Bestwig. Beim Heimat-Check dieser Zeitung haben die Parteien in Bestwig nur durchschnittliche Noten erhalten. Das sagen CDU, SPD und Grüne dazu.

Viele Leser haben bei unserem „Heimat-Check“ Noten für ihre Stadt oder Gemeinde abgegeben. Dabei hat die Gemeinde Bestwig mit einer Gesamtnote von 2,13 grundsätzlich gut abgeschnitten. Wir greifen vor der Kommunalwahl noch einmal Punkte auf, die in den Bewertungen besonders aufgefallen sind.

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Im Falle der Gemeinde Bestwig gehört neben den Bereichen Parken und Freizeit (wir berichteten) auch die Note für den Bereich Politik dazu. Hier vergaben die Bürger eine 2,95. Zum Vergleich: In Meschede bewerteten die Teilnehmer die Politik mit einer Note von 2,87. In Schmallenberg gab es eine 2,80 und in Eslohe sogar eine 2,26. Der Durchschnittswert im Hochsauerlandkreis liegt bei 2,31.

Damit schneidet Bestwig unterdurchschnittlich ab. Wir haben den Parteien Gelegenheit gegeben, auf dieses Thema einzugehen.

CDU

Winfried Gerold, Fraktionsvorsitzender der CDU-
Winfried Gerold, Fraktionsvorsitzender der CDU- © Privat

Winfried Gerold, Fraktionsvorsitzender der CDU: Insgesamt sehe ich die Gemeinde hier besser als sie bewertet wurde. In der Bestwiger Kommunalpolitik herrscht unter den Fraktionen ein absolut faires Miteinander, bei der die Sache im Vordergrund steht und entsprechend konstruktiv um die beste Lösung gestritten wird.

Dies erfolgt in einer für jedermann nachvollziehbaren Weise, die Meinungsbildung in der Fraktion findet bei uns in öffentlichen Sitzungen statt, an der interessierte Bürgerinnen und Bürger immer willkommen sind. Dies erklärt auch, warum es bei den meisten Entscheidungen im Rat zu fraktionsübergreifenden und oftmals auch einstimmigen Abstimmungsergebnissen kommt.

Hier unterstützt uns die Verwaltung mit gut recherchierten und vorbereiteten Informationen, die die Entscheidungsfindung ebenfalls positiv beeinflussen.

SPD

Paul Theo Sommer, Fraktionsvorsitzender der SPD-
Paul Theo Sommer, Fraktionsvorsitzender der SPD- © Cathrin Meyer

Paul Theo Sommer, Fraktionsvorsitzender der SPD: Die Umfrageteilnehmer bewerten das Engagement von Politik und Verwaltung im Ergebnis eher befriedigend und kritischer als in anderen Kommunen. Viele erwähnen in dem Zusammenhang die Corona-Krise.

Hier hat sich gezeigt, dass wir funktionierende Strukturen haben, die auch bei den notwendigen Beschränkungen für Akzeptanz bei den Bürgern sorgen. Deshalb ist die Beurteilung nachvollziehbar. Kommunalpolitik ist auch in normalen Zeiten komplex und vielschichtig. Es gilt, im Interesse der Bürger gute Entscheidungen zu treffen.

Unser Ziel ist es, die Gemeinde nach vorn zu bringen und stetig zu verbessern. Dazu gibt es immer wieder kontroverse Diskussionen und nicht alle Entscheidungen werden aufgrund der Ratsmehrheit in unserem Sinne getroffen. Bestwig hat die Note 2,95 bekommen. Darauf kann man sich nicht ausruhen.

Grüne

Katja Seidel, Ortsverbandssprecherin der Grünen.
Katja Seidel, Ortsverbandssprecherin der Grünen. © Privat

Katja Seidel, Ortsverbandssprecherin der Grünen: Die Benotung in diesem Bereich zeigt eindeutig, dass es Verbesserungsbedarf in Bestwig gibt. Eine 2,95 wäre als Schulnote nur ein „befriedigend“.

Ob die Corona-Krise hier einen positiven oder negativen Einfluss hatte, lässt sich schwer beurteilen, auch wenn diese mehrfach erwähnt wurde. Wir sind der Meinung, dass mehr Bürgerbeteiligung und vor allem ein wirklicher Dialog, über die gesamte Wahlperiode, zwischen Kommunalpolitik und den Bürgerinnen und Bürgern hier Abhilfe schaffen kann. Auch ein wenig mehr Vielfalt im Rat ist sicherlich von Vorteil.

Nicht zu vergessen ist die Gemeindeverwaltung bei der Umfrage. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter macheneinen tollen Job, der Anerkennung verdient. Trotzdem könnte man auch das Handeln der Verwaltung noch bürgerfreundlicher gestalten.