Schmallenberg. Gelangweilt und alkoholisiert begeben sich die Männer auf eine Zerstörungsfahrt durch Schmallenberg. Vor Gericht wartete jetzt die Strafe.

Alkohol, Langeweile und spätjugendlicher Leichtsinn sind keine besonderes hilfreichen Umstände, wenn es um die abendliche Freizeitgestaltung geht. Das mussten jetzt auch drei junge Männer aus Schmallenberg feststellen. Denn der Griff in die Geldbörse wird angesichts der hohen Geldbußen ein schmerzlicher.

Fahrt durch die Innenstadt

In den Abendstunden des 17. Septembers im vergangenen Jahr sinnieren die drei Männer, wie sie die Zeit verbringen können. Zwei von ihnen, die anschließenden Täter, alkoholisiert, erinnern sich an die kurz zuvor gekauften „Polen-Böller“. Da beide aber nicht mehr fahrtüchtig sind, kommt ein Kumpel hinzu - zwar nüchtern, dafür aber ohne Fahrerlaubnis. An diesem Abend egal.

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„Wir hatten einfach Blödsinn im Kopf, auf die Idee sind wir zusammen gekommen“, zeigen sich die Täter vorm Schmallenberger Amtsgericht kleinlaut. Während ihrer Rundfahrt durch die Schmallenberger Innenstadt machen sie zuerst an der Stadthalle am Paul-Falke-Platz Halt, wo sie mit einem der Pollenböller eine Mülltonne in Brand setzen und zerstören. Weiter geht’s zum Schützenplatz, wo der nächste Blech-Mülleimer dem Pyrowahn und der Zerstörungslust der Männer zum Opfer fällt.

Von Steuergeldern repariert

Was bleibt sind zwei Schlachtfelder. „Das ist eine Riesen-Sauerei“, wie Richter Ralf Fischer die Aktion der Männer bewertete. Die Mülleimer müssten von Steuergeldern repariert werden: „Das ist Geld, was hinterher in Schulen oder Kindergärten fehlt.“

Die Männer zeigten sich einsichtig, die restlichen Polen-Böller habe man längst entsorgt. Trotzdem müssen die beiden alkoholisierten Pyromanen tief in die Tasche greifen, dafür bliebe ihnen aber ein Eintrag im Vorstrafenregister erspart.

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Der Besitzer und erste Werfer der Böller erhielt eine Geldstrafe in Höhe von 2000 Euro (fünfmal 250 Euro, einmalig 750 Euro), der zweite Werfer eine Geldstrafe in Höhe von 1600 Euro (fünfmal 200 Euro, einmalig 600 Euro). Das Geld, so Fischer, kommt der Schmallenberger Kindertageseinrichtung „Kleine Strolche“ zugute.

Auch um die Schadenswiedergutmachung, sprich die Begleichung der Rechnung für die neuen Mülltonnen, müssen sich die beiden Männer kümmern.

Auf den Fahrer, der zwar nicht mit Böllern warf, dafür aber ohne Fahrerlaubnis - „ich habe noch nie eine besessen“ - unterwegs war, warten 90 Tagessätze a 50 Euro.