Schmallenberg. Im Heimat-Check gab es für die Parksituation in Schmallenberg eine 3,46. Berechtigt? Wir haben bei den Politikern nachgefragt.

Viele Leserinnen und Leser nahmen Anfang diesen Jahres an unserem „Heimat-Check“ teil, anschließend veröffentlichten wir die Ergebnisse.

Wir greifen vor der Kommunalwahl noch einmal die Punkte auf, die bei allen Bewertungen besonders aufgefallen sind. Unter anderem bewerteten die Leser die Parkplatzsituation in Schmallenberg. Das Ergebnis: Die Note 3,46. Im Vergleich zu anderen Noten eine durchaus schlechte Bewertung.

Doch was sagen die örtlichen Kommunalpolitiker dazu? Was sind Gründe für die schlechte Bewertung und was sind Handlungsideen? Ist die Situation nur in Schmallenberg und Bad Fredeburg oder auch auf den Dörfern schlecht? Wir haben den Politikern die Gelegenheit gegeben, auf dieses Thema einzugehen.

Stefan Vollmer (SPD)

Stefan Vollmer ist Stadtverbandsvorsitzender der SPD Schmallenberg. 
Stefan Vollmer ist Stadtverbandsvorsitzender der SPD Schmallenberg.  © Dr.Kaiser

Auch für die Parkplatzsituation gilt, dass nicht alle Ortsteile gleichermaßen betroffen sind. Kritisch sehen wir die Parkplatzsituation in Schmallenberg. Der würden wir noch eine schlechtere Note als 3,46 geben.

Wochentags ist die Parkplatzsituation an der Ost- und Weststraße, aber auch auf den Hitparkplatz, so schlecht, dass dies das Einkaufen in Schmallenberg eher verhindert. Die Überlegungen ein Parkhaus im Umfeld der Stadthalle zu bauen, unterstützen wir ausdrücklich.

Nur schnell müsste es gehen. In Bad Fredeburg sehen wir die Parkraumsituation als nicht so kritisch an. Da bleibt außerdem abzuwarten wie sich nach der Fertigstellung der Umgehungsstraße die Parkraumsituation entwickelt.

Stefan Wiese (UWG)

Stefan Wieseist Fraktionsvorsitzender der UWG Schmallenberg.
Stefan Wieseist Fraktionsvorsitzender der UWG Schmallenberg. © UWG

Parkplätze gibt es grundsätzlich genug in der Stadt Schmallenberg. So können wir uns den Luxus leisten, kostenfreie Parkplätze anzubieten, bei denen die Bewirtschaftung nur über die Parkdauer reguliert wird. Ein Problem gibt es allerdings im Bereich des Paul-Falke-Platzes.

Obwohl dort ein großer Parkplatz zur Verfügung steht. Da dieser aber (auch wegen der Begrenzung der übrigen Parkplätze über Parkscheiben) vielfach von Berufstätigen genutzt wird, fehlen diese Stellplätze den Besuchern der Stadt.

Zurzeit gibt es daher Überlegungen, dort ein Parkdeck zu errichten.

Wir stellen uns allerdings die Frage nach der Finanzierung und den Folgekosten. Kostenloses Parken wird unserer Meinung nach dort nicht möglich sein. An Berufstätige könnten ggf. Dauerparkplätze vermietet werden.

Michael Heinrichs (Die Partei)

Michael Heinrichs ist Vorsitzender der Partei Die Partei.
Michael Heinrichs ist Vorsitzender der Partei Die Partei. © Die Partei

Die Parkplatzsituation im Stadtgebiet ist zwar angespannt, aber nicht hoffnungslos. Besonders in Schmallenberg stehen eigentlich genügend Parkplätze zur Verfügung, so dass niemand mit seinem SUV länger als 10 Minuten unterwegs sein muss, um einen geeigneten Parkplatz zu finden.

In Bad Fredeburg ist die Situation eine ganz andere. Aufgrund der seit Jahren geplanten und nun in Umsetzung befindlichen Umgehungsstraße stellt sich die Frage, ob in Bad Fredeburg überhaupt noch Parkplätze benötigt werden.

Vielleicht hätte man die über 30 Jahre alten Planungen einfach mal überdenken sollen!

Da dies nicht geschehen ist, bauen wir die überflüssigen Parkplätze in Bad Fredeburg einfach ab und in Schmallenberg wieder auf!

Jürgen Meyer (Grüne)

Jürgen Meyer ist Fraktionsvorsitzender der Grünen in Schmallenberg.
Jürgen Meyer ist Fraktionsvorsitzender der Grünen in Schmallenberg. © Grüne

Kostenlose Parkplätze mit Parkscheibe vor den Geschäften oder zeitlich unbegrenzt auf dem Großraumparkplatz der Innenstadt oder in den Nebenstraßen, davon träumen viele unserer Besucher aus größeren Städten.

Statt immer mehr Flächen dem Auto zu opfern oder die Stadt mit einem Parkdeck zu verunstalten, setzen wir auf sichereren Raum für Fußgänger und Radfahrer.

