Grevenstein. Stadion, Schützenfeste, Gastronomie: Wie geht es 2021 weiter? Die Brauerei Veltins wagt eine Prognose.

Die Brauerei Veltins rechnet ab dem zweiten Quartal des nächsten Jahres wieder mit Zuschauern in Stadien, wie der Arena auf der Schalke. Auch bei den Schützenfesten im Sauerland glaubt das Unternehmen nicht an einen zweiten kompletten Ausfall der Saison. „Wir bewegen uns auf das Jahr zu, in dem das Corona-Problem erkennbar kleiner wird“, sagt Pressesprecher Ulrich Biene. „Daher sind wir inzwischen vorsichtig optimistisch.“

Impfungen gegen das Virus

2020, das Corona-Jahr, geht zu Ende. Jetzt ist die Zeit, wo Unternehmen ihre Prognosen für die kommenden zwölf Monate aufstellen. Auch bei der Brauerei Veltins sind verschiedene Szenarien durchgespielt worden. Im Moment gilt noch: „Wir leiden mit der Gastronomie, mit Vereinen, mit Event- und Konzert-Veranstaltern“, so Biene. Doch eine wesentliche Hoffnung ist der Beginn der Impfungen gegen das Coronavirus.

Kreisschützenfest in Meschede hier im ahr 2014: Es sind Bilder wie aus einer anderen Zeit.
Kreisschützenfest in Meschede hier im ahr 2014: Es sind Bilder wie aus einer anderen Zeit. © Unbekannt | Archiv

Bis Ostern, so schätzt es der Pressesprecher, werde sich relativ wenig bewegen. Die Aussichten für Januar bis März schätzt Veltins daher noch sehr verhalten ein; Karneval im Februar gilt als chancenlos. Dann rechnet das Unternehmen aber mit zwei Faktoren: Zum einen die mildere Witterung, dadurch sinkt die Zahl der Corona-Infektionen ab. Zum anderen: die Impfung. Sie soll schon in Kürze zur Verfügung stehen. Biene spricht von „Lichtblicken“, die absehbar sind.

„Sobald etwas öffnet, wird eine gewisse Normalität sehr schnell da sein“, glaubt er. „Beispielsweise bei der Gastronomie: Man spürt, dass die Menschen auswärts essen und trinken und sich treffen wollen.“ Der Pressesprecher hofft, dass die Politik mit dem neuen Jahr aufhört, den Gastronomen den „Schwarzen Peter“ für mögliche Kontakte und damit eine Verbreitung von Infektionen zuzuschieben. Von der erneuten Schließung trotz aller Hygienekonzepte sei die Branche vollkommen negativ überrascht worden. „Zum Teil konnten nicht mal die Fässer geleert werden.“

Sobald der Lockdown beendet sei, würden aber die Ärmel sehr schnell hochgekrempelt - das habe die Erfahrungen aus dem Sommer gezeigt. Auch bei Veranstaltungen werde sehr schnell wieder viel möglich sein, so die Einschätzung aus der Brauerei. Ob es für alle Schützenfeste im Sauerland mit komplettem Programm von Umzügen bis Thekenbetrieb reichen wird? „Das ist heute noch schwierig zu sagen“, so Biene. „Wenn es möglich ist, wird es aber sehr stimmungsvoll sein. Die Menschen haben sehr viel Lust drauf.“

Veltins-Pressesprecher Ulrich Biene.
Veltins-Pressesprecher Ulrich Biene. © Unbekannt | Veltins Brauerei

Gespräche mit Veranstaltern und Event-Agenturen hätten dieselbe Tendenz gezeigt. Je später im Jahr 2021, desto mehr Normalität. Allerdings: Mit einem ganz normalen Jahr aus einem Vor-Corona-Niveau rechnen Teile dieser Branche erst 2022 wieder, andere erst 2023.

>>> Daten und Fakten

Die Corona-Krise hat die Brauerei Veltins vor allem beim Fassbier-Verkauf getroffen. Vor der Pandemie setzte das Unternehmen 500.000 Hektoliter um.

Eine Bilanz für 2020 gibt es noch nicht. Fakt ist: Der Anteil ist empfindlich gesunken. Allerdings ist deutlich mehr Flaschenbier nachgefragt worden.

Diese Tendenz konnte die Verluste zwar nicht ausgleichen. „Aber es hat sich gezeigt, dass natürlich auch im Lockdown das Bedürfnis nach Gemütlichkeit und Genuss in den eigenen vier Wänden besteht“, so Pressesprecher Biene.