Meschede. Die Schützengemeinschaft Meschede-Nord würde eigentlich in diesen Tagen feiern. Das sagt der Hauptmann zur Corona-Zeit.
Der Mescheder Norden hält zusammen, auch wenn es in diesem Jahr kein Schützenfest gibt. Sascha Hedler, Hauptmann der Schützengemeinschaft Meschede-Nord, ist stolz auf dieses „kleine Dörfchen“, das auch in diesem unnormalen Jahr die Gemeinschaft aufrecht erhält.
Benötigt die Schützengemeinschaft Hilfen von Gemeinde, Stadt oder Land, um die finanziellen Verluste aufzufangen?
Im Moment brauchen wir zum Glück keine Hilfe. Der Verein ist relativ gesund aufgestellt. Trotzdem zehrt so etwas natürlich an den Ressourcen, aber bis jetzt sind wir mit einem blauen Auge davongekommen. Dass einige Mitglieder das Geld, was sie eigentlich auf dem Schützenfest ausgeben wollten, lieber in die Schützen(fest)pakete investieren wollen, die man bei uns bestellen kann, hat mich schon berührt. Da dachte ich nur: Wow! In den Paketen ist eine Flasche Veltins, ein Glas mit dem Logo der Gemeinschaft, ein Flaschenöffner und ein T-Shirt mit Vereinslogo.
Was machen Sie persönlich an den Tagen, wenn eigentlich Schützenfest wäre?
Heulen! Aber Spaß beiseite: in den Gärten wird hier viel los sein. Die Leute wollen privat feiern, und haben sich abgesprochen, wann wo wer feiert. Da werde ich auch die Runde drehen. Wir versuchen immer, die Gemeinschaft zu stärken, und das funktioniert hier im Norden wirklich super.
Welches war das kurioseste Schützenfest?
Eigentlich jedes. Jedes Fest hat seine Besonderheiten und hat Spuren hinterlassen. Das geht so seit ich mit 16 Jahren in den Verein eingetreten bin. Ich könnte daher wirklich kein Schützenfest besonders hervorheben.
Was denken Sie als erstes, wenn der Vogel fällt?
Das hört sich vielleicht komisch an, aber ich bin da in den meisten Fällen relativ emotionslos, da ich als Hauptmann genau in dem Moment, wenn der Vogel unten ist, anfange zu planen, was jetzt die nächsten Schritte sind.
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Ich freue mich für jeden König. Wenn es dann ein guter Freund von mir ist, dann können auch schon mal ein paar Tränchen fließen, aber eigentlich denke ich sofort darüber nach, wo ich als Nächstes hin muss und welche Arbeiten getan werden müssen.
Hätten Sie sich eine andere Lösung in Corona-Zeiten vorstellen könne, als die generelle Absage aller Schützenfeste?
Nein, definitiv nicht. Ich halte es für vernünftig, große Ansammlungen zu verhindern. Wir haben auch das Kinderschützenfest, das im September wäre, bereits abgesagt. Die Möglichkeit, später angesiedelte Schützenfeste stattfinden zu lassen, stand nie zur Debatte. Die Vereine sind bei sowas eine große Schützenfamilie, und da sehen wir uns alle in der Verantwortung.
Hat die Schützengemeinschaft irgendwelche Pläne für Alternativ-Veranstaltungen in diesem Jahr?
Wenn die Hygienemaßnahmen irgendwann soweit gelockert sind, dass ein Feiern mit vielen Leuten wieder möglich ist, können wir uns schon eine Schützenfest-Ausfall-Feier als eine Art Wiedersehensfete vorstellen. Dann könnte man die Schützenbrüder mit Familien mal in die Halle einladen zu einem gemütlichen Umtrunk. Das ist aber alles noch weit, weit weg. Auch die Zugveranstaltungen später im Jahr sind ja noch nicht sicher. wir warten erstmal ab, wie sich alles entwickelt.
>>> Aktion Schützenhilfe
Originelle Ideen, Projekte und gesellschaftliche Aktivitäten von Schützenbruderschaften und -vereinen im Corona-Jahr zeichnet unsere Zeitung in Kooperation mit der Brauerei Veltins aus Grevenstein in dem mit 10.000 Euro dotierten Wettbewerb „WP-Schützenhilfe“ aus.
Der Wettbewerb ist in diesem Jahr die Alternative zur Aktion „WP-Schützenkönigin“.
Weitere Informationen und die Teilnahmebedingungen für die Aktion sind zu finden auf unserer Internetseite www.wp-schuetzenhilfe.de.