Schmallenberg. Den heimischen Weihnachtsbäumen fehlt der Regen. Muss Weihnachten in diesem Jahr deshalb ohne Tannenbaum gefeiert werden?

Dieses Jahr läuft bislang nun wirklich nicht nach den Vorstellungen von Landwirt Josef Trippe. Schon die sommerliche Erdbeersaison sei schlecht gelaufen - so schlecht wie noch nie, sagt Trippe. Schuld daran seien die Eisheiligen und der andauernde Frost Mitte Mai gewesen. Wo sonst Erträge von acht Tonnen Erdbeeren stünden, waren es in diesem Jahr nur drei oder vier. „Hätten wir das Erdbeerfeld dann nicht mit speziellem Flies abgedeckt, dann hätten wir gar nichts verkaufen können. So hatten wir wenigstens etwas“, so Trippe.

Doch nicht nur Erdbeeren, sondern auch Weihnachtsbäume hat der Schmallenberger in seinem Sortiment. Durch den Frost der Eisheiligen hätten nicht nur die Erdbeeren gelitten, auch die Spitzen vieler Weihnachtsbäume seien abgeknickt und hätten bereits im Sommer mit Holzstiften gestützt werden müssen. Ging es im August mit der Etikettierung der Bäume los - Trippe züchtet insbesondere Nordmanntannen und Blaufichten - kommt jetzt das nächste Problem auf den Landwirt zu: „Uns fehlt der Regen.“

Normalerweise Ende September aus dem Boden genommen

Die anhaltende Trockenheit und nur gelegentlicher Regen würden den Tannen zusetzen: „Wir warten sehnsüchtig und können solange nicht viel machen.“ Denn normalerweise würden viele Bäume Ende September aus dem Boden genommen und in Töpfe gesetzt. Dafür bräuchte es aber Regen: „So eine schwierige Situation hatten wir noch nie.“

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Und künstlich bewässern sei unmöglich, denn eine Wasserquelle fehlt an den Weihnachtsbaumfeldern. Deshalb laute das Motto „Warten und hoffen“. Knapp 150 Hektar Weihnachtsbäume habe die Familie, aus denen in diesem Jahr die Weihnachtsbäume kämen - kleinere Bäume wie auch größere, einige bleiben für die kommenden Jahre stehen. Bis eine Tanne Wohnzimmergröße erreicht hat, dauere es schon einmal acht bis zehn Jahre.

Dass es eng werde mit Bäumen in diesem Jahr, die Sorge hat Trippe aber noch nicht: „Weihnachten ist bislang nicht in Gefahr, nein.“