Meschede. Meschede soll sportlicher werden. Es gibt zahlreiche Pläne - für Schulhöfe, für das Kohlwedertal, die Ruhraue - und für Freienohl.

Die Stadt Meschede soll bewegungsfreundlicher werden. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Ideen – von mehr Spielflächen auf den Schulhöfen über eine gelenkschonende Laufstrecke, eine Strecke für Inlineskater im Kohlwedertal bis hin zum hauptamtlichen Sportmanager.

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Wie mehr Bewegung in Meschede entstehen kann, hat das Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung aus Stuttgart in einem Konzept entwickelt, das jetzt einstimmig im Ausschuss für Generationen, Bildung, Freizeit und Soziales verabschiedet wurde. Eingeflossen sind darin die Expertenmeinungen unter anderem von den heimischen Sportvereinen und von Sportlehrern.

Das neue Konzept soll nun bei allen sportpolitischen Entscheidungen in den nächsten acht bis zehn Jahren berücksichtigt werden. Das Institut rät dazu, ein bis zwei Projekte im Jahr auch umzusetzen. So sehen die Pläne aus:

Neue Angebote ausprobieren

Sportangebote für Ältere sollen ausgebaut werden. Für Kinder und Jugendliche sollen Sportangebote entstehen, die nicht nur auf Wettkämpfe abzielen, sondern zum Ausprobieren gedacht sind – Trendsportarten zum Beispiel.

Hauptamtlicher Sportmanager

Trainer und Vorstandsmitglieder zu gewinnen – das ist für die Sportvereine ein riesiges Problem. Dr. Julia Thurn vom Institut IKPS empfiehlt eine verstärkte Zusammenarbeit der Vereine, zum Beispiel bei der Mitgliederverwaltung. Zur Entlastung wird zur Einrichtung einer vereinsübergreifenden, hauptamtlichen Stelle für den Sport geraten: „Das funktioniert aber nur, wenn sich die Vereine dafür zusammentun.“

Schulhöfe umgestalten

46 Prozent der Schulen im Stadtgebiet haben laut Umfrage einen Schulhof, der zur Bewegung einlädt. Aber mehr als die Hälfte eben nicht. 71 Prozent der Grundschulen sagen, ihre Höfe seien nicht bewegungsfreundlich. Die Umgestaltung ist deshalb eine zentrale Empfehlung des Konzeptes. Auch die Spielplätze werden überprüft, wie zeitgemäß sie sind. Ingrid Völcker (FDP) sagte: „Unsere Kinder werden immer bewegungsunfähiger, immer dicker und können sich nicht auf den eigenen Füßen halten.“

Ideen für Nichtorganisierte

Es gibt auch Anregungen für einzelne Vorhaben, wie mehr Bewegung entstehen könnte – und um auch auf nichtorganisierte Sportler einzugehen: Dafür soll zum Beispiel das Ruhrufer attraktiver werden. Oder: Eine Inlineskatestrecke im Kohlwedertal. Oder: Für den Laufsport eine beleuchtete Finnenbahn mit gelenkschonendem Belag, um auch abends und im Winter laufen zu können.

Freienohl fehlt eine Halle

Festgestellt wurde: Es gibt ausreichend kleine, aber zu wenig große Sporthallen. Von einer „massiven Unterdeckung“ spricht Gutachterin Thurn, wenn im Winter alle Fußball-Jugendmannschaften in die Hallen umziehen. Freienohl fehlt eine Zweifeldhalle: Schulen und Vereine stehe hier nicht genügend Kapazitäten zur Verfügung. Josef Sommer (CDU) machte sofort klar, falls an einen Bau gedacht werde: „Der kann in Freienohl sein, muss aber nicht in Freienohl sein.“ Optimiert werden sollen die Hallenbelegungen. Bürgermeister Christoph Weber stellte klar, dass die Nutzung der Sporthallen nicht an bestimmte Vereine gebunden sei – auch wenn das mancher Verein annehme. So stünden zum Beispiel dem TuS Berge auch Trainingszeiten in Freienohl zu. In Freienohl hat bereits eine Debatte begonnen.

Schederweg modernisieren

Sportplätze für Fußballer gibt es inzwischen genug. Verbessert werden soll die Qualität der Leichtathletik-Anlagen am Schederweg-Sportplatz: Der Platz muss nicht wettkampftauglich werden, aber zumindest so, dass die Schulen vernünftig üben können. Angedacht ist auch ein Beachvolleyballfeld dafür. In Berge wird ein Jugendspielfeld angeregt, nicht auf dem Berg gelegen, sondern so, dass Kinder ihn erreichen, ohne gefahren werden zu müssen. Mit dem Wunsch für eine eigene Sporthalle für Berge hat sich der Ort in den Gesprächen nicht durchsetzen können.

Fehlende Transparenz

Kritisiert wird von den Vereinen ein Fehlen der politischen Transparenz, für Ausschussvorsitzenden Bernd Martin (SPD) „ein massiver Vorwurf“. Bürgermeister Weber räumte ein: „Wir haben uns versteckt hinter Überweisungsträgern“, dabei sei die Kommunikation wohl zu kurz gekommen. Er sagt: „Wir wollen eine transparente Kommunikation angehen.“