Meschede. Innerhalb des Gewerbegebiets Jahnstraße/Im Schwarzen Bruch hat es gleich zwei Umzüge gegeben. Ein Leerstand ist dadurch nicht entstanden.

Im Gewerbegebiet an der Jahnstraße und Im Schwarzen Bruch fallen Veränderungen auf - sie hängen jeweils mit der Aufgabe des Bosch-Service-Betriebs von Roland Theune zusammen. Ein Leerstand ist dadurch aber nicht entstanden: Zwei andere Unternehmen haben sich stattdessen umorientiert.

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In den Theune-Betrieb ist der Göring-Autoservice eingezogen, in der Stadt immer noch durch seinen alten, traditionsreichen Namen „Reifen Göring“ bekannt. Die Kfz-Werkstatt der beiden Geschäftsführer Jörg und seinem Bruder Stefan Kerstholt, die Urenkel des Gründers Göring, lag bisher in einer angemieteten Halle in der Mitte des Gewerbegebiets. Durch die Aufgabe von Theune bot sich ihnen die Chance, jetzt Eigentümer zu werden - und die haben sie ergriffen und das Gelände gekauft: „Das ist ein sehr attraktiver Standort. Die Lage ist sehr gut für uns“, betont Jörg Kerstholt. Der Umzug verlief quasi im laufenden Betrieb.

Zweite Halle für Lkw-Technik bei Göring

Die Brüder hatten vorher drei Arbeitsbühnen, am neuen Standort sind es jetzt vier – das erleichtert auch die Durchführung von Arbeiten, die länger dauern. Ihnen steht jetzt auch eine zweite Halle nur für den Bereich der Lkw-Technik zur Verfügung.

Der Umzug geschieht im 85. Jahr des Bestehens. Es war 1935 als Runderneuerungswerk für Reifen im Rheinland gegründet worden, nach dem Krieg war die Umsiedlung nach Meschede. 2006 erfolgte die Umbenennung in Göring-Autoservice, weil das Unternehmen mit den neun Beschäftigten eben mehr macht, als sich nur um Reifen zu kümmern.

Karosserie- und Fahrzeugbau Ewers integriert Gebäude

Der bisherige Göring-Betrieb wiederum lag an der Jahnstraße genau zwischen den Werken 1 und 2 von Karosserie- und Fahrzeugbau Ewers – es gab bei Ewers getrennte Zufahrten, um Fahrzeuge von 1 nach 2 oder umgekehrt zu fahren. Nun ist die Lücke geschlossen. Die Geschäftsführer Meinolf und Christoph Ewers nutzten die Gelegenheit, um den ehemaligen Kfz-Betrieb jetzt zu integrieren: „Eine Firma muss immer langfristig denken“, sagen sie. Ewers hat das Grundstück und die alte Halle übernommen. Langfristig soll der Bereich eine mögliche Reservefläche für das Werk 2 sein.

Keine Bierwagen benötigt

Aufträge hat das Unternehmen aktuell genug, auch im nächsten Jahr – auch wenn Meinolf Ewers dann, als Folge der Corona-Krise und den fehlenden Veranstaltungen, nicht damit rechnet, neue Bierwagen fertigen zu können. Dafür ist die Nachfrage nach den LKW für den Getränketransport ungebrochen. Diese machen den größten Umsatzanteil aus.

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Das Unternehmen hat außerdem ein weiteres Standbein mit der Spezialisierung auf den Katastrophenschutz: Es baut aktuell 16 Führungs- und Kommunikations-Lkw für das Technische Hilfswerk. Für nächstes Jahr hat das niedersächsische Innenministerium acht solcher Fahrzeuge samt Anhänger in Meschede bestellt - darin könnten komplette Krisenstäbe tagen.