Meschede. Silke Kersting lebt für ihren Mode- und Dekoladen „Live&Enjoy“ am Stiftsplatz. Wie die Unternehmerin Krisen und Rückschläge mit Fassung trägt.
Silke Kersting lebt für ihr Geschäft. Das sieht man der 52-jährigen Unternehmerin schon an, wenn sie strahlend die Tür vom „Live & Enjoy by SK“ öffnet und sich mit ihrem Style nahtlos in die Produktpalette ihres Mode- und Deko-Geschäfts einfügt.
„Ich trage selbst gerne das, was ich hier anbiete und würde jeden Deko-Artikel selbst bei mir Zuhause hinstellen“, sagt sie und erklärt, dass es das A und O sei, sich mit den Produkten, die man verkaufen möchte, zu identifizieren. Die Marken mit denen sie heute zusammenarbeitet, schwirrten schon in ihrem imaginären Businessplan, den sie längst hatte, bevor sie ihr Geschäft in Meschede eröffnet hat.
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Vor sieben Jahren ging es an der Beringhauser Straße los mit „Live & Enjoy by SK“, damals noch auf vierzig Quadratmetern. „Ich hab das einfach gemacht, entgegen jeder Warnung, dass man es als Auswärtige vielleicht nicht so leicht haben würde, sich in Meschede ein Geschäft aufzubauen“, berichtet Silke Kersting von ihren Anfängen und erklärt: „Der Name kam dann tatsächlich einfach über Nacht.“
Umzug an den Stiftsplatz
Mit ihrem Umzug in das ehemalige Modehaus Kleffner hat sie ihre Ladenfläche von vierzig auf achtzig Quadratmeter gleich verdoppelt. Ob sie Angst vor diesem Schritt hatte? Nein, die gebürtige Lennestädterin lebt da ganz nach dem Motto „wenn es nicht klappt, habe ich es zumindest versucht“. Am Stiftsplatz befindet sie sich in B-Lage, etwas abseits von der belebteren Ruhrstraße. Als Nachteil sieht sie das aber nicht an. Die Mieten in Meschedes Einkaufs-A-Lage seien für ihr Geschäft allemal zu hoch.
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Als im März der Lockdown plötzlich da war, ist aber auch für die selbstbewusste Einzelhändlerin eine Welt zusammengebrochen. „Ich habe einen Tag vorher noch Ware geordert. Das hat mir wirklich den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich war erstmal nur mit Kneifzange anzufassen“, berichtet Silke Kersting, die die Corona-Krise wie einen Krieg ohne Bomben bezeichnet. Um mit ihrer Kundschaft verbunden zu bleiben, hat sie einen Zettel mit ihrer Telefonnummer in die Tür gehängt und so ab und an Ware ausgeliefert.
Kein Onlineshop
Einen Onlineshop habe sie auch in der Krise nicht in Betracht gezogen. „Ich glaube die Kunden möchten meine Ware lieber vor Ort sehen, anprobieren und beraten werden“, vermutet Silke Kersting. Außerdem hat sie von vielen Kollegen gehört, wie viel Arbeit und vor allem Ärger hinter den Rücksendungen stecken kann. „Damit möchte ich mich einfach nicht rumärgern.“
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Doch Silke Kersting wäre nicht sie, wenn sie nicht auch in der Krise nach vorn geschaut und gleich nach Wiedereröffnung wieder einiges gewagt hätte. „Ich habe dann trotzdem wieder bestellt und den Kunden neue Ware angeboten. Man muss immer neue Ideen haben, sonst funktioniert das nicht“, sagt sie und betont, dass sie deshalb auch jede Woche ihr Schaufenster umgestaltet.
Viel Wert legt sie - auch außerhalb der Krisenzeiten - auf den Zusammeninhalt unter den inhabergeführten Geschäften in Meschede. „Ich finde, wir haben hier in Meschede alles, was wir zum Shoppen brauchen, das muss einfach unterstützen.“