Schmallenberg. Zur Natur habe er schon immer eine Verbindung gehabt, sagt Caspar Ax aus Schmallenberg. Woher das kommt und was er sich für die Zukunft wünscht.
Auf die Kartoffel und die Kühe ist er stolz: Caspar Ax (28) ist gebürtiger Schmallenberger und im Landwirtschaftsbetrieb tätig. Dort, im klassischen Familienbetrieb, ist er die vierte Generation des „Hofes Ax“ und tritt langsam in die Fußstapfen seines Vaters Otto (60). Neben der Haltung von Milchkühen werden vor allem Kartoffeln angebaut und verkauft, die sich in der Region immer größerer Beliebtheit erfreuen.
Herr Ax, wie kam es zur Landwirtschaft?
Caspar Ax: Ich bin ein sehr naturverbundener Mensch, weshalb ich nach der Schule zuerst eine Ausbildung zum „Forstwirt“ gemacht habe. Einige Zeit später war ich für drei Monate zum sogenannten „Work und Travel“ in Australien, wo ich auf vielen Farmen gearbeitet habe. Damals war es wichtig für mich, neue Erfahrungen zu sammeln, um meinen Horizont zu erweitern.
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Im Laufe der Zeit bin ich immer mehr in unseren Landwirtschaftsbetrieb mit hineingewachsen und der Entschluss stand fest, diesen eines Tages übernehmen zu wollen. Momentan kümmere ich mich mit meiner Freundin Lena vorwiegend um unsere Kühe und meine Eltern um den Kartoffelanbau und -verkauf.
Wie sind Sie auf die Kartoffel gekommen?
Kartoffeln wurden schon immer angebaut. Mein Ur-Großvater hat damit schon die Pacht gezahlt – früher war das so. Heute hat sich einiges verändert. Bis vor zehn Jahren gab es nur Herbstkartoffeln bei uns und nur 25 Kilo-Säcke zum Einlagern in den Keller. Doch der Verbraucher hat sich geändert. Lieber kauft er nun kleinere Säcke und verzehrt diese schnell. Deshalb haben wir uns umgestellt.
Ihr verkauft eure Kartoffeln nicht nur am eigenen Hof, sondern auch an Supermärkte und Hotels. Wie kam es dazu?
Wir liefern auf direktem Wege an verschiedene Märkte in der Region. Der Wunsch und das Angebot nach regionalen frischen Produkten ist gestiegen, so dass wir immer häufiger zum Beispiel von Supermärkten angesprochen werden.
Welche Sorten verkauft ihr?
Die Frühkartoffel „Annabelle“. Schmeckt am besten als klassische Salzkartoffel. Dann gibt es zwei festkochende Sorten „Cilena“ und „Belana“ und „Marabel“ als vorwiegend festkochend, welche für Kartoffelpüree hervorragend geeignet ist.
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Dadurch, dass unsere Kartoffeln auf Schieferuntergrund wachsen, haben sie einen eigenen Geschmack im Vergleich zu anderen Knollen.
Was gibt es allgemein beim Kartoffel-Anbau zu beachten?
Beim Anbau sollte die Fruchtfolge eingehalten werden, um Krankheiten zu verhindern. Erst nach einer Pause von fünf Jahren, wird die Kartoffelfrucht wieder an der gleichen Fläche angebaut.
Was wird am Hof momentan geplant? Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Wir bauen momentan einen größeren Stall mit noch mehr Licht, Platz und Luft für unsere Kühe. Das Tierwohl liegt uns am Herzen. Was viele vielleicht nicht wissen: Wenn sich die Tiere wohl fühlen, dann geben sie unter anderem auch mehr und auch bessere Milch. Außerdem wünschen wir uns mehr Akzeptanz für landwirtschaftliche Betriebe und ein besseres Miteinander mit der Bevölkerung.
Darf man Ihren Hof - abgesehen von der Coronakrise, wo noch das Kontaktverbot gilt - auch besichtigen?
Wir freuen uns über alle, die vorbeikommen möchten. Viele Schulklassen kommen normalerweise zur Besichtigung, um etwas über die Landwirtschaft zu lernen, aber auch Touristen, die sich für unsere Kartoffeln interessieren, sind bei uns normalerweise herzlich willkommen.