Meschede. Die schäbigen Zigarettenkippen in Meschede sollen verschwinden. Dafür wird eine neue Idee umgesetzt. Dann kommt es aber auf die Raucher an.

Herumliegende Zigarettenstummel sollen in der Mescheder Innenstadt künftig seltener werden – wenn die Raucher dann auch mitmachen.

Neue Sammelbehälter an Gittern der Bäume

Denn zusätzlich zu den Mülleimern werden voraussichtlich an etwa 30 Stellen im Sommer neue Stahlbehälter angebracht, in die Raucher ihre Kippen einwerfen können. Der schäbige Kippen-Müll soll dadurch verschwinden.

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Die Stadt und die Aktionsgruppe „Kippenfrei“ haben sich auf eine Verwirklichung geeinigt. Angebracht werden die stählernen Ascher an den Schutzgittern, die die Bäume umgeben. Zunächst waren dafür die Laternenmasten angepeilt worden: Die Ascher sind aber mit 52 Zentimetern immerhin so groß, dass sie daran die Wartungsklappen behindern würden; außerdem würden sie an den Laternen doch zu sehr ins Auge fallen. Das würde den Blick durch die Stadt verderben.

2000 Stummel aufgesammelt

Montiert werden sie in der Ruhrstraße, an der Von-Stephan-Straße, bis zur Bushaltestelle an der AOK, im Rebell, am Rathaus. Der südliche Teil um den Kaiser-Otto-Platz und die Steinstraße soll dann folgen, wenn auch dort der Umbau erfolgt ist.

An nur einem Tag sammelte Dr. Rudolf Herrmann im Rebell diese Menge an Zigarettenkippen: 505 Stummel allein auf dem kleinen Stück zwischen Ruhrstraße und Emhildisstraße.
An nur einem Tag sammelte Dr. Rudolf Herrmann im Rebell diese Menge an Zigarettenkippen: 505 Stummel allein auf dem kleinen Stück zwischen Ruhrstraße und Emhildisstraße. © Privat

An allen Stellen sind zwar auch Mülleimer mit eigenem Kippen-Einwurf in der Nähe. Der Weg dorthin ist aber leider für viele Raucher offenbar zu mühsam: Britta Ewert, Dr. Rudolf Herrmann und die anderen freiwilligen Helfer, die Meschede kippenfreier machen wollen, haben in den letzten Wochen schon 2000 Stummel aufgesammelt.

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Bis zum Sommer wird noch entschieden, wer das Leeren übernimmt und wie häufig geleert werden muss. Die Idee: Dabei soll der Innenstadtverein eingebunden werden. Der Mescheder Bauhof hat zu viele andere Aufgaben. Die Kippen selbst werden nicht einfach nur weggeworfen: Sie werden gesammelt und recycelt. Denn aus den Filtern lassen sich die darin enthaltenen Kunststoffe extrahieren.

Zusammenarbeit mit „Tobacycle“ in Köln

Die Mescheder Initiative arbeitet dafür mit dem gemeinnützigen Verein „Tobacycle“ zusammen, der sich 2018 gegründet hat. Aus dem recycelten Kunststoff der Filter lassen sich unter anderem wieder kleine Taschen-Aschenbecher mit Schraubverschluss herstellen.

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Die Kippen-Problematik (die Stummel verunreinigen unter anderem Wasser) wollen die engagierten Mescheder im Sommer noch einmal nachdrücklich ins Bewusstsein bringen, wenn die Behälter an den Baumgittern angebracht werden. Dann wollen sie auch 1000 dieser Taschen-Aschenbecher anbieten, in denen die Raucher ihre Zigarettenreste komplett entsorgen können. Dr. Rudolf Herrmann kann sich vorstellen, Sammelbehälter zum Beispiel an die Cafés oder Eisdielen auszugeben: Dann könnten dadurch auch die dort anfallenden Kippen mit zum Recycling gegeben werden – anstatt sie in die Restmülltonne zu werfen.

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