Schmallenberg. Die NRW-Landesregierung erlaubt den Kommunen, an vier weiteren Sonntagen in diesem Jahr zu öffnen. Was die Werbegemeinschaft dazu sagt.

Von Alexander Lange

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart kündigte am Mittwoch, 1. Juli, an, dass Geschäfte bis Ende des Jahres zusätzlich an bis zu vier Sonntagen öffnen dürfen. Die Termine dürften die Kommunen selber festlegen, vorgeschriebene Öffnungstage werde es vom Land nicht geben, hieß es.

Damit sollten die weggefallenen verkaufsoffenen Sonntage der ersten Jahreshälfte nachgeholt werden, so Pinkwart. Das Landeskabinett habe beschlossene, eine entsprechende Verwaltungsschrift zu erlassen. Auch mit den Kirchen und Gewerkschaften seien die Pläne bereits besprochen worden.

Besucherstrom auf Sonntag verlegen

Zusätzlich zu den hinzukommenden Angeboten solle, so Pinkwart, so auch der samstägliche Besucherstrom auf Sonntage umgelenkt werden - auch zum Schutz vor der Corona-Pandemie, hieß es. Eine Anlassbindung würde ebenso wegfallen, da es ein öffentliches Interesse gebe, ausgefallene Käufe und Umsätze nachzuholen.

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Mit Verwunderung reagierte Marcus Schulte-Glade, Vorsitzender der Schmallenberger Werbegemeinschaft auf die Idee des Wirtschaftsministeriums. Auf der vergangenen Generalversammlung der Werbegemeinschaft habe man den Herbsteinkauf am 4. Oktober aufgrund der Pandemie absagen müssen, jetzt komme plötzlich der Vorschlag von vier weiteren verkaufsoffenen Sonntagen. „Das klingt für mich absolut widersprüchlich“, sagt Schulte-Glade.

Macht nur mit Attraktionen Sinn

Die Begeisterung halte sich in Grenzen: „Erst werden sämtliche Großveranstaltungen abgesagt und dann wird uns vorgeschlagen, doch am Sonntag die Geschäfte zu öffnen und die Leute in die Stadt zu holen.“ So etwas müsse man mit den Mitgliedern der Werbegemeinschaft, mit der Stadt und mit dem Ordnungsamt besprechen: „Und so einen verkaufsoffenen Sonntag, den müssen wir ja auch bewerben, sonst bekommt es ja niemand mit. Das macht nur Sinn in Zusammenhang mit einer Aktion, mit Musik und Attraktionen in der Stadt, die zum Verweilen einladen.“

Und ob das dann noch im Rahmen der Corona-Schutzbedingungen sei, sei doch fraglich. Schulte-Glade will deshalb die Entwicklungen abwarten. Erst kürzlich hätten die Einzelhändler sich darauf geeinigt, dass die Geschäfte in den Ferien auch mittags durchgehend geöffnet haben. Damit wolle man die Kaufkraft der Touristen wieder nach Schmallenberg holen. Da man nicht wisse, wie es weitergehe, sei es so gut möglich, Präsenz in den Ferien zu zeigen.

Wahlen bei Generalversammlung

Bei der zurückliegenden Generalversammlung der Werbegemeinschaft stellten die Einzelhändler fest, dass trotz des Corona-Lockdowns viele Dinge in die Wege geleitet werden konnten, zudem das Wir-Gefühl in der Stadt gestärkt wurde. Trotzdem habe sich das Einkaufsverhalten deutlich geändert. Bei den Vorstandswahlen wurden Reiner Luig (Geschäftsführer), Dietmar Bellinger (Kassierer), Silke Brüning (Beirat) und Marc Brüggemann (Beirat) in ihren Ämtern bestätigt. Vera Geuecke wurde für ein Jahr in den Beirat gewählt, Josef Schöllmann stellte sein Amt vorzeitig zur Verfügung. Als Kassenprüfer wurde Ralf Stricker für zwei Jahre gewählt.