Meschede. Sollen die Mescheder Geschäfte jetzt doch an mehreren Sonntagen im Advent öffnen? Die Werbegemeinschaft fragt die Kaufleute. Fünfmal ist erlaubt.
Stadtmarketing und Werbegemeinschaft fragen aktuell bei ihren Mitgliedsbetrieben und auch bei den Filialisten und Nicht-Mitgliedern nach, ob sie ein oder zwei verkaufsoffene Sonntag im Advent unterstützen wollen. In einem neuen Corona-Erlass hatte NRW in der vergangenen Woche erklärt, dass Geschäfte nun doch fünfmal sonntags von 13 bis 18 Uhr öffnen dürfen, um das Einkaufsgeschehen in der Vor- und Nachweihnachtszeit zu entzerren.
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Verdi als drohende, schwarze Wolke
„Als drohende, schwarze Wolke schwebt aber weiter Verdi über uns“, erklärt André Wiese, der Vorsitzende der Werbegemeinschaft „Meschede aktiv“. Die Dienstleistungsgewerkschaft geht regelmäßig „zum Schutz der Angestellten“ juristisch gegen geplante Sonntagsöffnungen vor. „Dabei ist der Hauptfeind des Angestellten am Sonntag nicht die Arbeit, sondern das Internet“, sagt Wiese. Dieser ganze juristische Streit sei in Zeiten, in denen der stationäre Einzelhandel schwer zu kämpfen habe, überhaupt nicht mehr zeitgemäß, schimpft Wiese. „Wir wollen ja keine elf oder zwölf Sonntage. Wir wollen nur Planungssicherheit für vier Sonntage im Jahr!“
Das Ziel: ein bis zwei verkaufsoffene Sonntage
Doch jetzt erstmal wolle man - egal wie Verdi reagiere - die Gunst der Stunde nutzen. „Bisher haben wir ja auch noch nicht viel Geld für Aktionen ausgegeben. Das können wir jetzt gut investieren.“ Er rechnet allerdings nicht damit, dass sich die Einzelhändler für mehr als zwei Termine aussprechen. „Einer scheint mir - auch angesichts der kurzen Planungszeit - realistischer.“ Ohne das Signal des Landes allerdings, hätte man das nicht gewagt.
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Antwort der Mitgliedsbetriebe bis zum 6. Oktober
Möglich ist die Öffnung laut Corona-Erlass nun am 29. November, am 6., 13. und 20. Dezember sowie am 3. Januar. Bis Dienstag, 6. Oktober, sind die Mitglieder aufgefordert, sich zu melden. Anschließend wolle man dann in die Planung einsteigen. „Grundsätzlich ist aber der Wille für eine Sonntagsöffnung da“, erklärt Wiese. Das sei auch schon auf der Jahreshauptversammlung deutlich geworden. Damals hatten die Einzelhändler den Sonntag ausgeklammert und sich für vier lange Adventssamstage und zwei Late-Night-Shopping-Angebote, am 20. Oktober und am 27. November ausgesprochen.
„An den Abenden können Einzelhändler auch gezielt Kunden einladen, um so zu verhindern, dass es in den Läden zu voll wird“, sagt Wiese. Denn noch gelte ja - abhängig von der Quadratmeterzahl, dass gleichzeitig nur eine bestimmte Anzahl von Kunden das Geschäft betreten dürfen. „Und man weiß ja selbst, dass es sonst in der Vorweihnachtszeit gern schon mal voller wird.“
Weihnachtsbeleuchtung hängt ab dem 27. November
Am 20. Oktober soll die Innenstadt zusätzlich besonders beleuchtet werden. Und es gibt ein kleines Rahmenprogramm. Am 27. November wird dann auch die neue Weihnachtsbeleuchtung zum Teil bereits zu sehen sein. „25 Elemente konnten wir finanzieren“, erklärt Wiese. Das wird dann schon eine sichtbare Veränderung und eine besondere Einstimmung auf einen besonderen Advent.