Schmallenberg. Zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit war Friedrich Merz in Schmallenberg. Er hatte eine klare Botschaft mit dabei.
Aus Anlass des 30. Jahrestages der Deutschen Einheit hatte die CDU ihre Mitglieder am Samstag zu einer Feierstunde in die Stadthalle Schmallenberg eingeladen. Mit dabei waren unter anderem Landrat Dr. Karl Schneider, der amtierende Bürgermeister Bernhard Halbe und sein Nachfolger Burkhard König sowie die Abgeordneten Peter Liese, Klaus Kaiser und Patrick Sensburg.
Nach der Begrüßung der Gäste durch den Kreisvorsitzenden Matthias Kerkhoff berichtete Dietmar Hohm, Bürgermeister a.D. der Gemeinde Niederwiesa (Landkreis Mittelsachsen), von seinen Erfahrungen als ostdeutscher Kommunalpolitiker während und nach der Wendezeit. Dabei hob er insbesondere die Verbindung mit der Partnergemeinde Bestwig hervor und drückte seinen Stolz darüber aus, „solche Freunde zu haben“.
Im Anschluss daran betrat Friedrich Merz die Bühne und dankte seinem Vorredner für die bewegenden Worte und für dessen Anwesenheit. Hinsichtlich des Jahrestages erklärte er: „Die Zeit der Teilung verblasst im kollektiven Gedächtnis immer mehr in unserer Gesellschaft.“ Dabei appellierte er an die Menschen, sich auch nach drei Jahrzehnten des Friedens nicht in Sicherheit zu wiegen, sondern sich für die europäische Verwurzelung einzusetzen.
Merz stellte dabei die derzeitige außenpolitische Lage Europas dar, indem er einige Beispiele für erneute politische und ökonomische Veränderungen der globalen Welt nannte. Ihm zufolge sei es „höchste Zeit, sich auf eine rauere Welt in diesem 21. Jahrhundert einzustellen und dass Europa sich auf sich selbst besinnt.“
Dabei sei es wichtig, sowohl die eigenen Schwächen einzugestehen als auch den Fokus auf die Stärken Europas zu legen. Ihm sei bewusst,so Merz, dass Europa äußerst mühsam ist, jedoch müssten in außenpolitischer Hinsicht alle mitmachen, um gemeinsam Souveränität zu erlangen. Abschließend forderte Merz, als gutes Beispiel voranzugehen und zu zeigen, dass mit Marktwirtschaft und Demokratie menschliches Miteinander zu erreichen sei. Dies erfordere jedoch größeres politisches und gesellschaftliches Engagement der Menschen.
Begleitet wurde die gesamte Veranstaltung von einem Streichquartett, bestehend aus Schülerinnen der Musikschule HSK, die zwischen den Reden unteranderem Stücke von Mozart und Dvorak spielten. Zum Abschluss ließen die CDU-Mitglieder die Feierlichkeit bei Getränken, Büfett und Gesprächen ausklingen.