Meschede. Svenja Müller ist nach langer Überlegung der Liebe wegen nach Meschede gezogen. Für das absolute persönliche Glück fehlt ihr nicht mehr viel.

Jährlich verschlägt es zahlreiche Menschen nach Meschede - nicht nur, um Urlaub zu machen. Viele bleiben und machen die Kreisstadt zur Wahlheimat. Svenja Müller gehört auch dazu. Für die Liebe ist die zweifache Mutter Ende Juni nach Meschede gezogen - und es gefällt ihr richtig gut. Zum absoluten Glück fehlen ihr aber noch zwei Dinge: Der passende Job als medizinische Fachangestellte und ein gelungener Schulstart für ihren zwölfjährigen Sohn nach den Sommerferien.

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Mit 35 Jahren Jahren hat die gebürtige Westerwälderin den Sprung ins Hochsauerland gewagt. Nach zwei Jahren Fernbeziehung bewohnt sich nun ein Haus mit ihrem Freund in der Mescheder Kernstadt. Kennengelernt haben die beiden sich vor zwei Jahren als Svenja Müller mit ihren Söhnen, heute 12 und 18 Jahre alt, im Campingurlaub in Mielinghausen war.

Damals überschnitt sich der eingestellte Such-Radius einer bekannten Dating-App, die beide installiert hatten, und alles begann mit zahlreichen Nachrichten. „Ein Treffen kam für mich in diesem Moment absolut nicht in Frage. Schließlich war ich mit meinen Kindern im Urlaub“, erklärt Svenja Müller.

Hartnäckigkeit wurde belohnt

Doch lange dauerte es nicht mehr, bis sie sich das erste Mal treffen sollten. „Wir sind an einem Donnerstag wieder nach Hause in den Westerwald gefahren. Samstag hat er mich dann dort besucht. Natürlich erstmal auf neutralem Boden“, berichtet sie vom ersten Treffen. Doch dabei blieb es nicht. „Er war richtig hartnäckig und dann war mir auch recht schnell klar, dass er der Richtige ist.“

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Es folgten weitere Treffen und irgendwann durfte er dann auch die ganze Familie kennenlernen. Nach Meschede zu ziehen konnte sich die 35-Jährige nach diversen Besuchen schließlich auch vorstellen. „Wir haben extra bis zu den Sommerferien gewartet, damit mein jüngerer Sohn sein Schuljahr im Westerwald beenden konnte. Nach den Ferien geht er dann in Meschede zur Schule. Der Große ist schon 18, wohnt in einer Einliegerwohnung bei seinen Großeltern und macht eine Ausbildung“, spricht Svenja Müller über ihre Kinder, die seit sie selbst 17 Jahre alt war, immer an erster Stelle stehen. „Als Mama leidet man richtig mit“, sagt sie und sorgt sich um den Neustart ihres Jüngsten in der Schule.

In der Innenstadt oder am Hennesee

Dass es aufgrund von Corona und der Ferien schwierig war, gleich in einem Sportverein oder einem Jugendzentrum Anschluss zu finden, mache es aktuell nicht leichter für ihn. Svenja Müller selbst hat sich ganz im Corona-Stil online Tipps und Hilfe gesucht. „Ich beobachte den Arbeitsmarkt hier wirklich schon lange, habe aber noch keinen passenden Job gefunden“, berichtet sie. Da lag es nahe, in einer einschlägigen Mescheder Facebook-Gruppe nach Rat zu fragen. Erfolgreich war sie dahingehend bislang aber nicht. Dafür hat sich schon ein Treffen mit einer Meschederin ergeben. „Ich bin eigentlich eher ein schüchterner Mensch und war erst etwas skeptisch, aber das Treffen war richtig schön“, sagt sie.

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Ansonsten genießt Svenja Müller ihr neues Leben als Meschederin gerne mit Freund und Kind in der Innenstadt oder am Hennesee. „Der See ist einfach unglaublich schön und das Wasser ist so sauber. Von unserer Haustür aus sind es zwei Minuten bis ins Grüne - fast wie Zuhause“, sagt Svenja Müller und schwärmt von ihrer neuen Heimat. Doch natürlich vermisst sie auch ihre Familie, Freunde und Arbeitskollegen.

Sie würde sich freuen, wenn man hier genauso wie in ihrem Heimatdorf gute Kontakte zu den Nachbarn pflegen würde. Das sei bislang leider noch nicht der Fall. Zufrieden ist sie trotzdem. „Wenn jetzt die Liebe hält, mein Sohn sich in der Schule wohlfühlt und ich einen Job finde, bin ich wunschlos glücklich. Und die Hauptsache ist sowieso, dass wir alle gesund bleiben.“

Zu- und Wegzüge: Die Zahlen für Meschede

In Meschede haben sich die Zu- und Wegzüge in den vergangenen zwei Jahren die Waage gehalten:

Zuzüge im Jahr 2018: 1451

Wegzüge im Jahr 2018: 1411

Zuzüge im Jahr 2019: 1.290

Wegzüge im Jahr 2019: 1.232