Kückelheim. Josef Trippe aus Schmallenberg verkauft Weihnachtsbäume und Erdbeeren. Doch die diesjährige Saison war die schlechteste seit fast 30 Jahren.

„In diesem Jahr konnten wir uns auf die Eisheiligen verlassen. In diesem Jahren waren sie pünktlich“, sagt Landwirt Josef Trippe. Auf die Eisheiligen folgten sieben Nächte Frost und Frust bei Landwirt Trippe: „Dadurch hatten wir vielleicht die schlechteste Erdbeersaison, seitdem wir das machen.“ Und das sind immerhin schon 27 Jahre.

Wo es im Sauerland auf einem Hektar Erdbeerfeld in guten Jahren einen Ertrag von acht Tonnen gebe, waren es in diesem Jahr zwischen drei und vier Tonnen: „Die Menge war einfach viel zu gering, um auch allen Kunden gerecht zu werden.“ Schuld daran war der Frost Mitte Mai: „Hätten wir das Erdbeerfeld dann nicht mit speziellem Flies abgedeckt, dann hätten wir gar nichts verkaufen können. So hatten wir wenigstens etwas.“

Außergewöhnlich schlecht für die Erdbeeren

Dass die Eisheiligen kalte Nächte mit sich bringen würden, das sei nichts Besonderes, so Trippe. Dass es aber gleich sieben Nächte hintereinander waren, das sei schon außergewöhnlich. Außergewöhnlich schlecht für die Erdbeeren. Auf die Fruchtgröße habe sich das Wetter nicht ausgewirkt, aber auf die Menge.

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Ab dem 11. Juni habe er das Erdbeerfeld in Kückelheim zum Selbstpflücken geöffnet: „Aber wir mussten immer wieder schließen, damit ein paar Früchte nachreifen können und nicht alles direkt weg war.“ Sonntage habe er stets geschlossen, da nach den gut besuchten Samstagen das Feld quasi leergeerntet gewesen sei. Seit Sonntag, 5. Juli, ist Schluss.

Gefahr durch Trockenheit und Starkregen

Zum Bedauern vieler Besucher und Stammkunden, die ihre Körbe in diesem Jahr zumindest nicht so gut füllen konnten, wie in anderen Jahren: „Dabei war in diesem Jahr eigentlich alles optimal. Wo es im letzten Jahr im Frühjahr schon die große Hitze gab, hatten wir in diesem Jahr noch guten Regen.“ Doch dann kam der Frost.

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Auch Trockenheit und Starkregen würden eine gute Erdbeersaison gefährden, sagt Trippe. Wetterextreme seien nicht förderlich, man werde in den kommenden Jahren aber verstärkt damit rechnen müssen. Abhilfe schaffen würde eine Beregnungsanlage, doch das Problem liegt auf der Hand: An den Erdbeerfeldern liegt weder ein Fluss noch ein Bachlauf. Woher also das Wasser bekommen? „Deshalb müssen wir einfach auf Regen hoffen.“

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Die neuen Erdbeeren für die Saison 2021 wurden bereits im Mai gepflanzt. Bisher, so Trippe, laufe alles gut. Im August oder September würden die Fruchtanlagen gebildet Bald würde das alte Laub der Erdbeerpflanzen abgeschnitten, damit das neue Laub nachwachsen kann, die Pflanzen wieder Photosynthese betrieben können. In jedem Jahr müsse das Feld gewechselt werden, auf Erdbeern würden meist Weihnachtsbäume oder Getreide folgen: „Aber wir wollen, gerade mit unseren Erdbeeren, hier oben bleiben. Einfach, weil die Leute das hier kennen.“

Neue Erdbeersorten im kommenden Jahr

In den kommenden Saisons wolle Trippe es dann mal mit anderen Erdbeersorten probieren, die Sortenvielfalt zudem weiter strecken: „Ob das aber von Erfolg gekrönt sein wird, das werden wir erst hinterher sehen. Weihnachtsbäume sind da beständiger.“ Für 2021 sei bislang nicht mit aktuter Trockenheit zu rechnen. Es habe immer wieder schlechte und bessere Jahre gegeben: „In der Landwirtschaft stirbt die Hoffnung zuletzt. Da bist du von so vielen Faktoren abhängig, die du gar nicht beeinflussen kannst, das zieht sich seit Jahrzehnten so durch.“

Start der Weihnachtsbaumsaison

Neben Erdbeeren verkauft Josef Trippe auch Weihnachtsbäume, insbesondere die Nordmanntanne und die Blaufichte.

Durch den Frost der Eisheiligen sind auch bei den Tannen etliche Spitzen abgefroren, die jetzt mit einem Holzstift gestützt werden, damit sie wieder nachwachsen.

Im August beginnt mit der Etikettierung der Tannen bereits die Vorbereitung auf die Weihnachtssaison.

Bis eine Tanne eine entsprechende Größe hat, um sie ins Wohnzimmer zu stellen, wächst sie zwischen acht und zehn Jahren.

Mit einem ganz besonderen Erdbeerkuchen-Rezept hat es die Grafschafterin Monika Höwer in ein Backbuch geschafft.