Meschede. 125 Liter Wasser verbraucht jeder täglich im Schnitt. Hier berichtet Ralf Wegener von seiner Arbeiter bei der Hochsauerlandwasser in Meschede.
Das in Deutschland am strengsten kontrollierte Lebensmittel ist unser Trinkwasser. Im Schnitt sollte ein erwachsener Mensch täglich mindestens 1,5 Liter trinken. Ein Liter Leitungswasser kostet in Meschede nicht einmal einen halben Cent. Für Trinkwasser bestehen bei uns höhere Qualitätsanforderungen als für industriell abgepacktes Mineral- oder Tafelwasser.
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Trinkwasser muss farb- und geruchslos, frei von Krankheitserregern, geschmacklich neutral und kühl sein und darf gelöste mineralische Stoffe nur in bestimmten Konzentrationsstärken enthalten. Das Versorgungsgebiet Meschede-Bestwig-Olsberg mit ca. 404 Quadratkilometern und mehr als 16.000 Anschlüssen bearbeiten und kontrollieren 62 Fachkräfte der Hochsauerlandwasser GmbH (HSW). Einer davon ist Betriebselektriker Ralf Wegener. Er ist zuständig für die gesamte Mess-, Steuer- Regelungs- und Gebäudetechnik plus die Aufbereitungstechnik der Wasserwerke. Geduldig, freundlich, professionell beantwortet er alle Fragen.
Woher kommt unser Mescheder Wasser?
Die Hochsauerlandwasser GmbH versorgt die Gemeinden Meschede, Bestwig und Olsberg mit Trinkwasser. Auf Grund der Größe des Versorgungsgebietes und seiner Mittelgebirgslage wird das Wasser der HSW GmbH aus aktuell über 15 Gewinnungsanlagen bezogen. Neben zwei Wasserwerken an der Ruhr betreiben wir das Wasserwerk Hennesee, wo wir das Wasser direkt aus den Grundablässen des Sees entnehmen. Dadurch steht uns ein fast unerschöpflicher Vorrat an Wasser zur Verfügung. Anschließend wird es dann über ein hochmodernes „Multibarrieren System“ geführt. Am Ende der Aufbereitungskette steht unser Trinkwasser.
Inwiefern spielt der Strom eine große Rolle bei der Wasserversorgung?
Der Strom spielt bei uns wie bei allen Wasserversorgern eine große Rolle, denn ohne Strom läuft keine Pumpe, also gar nichts. Das Wasserwerk Hennesee hat gemeinsam mit dem Ruhrverband die Möglichkeit geschaffen, bei einem Netzausfall die Wasserkraftturbinen auch ohne Fremdstrom zu starten. Wir sind hier unabhängig von der allgemeinen Stromversorgung. Neben unserer besonderen Situation, was den Strom angeht, sollte auch auf unsere spezielle Digitalisierung hingewiesen werden. Wir sind nicht nur bestens ausgerüstet, sondern verfügen digital über weitgehend automatisierte Bearbeitungs- und Lösungsabläufe. Das erleichtert die Arbeit einerseits enorm, erfordert aber auch eine konsequente Weiterbildung.
Noch mal zurück zum Wasser: Über welche Mengen reden wir hier?
Fangen wir unten an: Der pro-Kopf-Wasserverbrauch wird in Deutschland mit ca. 125 Liter pro Tag angesetzt. Im Jahr 2019 lieferte die HSW GmbH insgesamt über fünf Millionen cbm Wasser an Endverbraucher und darüber hinaus an andere Wasserwerke.
Sind spezielle Corona-Maßnahmen nötig?
Durch das bei der Hochsauerlandwasser angewandte Multibarrierenprinzip und die darin enthaltene Ultrafiltration in der Trinkwasseraufbereitung, ist sichergestellt das Partikel wie Viren die Filter nicht passieren können. Somit besteht ein sicherer Schutz auch gegen Coronaviren.
Bleibt Ihnen noch Zeit für Familie und Hobby?
Ja natürlich.
Mein größtes Lob erhalte ich von meiner elfjährigen Tochter, die unser Leitungswasser mit Genuss konsumiert und erklärt: Papas Wasser schmeckt mir am besten. Meine Familie steht voll hinter mir, auch wenn der Bereitschaftsdienst gelegentlich zu ihren Lasten geht. Neben meiner Familie trägt das gute Betriebsklima, die kollegiale Zusammenarbeit mit Geschäftsführung und Kollegen zu meiner ausgefüllten und erfüllenden berufliche Tätigkeit bei.
Gibt es etwas, was Sie den Mescheder Bürgern sagen möchten?
Eine besondere Herzensangelegenheit ist für mich der Schutz des Grundwassers. Das fängt bei der achtlos über den Hausmüll entsorgten Batterie an und hört beim übermäßigen Dünge-, oder Pestizidmitteleinsatz auf. Jeder sollte sich bewusst sein, in welch glücklicher Lage wir im Hochsauerlandkreis sind, so super Trinkwasser zu haben. Jederzeit sauberes Trinkwasser einfach zu Hause aus dem Zapfhahn zu beziehen, ist leider weltweit keine Selbstverständlichkeit.