Grevenstein. Die Brauerei Veltins in Meschede-Grevenstein zieht Halbjahresbilanz: Das Unternehmen will alle Mitarbeiter halten und weiter investieren.
Die Brauerei Veltins will trotz der Corona-Krise kein Personal abbauen. Alle 680 Mitarbeiter sollen beschäftigt bleiben. Auch bei den geplanten Projekten für die Zukunft ändert sich nichts: Bis 2024 will die Brauerei am Standort in Grevenstein rund 400 Millionen Euro investieren. Das gab das Unternehmen bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen bekannt.
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Dennoch hat die Corona-Krise die Brauerei spürbar getroffen: Über Wochen hatte auch bei Veltins kein Fass Bier den Hof mehr verlassen, erst seit Ende Mai ist wieder eine Belebung in der Gastronomie zu spüren. Bis mindestens Jahresende werde der Bereich aber bedingt durch die Einschränkungen nur „auf Sparflamme“ laufen. Die Fassbierabsätze lagen im ersten Halbjahr bei 90.370 Hektolitern, das sind 61,2 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. „Die Gastronomie leidet unter der Last des Lockdowns und der Reglementierungen – und wir leiden mit“, sagte -Generalbevollmächtigter Michael Huber.
Püllecken gefragt
Dafür war Flaschenbier gefragt wie lange nicht. „Wir sind zeitweise an die Grenzen unserer Kapazität gekommen und haben an sieben Tagen die Woche gearbeitet und noch Kästen hinzu bestellt“, berichtete Pressesprecher Ulrich Biene. Im Mai und Juni ging die Nachfrage rasant in die Höhe, so dass Veltins beim Pilsener im ersten Halbjahr einen Zuwachs von 10,1 Prozent erreichte. Gefragt war außerdem das „Helle Pülleken“, das jetzt erst im Kasten auf den Markt kommt.
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Unterm Strich hat die Brauerei dennoch weniger Bier verkauft als im vergangenen Halbjahr: der Ausstoß von 1,50 Millionen Hektolitern bedeutet minus 4,5 Prozent. Zum Vergleich: In ganz Deutschland ist der Biermarkt in dem Zeitraum um 8,5 Prozent eingebrochen. „Es steht außer Frage, dass der deutsche Biermarkt unter den Lockdown-Bedingungen in der Gastronomie und im Eventbereich einen historischen Einbruch erlebt, für viele Partner in der Gastronomie bleibt die Situation existenzgefährdend“, erklärte Huber.
Mit Gewinn abschließen
Dass Veltins weiterhin stark und solide dasteht, betonte er zugleich: Das Unternehmen verzichte auf die mögliche Stundung von Steuern, sei schuldenfrei und werde dieses schwierige Jahr voraussichtlich dennoch mit einem Gewinn abschließen. Dafür sind allerdings intern Einsparungen in allen Bereichen in Millionen-Höhe vorgenommen worden, insbesondere beim Sponsoring und Marketing fielen Aktivitäten weg, von denen einige während der Corona-Zeit auch gar nicht mehr möglich waren.
Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb, betonte: „Wir unterstützen unsere Partner in vielen Bereichen, damit diese die Krisenzeit überstehen können.“ Die Brauerei hatte frühzeitig finanzielle Maßnahmen für Getränkefachgroßhandel und Gastronomie umgesetzt.