Meschede. Selbst gewerbliche Anbieter lehnen es ab, die Mescheder Toiletten zu putzen. So müssen städtische Mitarbeiter ran. Einmal am Tag - eine Zumutung.

Die „Stillen Örtchen“ in Meschede sind vor allem eins: immer wieder sehr dreckig. Das bestätigen nicht nur Nutzer. Das ärgert auch die Stadt.

Einmal täglich werden die öffentlichen Toiletten am ZOB und am Von-Stephan-Platz von städtischen Reinigungskräften geputzt. Auch Desinfektionsmittelspender sind seit Coronazeiten dort vorhanden. Doch wenn man sie nutzen will, sind sie meist so verdreckt, dass Ekel hochkommt. Doch gerade jetzt, wenn in der Innenstadt Cafés und Restaurants geschlossen sind, bleibt aber den meisten keine andere Lösung.

Beschwerden an die Stadt Meschede

„Regelmäßig erreichen auch die Stadt Beschwerden über eine Verschmutzung dieser öffentlichen WC-Anlagen“, erklärt Pressesprecherin Angelika Beuter. „Leider ist es so, dass sich eine gewisse Anzahl von Mitbürgerinnen und Mitbürgern schlicht nicht benehmen wollen oder können.“ Die Toiletten würden häufig nicht – „wie man das erwarten könnte“ – sauber und ordentlich hinterlassen. „Kaum gereinigt, sind sie auch schon wieder verschmutzt.“

Die  öffentliche Toilette am von Stephan Platz in Meschede wird häufig genutzt.
Die öffentliche Toilette am von Stephan Platz in Meschede wird häufig genutzt. © Ute Tolksdorf

Der Zustand der Toiletten sei oft auch für die Reinigungskräfte eine Zumutung: „Fäkalien auf der Toilettenbrille und rund um die Toilette sind leider keine Seltenheit.“ Auch Probleme mit verunreinigten Spritzen gebe es immer mal wieder. Hinzu kommen: „Ganze Toilettenpapierrollen werden ebenso wie Babywindeln in die Toilette gestopft – obwohl der Mülleimer in unmittelbarer Nähe steht.“

Reinigungsintervall erhöhen

Das entmutigende Fazit der Stadt: „Man könnte die Toiletten diverse Male am Tag reinigen – wenig später sähen sie wieder genauso aus.“ Wie schlimm es ist, zeigten Reinigungsanfragen an gewerbliche Anbieter: Die lehnten dankend ab.

Beuter: Letztlich liege es immer an den Nutzerinnen und Nutzern. „Die Benutzung der Toiletten ist in der Stadt Meschede ganz bewusst kostenlos, das soll auch so bleiben, um allen die Möglichkeit zu geben, diese Toiletten zu nutzen.“ Eine Videoüberwachung sei leider derzeit nicht zulässig, eine ständig anwesende Reinigungskraft nicht finanzierbar, da dann auch größere Umbauten zwingend notwendig würden. „Somit bleibt es beim Appell an alle Nutzerinnen und Nutzer, die öffentlichen Toiletten in sauberem Zustand zu hinterlassen.“