Den Anforderungen des zunehmenden Radverkehrs wird Schmallenberg derzeit nicht gerecht.

Hierzu werden wir verschiedene Verbesserungsmöglichkeiten aus unserem Grundsatzprogramm in den kommenden Haushalt einbringen.

Hans-Georg Schenk (Unabhängig)

Hans-Georg Schenk tritt als unabhängiger Bürgermeisterkandidat in Schmallenberg an.
Hans-Georg Schenk tritt als unabhängiger Bürgermeisterkandidat in Schmallenberg an. © Alexander Lange

Tatsächlich existiert in Schmallenberg ein Parkplatzüberangebot. Viele Kundenparkplätze auf den Privatgrundstücken werden kaum genutzt.

Jedes Parkplatzangebot in den Innenstädten führt zu Parkplatz-Such-Verkehr. Deshalb sollten in den Ortskernen Schmallenbergs und Bad Fredeburgs Stellplätze so angeordnet werden, dass der Suchverkehr vermieden wird.

Auch durch gezielte geänderte Verkehrsführungen (Einbahnstraßen) entstehen erhebliche Verbesserungen.

Eine erhebliche Entlastung des Verkehrs würde durch ein Lieferservice-Verbund der Einzelhändler ermöglicht werden.

In Verbindung mit den Werbegemeinschaften könnten hierfür erfolgreiche Systeme entstehen. Der Kunde kann zu Fuß oder mit dem Fahrrad Großeinkäufe tätigen.

Rudolf Ewers (BFS)

Rudolf Ewers ist Vorsitzender der BFS Schmallenberg.
Rudolf Ewers ist Vorsitzender der BFS Schmallenberg. © BFS

Über die schlechte Bewertung haben wir uns gewundert, denn eigentlich halten wir die Parkplatzsituation für ordentlich.

In Meschede ist die Situation beispielsweise wesentlich schlimmer.

Für die Arbeitnehmer, die mit dem Auto nach Schmallenberg kommen, sollte man natürlich Alternativen schaffen.

Aber für Touristen sind in der West- und Oststraße zum Beispiel viele Parkplätze vorhanden.

Auf die kleinen Orte braucht man in diesem Fall nicht zu schauen.

Ein Parkplatzproblem betrifft wenn nur Bad Fredeburg und Schmallenberg.

Matthias Schütte (CDU)

Matthias Schütte ist Stadtverbandsvorsitzender der CDU Schmallenberg.
Matthias Schütte ist Stadtverbandsvorsitzender der CDU Schmallenberg. © Klaus-Peter Kappest

In Schmallenberg sind alle öffentlichen Parkplätze kostenfrei. An diesem Alleinstellungsmerkmal wollen wir festhalten und Schmallenberg als attraktives Urlaubs- und Einkaufsziel erhalten. Viele Parkplätze sind bereits morgens von Pendlern, Anwohnern oder Gästen länger belegt.

Das zeigt die hohe Attraktivität der Innenstadt und ist ein Zeichen für diesen starken Wirtschaftsstandort. Wir als CDU setzen uns für den Bau eines Parkdecks im Bereich des Paul-Falke-Platzes ein, um die Parksituation zu entschärfen indem neuer Parkraum geschaffen wird.

Aufgrund der geografischen Gegebenheiten ließe sich hier mit geringen Aufwand eine zentrumsnahe Parkraumerweiterung schaffen.

Gleichzeitig wollen wir mit den Geschäfts- und Gewerbetreibenden in einen Dialog eintreten, um gemeinsam weitere Lösungsschritte zur Bereitstellung weiteren Parkraums zu erarbeiten.

Robert Hartel (FDP)

Robert Hartel ist Vorsitzender der FDP Schmallenberg.
Robert Hartel ist Vorsitzender der FDP Schmallenberg. © Bjoern_Luelf

Die Parkplatzsituation in Schmallenberg ist schwierig, was sich besonders bei Großveranstaltungen, zum Beispiel verkaufsoffenen Sonntagen, zeigt.

Aber auch an einem normalen Wochentag ist es schwierig, einen Parkplatz zu finden.

Hier schlage ich die Errichtung eines Einbahstraßensystems vor, das es ermöglicht, auch am linken Straßenrand Parkplätze zu schaffen.

Auch die Errichtung eines Parkhauses, etwa am Freibad oder am Paul-Falke-Platz, könnte die Parkplatzsuche erleichtern.

So bewerten die heimischen Politiker den Nahverkehr in Schmallenberg.

So bewerten die heimischen Politiker die medizinische Versorgung in Schmallenberg.

Übrigens: Am wohlsten in ihrer Kommune fühlten sich die Esloher. Sie gaben ihrer Stadt eine Gesamtnote von 1,56. Darauf folgte Schmallenberg mit einer Gesamtnote von 1,79, Bestwig mit einer Gesamtnote von 2,13 und Meschede mit einer 2,20.