Kirchrarbach. Neue Theke, aber leider kein Schützenfest: Wie die Schützen aus Kirchrarbach aber trotzdem feiern wollen.

Feiern mit neuem Ablauf und am neuen Thekenbereich – so hätte das Schützenfest der St. Lambertus Schützenbruderschaft Kirchrarbach e.V. am kommenden Wochenende vom 24. Juli bis 26. Juli ausgesehen. Doch dieses Jahr kommt es dazu nicht – trotzdem wird sich auf das nächste große Fest gefreut. Ralf Gerke-Cantow (47) ist seit 2018 erster Vorsitzender im Verein und erzählt über die Herausforderungen zur Corona-Zeit und darüber, was ihm dieses Jahr persönlich fehlen wird.

Wie sehr trifft die Corona-Krise Ihre Bruderschaft?
Ralf Gerke-Cantow: Corona ändert nicht nur unseren privaten Lebenslauf, sondern auch unser Vereinsleben in der Gemeinde Kirchrarbach, welches weitestgehend stillgelegt wurde. Die üblichen Veranstaltungen im Schützenverein, die Besuche von anderen Vereinen und etwaige Versammlungen haben nicht stattgefunden. Die Generalversammlung war die letzte größere Zusammenkunft Anfang des Jahres, ansonsten haben wir uns nur in kleineren Gruppen getroffen.

Wie viel Geld fehlt Ihnen in diesem Jahr durch die Corona-Pandemie? Und was verursacht die größten Einnahmeausfälle?
Ohne Corona hätten wir durch unser Schützenfest, Ferienlager und die Vermietung unserer Halle wohl so um die 5000 bis 10.000 Euro verdienen können. Der größte Posten hierbei ist das Schützenfest, welches über drei Tage geht. Danach kommen in der Regel die Ferienlager. Typischerweise haben wir davon mehrere im Jahr zu Besuch im Ort.

Benötigt Ihr Verein Hilfe vom Land, der Stadt oder der Gesellschaft? Wie fangen Sie den finanziellen Verlust auf?
Wir benötigen aktuell keine Hilfe von Stadt, dem Land oder der Gesellschaft. Ich denke es gibt zurzeit dringendere Probleme. Wir als gemeinnütziger Verein, der auf gesunden Füßen steht, wollen die Gesellschaft gerade jetzt nicht mit Hilferufen belasten. Wir haben alles Finanzielle in der Vergangenheit selbst regeln können und wollen das auch für die Zukunft möglichst beibehalten.

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Die „Nichteinnahmen“ sehen wir uns an, wenn wir einen Strich darunter machen können. Wir erneuern aktuell unseren Thekenbereich, den wir schon im Frühjahr unseren Gästen und Gemeindemitgliedern präsentieren wollten. Wenn dieses umfangreiche Projekt abgeschlossen ist, sehen wir, wo unsere Kasse steht und welche Aktionen dann nötig beziehungsweise möglich sind, um unser Vereinsleben wie gewünscht weiterzuführen.

Wie sehr trifft Sie die Krise persönlich?Die Krise hat wirtschaftlich für mich und mein Unternehmen, ein Startup im Softwarebereich für Gießereiunternehmen, welches wir im Frühjahr letzten Jahres gegründet haben und an welchem ich beteiligt bin, erhebliche Auswirkungen. Wir haben nun mehr als eineinhalb Jahre programmiert und waren auf dem Weg, unsere ersten Lizenzen zu verkaufen.

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Aber in dieser wirtschaftlich unsicheren Situation stehen Investitionsentscheidungen bei unseren Kunden verständlicherweise an hinterster Stelle. Insofern verlängert sich unsere Durststrecke zu Beginn. Dennoch hoffen wir, dass sich die Wirtschaft schnellstmöglich erholt, um endlich starten zu können.

Was vermissen Sie Besonders, wenn Sie an das ausgefallene Schützenfest denken?
Ich vermisse das gesellige Miteinander mit den Schützenbrüdern, Gemeindemitgliedern und unseren Gästen. Besonders unser Festumzug am Sonntag wird mir fehlen. Gerade hier in Kirchrarbach bin ich sehr stolz auf die große Beteiligung an diesem Tag. Aber auch die anderen Programmpunkte beginnend mit den Vorbereitungen und Absprachen und endend mit Aufräumaktionen und Nachfeiern mit dem Vorstand vermisse ich. Mir persönlich macht auch das inoffizielle Programm mit der Nachbarschaft, Freunden und im Schützenvorstand immer sehr viel Spaß.

Werden Sie oft auf die Uhr schauen und Dinge denken wie: Jetzt würden wir eigentlich gerade antreten?
Nein. Ich werde mich fragen: Wie wäre dieser Punkt bei unserem neuen Festablauf wohl verlaufen? Was hätten wir ändern müssen und was könnten wir das nächste Mal besser machen? Nach Umfragen und Entschluss in der Gemeinde, hätten wir dieses Jahr nämlich das erste Mal von Freitag bis Sonntag gefeiert, anstatt von Samstag bis Montag.

Welches ist Ihr Schützenfest-Rezept für das Wochenende daheim?Am Freitag besuche ich die Schützenmesse und die Gefallenenehrung bei gutem Wetter. An den folgenden Tagen trinke ich mit ein paar guten Freunden ein paar Bierchen und esse etwas Leckeres vom Grill. Hoffentlich spielt das Wetter auch wieder mit (lacht).

Die Schützenbruderschaft

Das aktuelle Königspaar 2019: Martin (41) und Michaela Schauerte (42) mit Sohn Noah (9).
Das aktuelle Königspaar 2019: Martin (41) und Michaela Schauerte (42) mit Sohn Noah (9). © t. Lambertus Schützenbruderschaft Kirchrarbach e.V.

Die St. Lambertus Schützenbruderschaft Kirchrarbach e.V. wurde im Jahre 1904 gegründet.

Die 325 Mitglieder kommen zum größten Teil aus den Ortschaften Oberrarbach, Föckinghausen, Hanxleden, Dornheim, Sögtrop, Mönekind, Niederhenneborn, Sellmecke und Kirchrarbach.

Kontakt: www.schuetzen-kirchrarbach.de, Mail: vorstand@schuetzen-kirchrarbach.de.

Jubelkönige 2020: 25 Jahre: Ulrich und Walburga Willmes, 40 Jahre: Werner und Maria Mette, 50 Jahre: Elmar und Marga Bücker.

Jubilare 2020: 25 Jahre: Josef Babilon (Mönekind), Thomas Gerke (Kirchrarbach), Bernd Knipschild (Bödefeld), Frank Lumme-Sellmann (Sögtrop), Martin Schauerte (Kirchrarbach), Ralf Schauerte (Kirchrarbach), Volker Szparaga (Kirchrarbach), Carsten Gierse (Remblinghausen), 40 Jahre: Gerhard Göddeke (Sögtrop), Edgar Jacobs (Niederhenneborn), Ralf Lumme-Sellmann (Kirchrarbach), Richard Schörmann (Kirchrarbach), 50 Jahre: Josef Bamfaste (Oberhenneborn), Reinhold Schnöde (Kirchrarbach), Josef Wollmeiner (Sellmecke), 60 Jahre: Josef Schauerte, (Kirchrarbach),70 Jahre: Josef Büngener (Kirchrarbach).

Das amtierende Königspaar: Martin (41) und Michaela (42) Schauerte.

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