Meschede/Hochsauerlandkreis. Am Montag wurde eine Corona-Quarantäne für Friedrich Merz (CDU) angeordnet, am Mittwoch hebt sie das Kreisgesundheitsamt in Meschede wieder auf.

Für Friedrich Merz endete die häusliche Corona-Quarantäne schnell. Am Montag war sie für den heimischen CDU-Politiker angeordnet worden, am Mittwoch hob sie das Kreisgesundheitsamt in Meschede bereits wieder auf.

Positiver Test bei Minister in Sachsen

Merz, Spitzenkandidat für den CDU-Bundesvorsitz, hatte sich vorsorglich selbst in Quarantäne begeben. Betroffen waren auch sein Mitbewerber um den Bundesvorsitz, Norbert Röttgen, und der Ministerpräsident von Sachsen, Michael Kretschmer. Sie hatten am vergangenen Freitag von einem Studio aus an einer Online-Veranstaltung der CDU teilgenommen – bei der wiederum auch der Minister für Regionalentwicklung in Sachsen, Thomas Schmidt, dabei war. Bei Schmidt war dann am Sonntag ein Corona-Schnelltest positiv ausgefallen.

„Die Quarantäne ist dann auch von uns als Vorsichtsmaßnahme angeordnet worden“, sagt Kreissprecher Martin Reuther. Allerdings: Merz legte am Mittwoch zwei Tests vor, die negativ ausgefallen sind. Das Kreisgesundheitsamt entschied daraufhin neu. „Das Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises hat meine Quarantäne ab sofort aufgehoben. Ein schönes Geburtstagsgeschenk“, twitterte Merz selbst – er ist am Mittwoch 65 Jahre alt geworden.

Merz schon im März in Quarantäne

Friedrich Merz war erst im März positiv auf das Coronavirus getestet worden. Auslöser war damals der Kontakt mit einem Journalisten. Merz war dann das erste Mal in Quarantäne, zum Schluss hin, sagt er, sei es „nur noch ein lästiger Schnupfen“ bei ihm gewesen – anders übrigens als beim schwereren Verlauf bei dem Journalisten. Merz sagte: „Es gibt keine klare Symptomatik. Wenn es ein normales Grippevirus wäre, wüssten wir, wie sich das dann im Krankheitsbild äußert.“

Trotz Antikörpern und negativem Schnelltest an diesem Wochenende ging er in Quarantäne. Das Robert-Koch-Institut (RKI) schreibt in solchen Fällen nicht zwingend eine erneute Quarantäne für Corona-Kontaktpersonen vor: „Falls die Kontaktperson früher bereits selbst ein laborbestätigter Fall war, ist keine Quarantäne erforderlich. Es soll ein Selbstmonitoring erfolgen und bei Auftreten von Symptomen eine sofortige Selbst-Isolation und Testung.“ Martin Reuther vom Kreis betont ausdrücklich, dass es sich dabei nur um eine Empfehlung handele, entscheidend sei aber die Einschätzung des Gesundheitsamtes vor Ort.

3800 Menschen im Hochsauerlandkreis betroffen

Im Hochsauerlandkreis sind aktuell rund 3800 Menschen in Quarantäne. Hintergrund sind steigende Zahlen durch die Schulen. Allein am Mittwoch wurde der Fall einer Arnsberger Schule bekannt mit zwei positiv Getesteten – durch die aber 125 Kontaktpersonen in Quarantäne müssen.