Meschede. Als ihr Studio eröffnet hat, wurden gerade neue Corona-Regeln beschlossen. Fußpflegerin Franka Schmidt ist dankbar, dass sie weiterarbeiten kann.
Franka Schmidt (53) betreibt seit Kurzem eine Fußpflegepraxis im Rebell in Meschede. Sie spricht über ihre Erfahrungen während der Pandemie.
„Ich bin seit 16 Jahren mobil in der Fußpflege unterwegs und mache das unglaublich gerne und mit Begeisterung. Es ist einfach mein Job.
Jetzt habe ich mir gedacht, dass eine Praxis zusätzlich doch sinnvoll wäre. Ich hatte einfach das Gefühl, dass sich etwas ändern muss. Als unter meiner Wohnung dann auch noch die passenden Räumlichkeiten frei wurden, dachte ich: „jetzt oder nie.“ Diese Räume sind einfach zu mir gekommen. Ich bin sehr stolz darauf, dass ich das alles fast alleine hingekriegt habe. Mein Sohn hat mir beim Aufbau der Möbel geholfen, und auch die Menschen aus meinem Umfeld haben mit angepackt.
Arbeiten mit Mundschutz ist nicht neu
Als dann aber passend zur Eröffnung die neuen Corona-Regeln kamen, ist mir schon das Herz in die Hose gerutscht. Ich muss aber sagen, dass die Kunden, die ich zum Glück weiterhin behandeln darf, eigentlich keine Angst haben. Eher im Gegenteil. Als Fußpflegerin achte ich sowieso generell auf Hygiene. Ein Arbeiten mit Handschuhen und Mundschutz ist für mich also nichts Neues.
Allgemein habe ich in letzter Zeit den Eindruck, dass die Leute überdrüssig sind mit Corona und sich einfach nur wieder Normalität wünschen. Es fehlen im sozialen Umfeld die Kleinigkeiten, wie jemandem die Hand zu geben. Auch, dass man bestimmte Leute nicht mal einfach umarmen kann, fehlt mir sehr. Gerade bei den älteren Damen gehörte das bei vielen immer dazu.
Zum Glück bin ich mit der Fußpflege aber im medizinischen Bereich tätig und darf dadurch meine Kunden bedienen. Bei Kollegen wie zum Beispiel Nagelstudios sieht das schon anders aus. Selbst wenn wie im Studio Hochstein nebenan Hygiene wie im OP herrscht, sitzt die Kollegin zuhause. Da aber diese ganze Geschichte nicht in unserer Hand liegt, müssen wir eben abwarten, was passiert. Ich hoffe, dass ich demnächst neben der Fußpflege auch Wellness-Massagen anbieten kann. Vorbereitet ist alles dafür.“
Aufgezeichnet von Brigitta Bongard