Wenholthausen. Aus „Armins Station“ am Einbergsee wird ab Montag die „Station am See“. Das beliebte Ausflugsziel hat einen neuen Pächter.

Aus „Armins Station“ am Einbergsee wird ab Montag die „Station am See“. Das beliebte Ausflugsziel hat einen neuen Pächter. Ein Nachfolger ist schneller gefunden worden als alle Beteiligten dachten.

Es ist ein wunderschöner Sommertag. Badegäste gibt es keine. Das Wasser ist zu kalt, aber einige Familien sitzen am Seeufer und picknicken. Schon auf dem Parkplatz vor dem Damm stehen Motorräder. Armins Station ist sehr beliebt bei Bikern. Die Motorradfahrer sitzen neben der Holzhütte und lassen es sich schmecken. Es ist früher Mittag und noch ruhig, doch schon bald füllt sich der Platz mit Wanderern und Radfahrern. Armin Reitz und seine Frau Helene bedienen.

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Sie genießen offensichtlich die letzten Tage mit ihren Gästen, bevor sie ihre urige Gastronomie mit Kultstatus aus gesundheitlichen Gründen an ihren Nachfolger übergeben. „Die Knie wollen nicht mehr. Das lange Stehen am Grill ist nichts mehr für mich“, sagt Reitz. Eigentlich sollte erst der 18. Oktober der letzte Tag von Armin und Helene Reitz sein. Aber jetzt, da sich sehr schnell ein Nachfolger gefunden habe, wolle man ihm die Sommersaison gönnen, sagt Helene Reitz.

Der neue Mann an Herd und Grill ist Norbert Zimberg. Der 56-jährige Mönchengladbacher ist Profi. Er hat Koch gelernt, ist Küchenmeister und Hotelkaufmann. Auch wenn sich der Name der Hütte ändern wird: „Bei der Station soll vieles beim Alten bleiben“, erklärt Zimberg, der schon seit einigen Jahren in Olsberg lebt. Öffnungszeiten, Speisenangebot und Preise bleiben erhalten.

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Allerdings will Zimberg die Speisekarte etwas erweitern: Pommes, Currywurst, Burger und auch Vegetarisches sollen demnächst angeboten werden. Die Bestuhlung wird erneuert und eine kleine Lounge mit Blick auf den See wird eingerichtet. Außerdem soll eine Fahrradstation angegliedert werden für kleine Reparaturen, Service und E-Ladestation. „Ich möchte aber die Idylle hier erhalten und muss meinen Vorgängern ein dickes Lob aussprechen. Aus der einfachen Hütte, mehr ein kleiner Kiosk, der hier seinerzeit stand, haben sie viel gemacht“, sagt Zimberg und zählt auf: „Stromleitungen verlegt, Toiletten erneuert und Platz geebnet“.

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Er habe sich schon vor Ewigkeiten in den Einbergsee verliebt, sagt der neue Pächter. Seine Frau ist gebürtige Hölterin. Pfingsten waren die beiden am See spazieren und wollten ins Armins Station einkehren. Doch die war geschlossen. Zimberg fiel das Hinweisschild auf, dass ein Nachfolger gesucht wird. „Ich sagte zu meiner Frau, das wär was für mich und sie antwortete ganz spontan, dann mach doch“, sagt der Rheinländer und schmunzelt.

Elf Bewerbungen hat es laut Katrin Kämper von der Esloher Gemeindeverwaltung gegeben. Zum Hintergrund: Die Gemeinde ist Eigentümerin der Station. Bei Zimberg habe man das Gefühl gehabt, das alles passt, sagt Katrin Kämper. „Für uns war unter anderem wichtig, dass die Öffnungszeiten bleiben und damit auch die Toilettenanlagen für Seebesucher immer zugänglich sind“, so Kämper.

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Bleiben werden übrigens auch die Öffnungszeit am Heiligen Abend und an Silvester. „Hier werde ich Armins Tradition fortführen, auch die Karnevalsdamen aus Berge sind mir willkommen“, verspricht Zimberg. Karneval und Schützenfest, das sei seins. Gute Voraussetzungen, um sich in Wenholthausen und in der Gemeinde wohl zu fühlen. Anfang des nächsten Jahres zieht Zimberg mit seiner Familie nach Wenholthausen.

Unterstützung für das Unternehmen „Station am See“ erhält Zimberg von seiner Familie - vor allem von Bruder Freddy Anthony. Die beiden haben bereits Ideen kleine Veranstaltungen wie „Kultur am See“ anzubieten. „Aber etwas Ruhiges“, so Zimberg. Außerdem wolle man mit DLRG und Feuerwehr zusammen der Veranstaltung „Spaß am See“ ein wenig mehr Leben einhauchen. Man darf gespannt sein.

  • Armin und Helene Reitz führten 14 Jahre die Gastronomie am Einbergsee.
  • Norbert Zimberg ist Hotel- und Restaurantleiter in Willingen.
  • Zuvor war er mit einem Bistro- und Cateringservice in Mönchengladbach 30 Jahre selbstständig.