass Steine, die für die Renaturierung erforderlich waren, nicht termingerecht geliefert werden konnten. „Und weil die Arbeiten ohne Material nicht möglich waren, hat sich die Firma vor Ort verständlicherweise erst einmal zu einer anderen Baustelle aufgemacht“, so Kersting.

Es kam, was kommen musste: Als die benötigten Steine endlich da waren, war die Firma auf der anderen Baustelle im Schwunge. Und auch auf die benötigte Statik für die Brücke am Netto-Markt, die vor einiger Zeit installiert worden ist, habe man letztlich zwei Monate warten müssen.

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Am erklärten Ziel habe all das aber nichts geändert, so Kersting. „Der Platz der Deutschen Einheit soll nach wie vor so fertig werden, dass der Esloher Herbst 2021 dort stattfinden kann“, sagt er. Daran, dass die Großveranstaltung erneut wegen Corona ausfallen muss, glaubt Kersting nicht. Er sei der festen Überzeugung, dass das Thema bis dahin erledigt sein - zumindest in der Form, wie man es aktuell erlebe. Ein weiteres Ziel bei der Umgestaltung des Platzes sei es, die Beeinträchtigung des benachbarten Spritzenhauses so gering wie möglich zu halten. Hier habe man bei der Zeitenplanung die Außengastronomie mit im Blick, verspricht Kersting.

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Der Platz der Deutschen Einheit soll durch die Arbeiten eine deutliche Aufwertung erfahren. Das Gelände mit seinen Grünflächen soll multifunktional werden. Bodendecker und Büsche werden verschwinden und durch Rasen ersetzt werden, durch den sich im Schatten der Bäume mehrere Wege in Richtung der renaturierten Essel schlängeln. Der Bereich an der Essel ist so gestaltet worden, dass Kinder dort spielen können. Hier soll vor allem der Parkcharakter hervorgehoben werden.

Phase eins der Ortskernsanierung in Eslohe ist mit der Renaturierung der Essel abgeschlossen. Als nächstes ist der Platz der Deutschen Einheit dran.
Phase eins der Ortskernsanierung in Eslohe ist mit der Renaturierung der Essel abgeschlossen. Als nächstes ist der Platz der Deutschen Einheit dran. © Hans Blossey

Ein deutlich anderes Gesicht soll auch der Raiffeisenplatz bekommen. Durch die leichte Versetzung der dortigen Parkplätze, eine entsprechende Pflasterung und die Verringerung der Fahrbahnbreite bekommen die Fußgänger mehr Raum. Außerdem soll der Platz einen Brunnen bekommen - und Hecken die den Blick auf die parkenden Autos verdecken.

Für die direkte Anbindung an die Tölckestraße ist bereits im Bereich des Netto-Marktes bereits eine neue Fußgängerbrücke installiert worden: Wer geradeaus über den Raiffeisenplatz am Discounter vorbeiläuft, kommt nach der Freigabe des Bauwerkes über die Essel ohne Umwege zum Fachmarktzentrum. Im letzten Schritt wird dann noch der Bereich der Tölckestraße umgestaltet, in dem die Glascontainer stehen.

Akzeptanz der Bevölkerung

Und auch mit der Essel-Renaturierung wird es noch weitergehen - allerdings nicht im kommenden Jahr, sondern erst 2023. Die Jahre 2021 und 2022 sind für die formellen Vorbereitungen und die Planungen vorgesehen. Dabei geht es dann um den Bereich der Essel zwischen dem Parkweg und der Einmündung in den Salweybach. Auch hier kann sich Bürgermeister Stephan Kersting durchaus vorstellen, dass der Bach ähnlichen Erlebnischarakter bekommen könnte, wie am Platz der Deutschen Einheit. Immerhin führt der Bach in diesem Teil auch durch den Kurpark. „Dort haben wir viel Platz zur Gestaltung“, sagt Kersting.

Wichtig ist für Kersting in diesem Zusammenhang eine „gesunde Mischung“ aus ökologischer Aufwertung der Essel auf der einen Seite und eine Erlebbarkeit mit Aufenthaltsqualität auf der anderen Seite. Das sorge für Akzeptanz in der Bevölkerung, so der Bürgermeister.