Meschede/Eslohe/Bestwig/Schmallenberg. Die Kurzarbeit im HSK ist auf Rekordhoch durch Corona. Aber: Die Zahl der Arbeitslosen sinkt leicht. Es gibt auch neue Stellen.

Die Zahl der Arbeitslosen ist im September im Hochsauerlandkreis zurückgegangen. „Die Folgen der Pandemie hat der Arbeitsmarkt in unserer Region verhältnismäßig gut verkraftet. Auch der Stellenmarkt gewinnt leicht an Dynamik“, erklärte Oliver Schmale, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Meschede-Soest.

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Allerdings: Die Kurzarbeit ist weiterhin auf Rekord-Niveau. „Im Mai haben in unserem Agenturbezirk 3522 Betriebe Kurzarbeit umgesetzt. Im Vergleich zur Finanzkrise 2009 liegt diese Zahl deutlich über den damaligen Rekordwerten.“ Die Auswirkungen von Corona zeigten jetzt, dass im März 2020 jeder durch Kurzarbeitbetroffene Arbeitnehmer fast 30 Prozent weniger gearbeitet hat.

Und: Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen sei derzeit noch zurückhaltend. Schmale: „Trotzdem wurden in diesem Monat 70 freie Stellen mehr gemeldet als noch im August. Der Herbstaufschwung im September ist fast schon traditionell und wichtig für den Trend des verbleibenden Jahres. Ich blicke verhalten positiv auf die kommenden Wochen und appelliere weiterhin an Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Arbeitsuchende, sich mit Qualifizierungen und Weiterbildungen für die nahe und mittelfristige Zukunft fit zu machen.“

Arbeitslosigkeit

Im Hochsauerlandkreis waren im September 7043 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 394 Personen oder 5,3 Prozent weniger. Im Vergleich zum September des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1220 Personen bzw. 21 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im September 4,7 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 3,9 Prozent (+0,8Prozentpunkte).

Arbeitslosenversicherung

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3350 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat um 232 Personen bzw. 6,5 Prozent verringert. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 958 Personen oder 40,1 Prozent.

Hartz IV

In der Grundsicherung sind 162 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 262 mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis zum Vormonat entspricht dies 4,2 Prozent weniger bzw. 7,6 Prozent mehr zum Vorjahr. Insgesamt sind es 3693 Personen und damit 52,4 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.

Jüngere Arbeitslose

786 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Hochsauerlandkreis unter 25 Jahre alt. Im Vergleich zum Vormonat sind dies 150 junge Arbeitslose weniger und im Vorjahresvergleich 178 arbeitslose junge Menschen mehr. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf minus 16 Prozent zum Vormonat bzw. plus 29,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Ältere Arbeitslose

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat um 51 Personen oder 2 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 363 Arbeitslosemehr (+17,1 Prozent). Insgesamt sind 2482 Menschen ab 50 Jahre im Hochsauerlandkreis betroffen.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Hochsauerlandkreis im Berichtsmonat gestiegen. 2561 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtigbeschäftigt, darunter zählen 81,3 Prozent (2083 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 22 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 459 Personen.

Stellenangebote

Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 474 Stellen gemeldet (+70 zum Vormonat). Im Bestand befinden sich insgesamt 2.372 offene Stellen, 45 mehr als im Vormonat und 620 weniger als im Vorjahresmonat.

Regional

Der Blick in die regionalen Zahlen: Meschede, Eslohe und Bestwig melden eine Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent (-0,2 Prozent) Schmallenberg liegt bei 3,2 Prozent (-0,2 Prozent) - zusammen mit Olsberg der beste Wert im Hochsauerlandkreis.