Bödefeld. Zahlreiche Bödefelder, Studenten der TU Dortmund, Bürgermeister Halbe und Ausschussvorsitzender Albers. Sie lauschten gespannt den neuen Plänen.

Kürzlich fand in der Bödefelder St. Vitus Schützenhalle die Präsentation der Ergebnisse zur Neugestaltung der Bödefelder Ortsmitte statt. Trotz Corona fanden sich circa 90 Bödefelder und Gäste in der Schützenhalle ein. Außerdem wurde erstmals in der Bödefelder Geschichte ein Youtube-Livestream einer Veranstaltung angeboten. Schmallenbergs Bürgermeister Bernhard Halbe und der Vorsitzende des Bödefelder Bezirksausschusses Matthias Albers begrüßten alle Anwesenden in der Schützenhalle.

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Besonders begrüßten sie Sarah Müller, die Seminarleiterin des Seminars „Entwicklung im ländlichen Raum“ der Fakultät Raumplanung an der TU Dortmund, sowie drei ihrer Studenten. Die Studentinnen und Studenten hatten ihre Daten und Informationen, die sie aus einem Werkstattgespräch mit der Bödefelder Bevölkerung im letzten Herbst gesammelt hatten, analysiert und konnten so am Freitag fünf verschiedene Zukunftskonzepte für Bödefeld und Vorschläge zur Neugestaltung der Ortsmitte präsentieren.

Problematische Verkehrsanbindung

In der Schützenhalle wurden die Pläne vorgestellt.
In der Schützenhalle wurden die Pläne vorgestellt. © Philipp Wegener

Dabei ging es nicht nur um die direkte Ortsmitte mit dem ehemaligen Schwesternhaus, sondern auch um die Flächen rund um die Grundschule und den Kindergarten, inklusive der teilweise problematischen Verkehrsanbindung.

Das erste Konzept wurde von den drei Studenten, die am Freitag in Bödefeld vor Ort waren, erarbeitet und ausführlich vorgestellt. Das Konzept war in fünf Punkte unterteilt. Diese Punkte waren „Wohnen und Demographie“, „Daseinsvorsorge und soziale Infrastruktur“, „Verkehr und Mobilität“, „Freiraum und Tourismus“, sowie die Ortsmitte.

Ideen und Verbesserungsvorschläge

Die Ideen und Verbesserungsvorschläge, die die Bödefelder zu diesen Punkten zu hören bekamen, waren vielfältig und äußerst umfangreich. So wurde zum Beispiel im Bereich Demographie in Bödefeld eine Seniorenresidenz, bzw. alternative Wohnkonzepte in Mehrgenerationenhäusern vorgeschlagen.

Im Bereich Daseinsvorsorge gab es die Idee eines kleinen Wochenmarktes in der Dorfmitte. Durchgängige Fußwege, sowie Radwege und eine E-Bike-Ladestation kamen beim Thema Verkehr zur Sprache. Im Bereich des Tourismus wurde von einer kleinen Gastronomie am Wildgehege, bzw. am Spielplatz Walkenmühlen gesprochen.

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Für die Dorfmitte gab es einen Plan mit schöner Parkanlage und wieder offengelegtem Bachlauf der Palme. Die anderen vier Vorschläge wurden von Sarah Müller vorgestellt und gingen in eine ähnliche Richtung. Weitere Verbesserungsvorschläge für Bödefeld waren unter anderem der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, ein Fahrradverleih, Zebrastreifen für die Dorfmitte, eine Paketstation, der Ausbau des Fahrradtourismus, sowie eine Einkehrmöglichkeit am Hollenpfad.

Offenlegung der Palme

Auch für den Kindergarten und den Bereich um die Grundschule wurden Pläne präsentiert. Diese Pläne trafen gleich auf großes Interesse der anwesenden Schulleiterin Frau Gamm. Nach der Vorstellung der Ideen wurde sogleich über diese in der Schützenhalle diskutiert. Ein beherrschendes Thema war die Offenlegung der Palme in der Dorfmitte und der damit verbundene Wegfall von Parkplätzen. Ein weiteres Diskussionsthema war die Frage nach der Finanzierbarkeit der Dorfkernerneuerung und wer letztendlich aus den vielen vorgestellten Vorschlägen einen finalen Entwurf erstellt.

Bürgermeister Bernhard Halbe (Mitte) und Bezirksausschussvorsitzender Matthias Albers lauschten den Vorträgen. 
Bürgermeister Bernhard Halbe (Mitte) und Bezirksausschussvorsitzender Matthias Albers lauschten den Vorträgen.  © Philipp Wegener

Bürgermeister Halbe erklärte, dass die Finanzierung der Maßnahmen ab 2021 im Haushalt eingeplant sei und dass ein Planungsbüro den finalen Entwurf erstellen und den Bödefeldern in Zukunft präsentieren wird. Bürgermeister Halbe war mit dem Abend und den Ergebnissen der TU Dortmund mehr als zufrieden.

Enge Zusammenarbeit

„Eine Zusammenarbeit zwischen der Universität und der Stadt Schmallenberg im Bereich Stadt- bzw. Dorfentwicklung ist eine gute Sache und für beide Seiten ein Gewinn“, erklärte Bernhard Halbe.

„Die Studenten können an echten Problemen arbeiten und können sehen, dass ihre Ideen teilweise später verwirklicht werden. Die Stadt bekommt wertvolle Vorschläge auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand der Zeit geliefert und dies zu minimalen Kosten.“

Auch die Bödefelder waren mit dem Ergebnisse der Uni durchaus zufrieden. „Teilweise waren die Vorschläge schon sehr theoretisch“, sagte ein Bödefelder: „Aber ein paar Punkte gingen schon in die richtige Richtung und sollten realisiert werden.“ Die Bödefelder warten jetzt auf den finalen Entwurf.

Um diese Bereiche im Bödefelder Zentrum geht es

Dorfmitte gegenüber der Kirche (ehemalige Biologische Station)

Dorfpark zwischen dem Burgweg und der alten Hansestraße

Bereich rund um den Kindergarten

Bereich rund um die Gemeinschaftsgrundschule